Landesliga 2

Rat- und sprachlos! Stefan Hamsen konnte kaum glauben, was in Jöllenbeck passiert war. Foto: Uhlig.

30 Minuten ohne Tor!


Von Nils Uhlig

(21.03.23) "Der nächste Offenbarungseid", startete Stefan Hamsen sichtlich geschockt sein Statement zum Spiel. Die 60 Minuten hatten den Warendorfer Trainer fast sprachlos gemacht. Viel hatte sich die WSU für die Partie in Jöllenbeck vorgenommen, vor allem Besserung nach der Klatsche bei EGB Bielefeld. Der Start verlief auch vielversprechend, doch dann zog irgendwer den Stecker und Jöllenbeck spazierte zum 30:11-Sieg.

"Wir haben ganz ordentlich angefangen und hätten eigentlich 12:5 führen müssen", sah Hamsen, wie sein Team noch einige Chancen liegenließ. Trotzdem führten die Gäste nach neun Minuten mit 2:4 durch Moritz Grothues. Nach 17 Minuten besorgte Julian Baggeroer dann auch noch die 5:7-Führung der Gäste und die Welt schien nach der 20-Tore-Klatsche wieder in Ordnung.

Stecker gezogen - nach Auszeit geht nichts mehr

Zumindest bis zur folgenden Auszeit der Jöllenbecker. "Wir hatten bis dahin viele unvorbereitete Aktionen. Nach der Auszeit waren wir kompakter, aber Warendorf hat uns auch vor keine Aufgaben mehr gestellt. Im Angriff konnten wir dann plötzlich machen was wir wollten", konnte auch Heimtrainer Jannik Nierste kaum glauben, was nun passierte.

Bis zur 20. Minute hatte Nils Grothaus zum 7:7 ausgeglichen, vier Minuten später stellte Yannik Descher auf 10:7. Auch Hamsens Auszeit brachte keine Besserung und bis zur Pause gelang den Gästen kein einziges Tor mehr. Jöllenbeck nahm die Geschenke der jetzt völlig harmlosen Warendorfer dankend an und Michel Steffen brachte sein Team zur Pause mit 13:7 in Front.

"Die 7 war wie festgetackert."

Da waren es also schon 13 torlose Minuten der WSU, doch es sollte noch viel schlimmer werden. Bis zum 20:7 nach 45 Minuten traf kein Warendorfer den Jöllenbecker Kasten. "Die 7 war wie festgetackert", nahm der WSU-Coach seine Auszeit und wurde deutlich: "Falls ihr es nicht mitbekommen habt, aber wir haben seit einer halben Stunde kein Tor gemacht", war er fassungslos.

Immerhin nahm sich Henry Brümmer ein Herz und schaffte dann doch endlich den achten Treffer. Eine Chance auf Punkte war da aber natürlich längst nicht mehr vorhanden. Drei weitere WSU-Tore folgten noch bis zum Abpfiff und der nächsten feststehenden Klatsche.

"Ich bin rat- und sprachlos. Uns fehlte jegliches Selbstvertrauen, da zittert die Hand. Und das aus unverständlichen Gründen. Den Schuh muss ich mir als Trainer so langsam auch anziehen. Vielleicht fehlt mir da der Zugang. Ich werde da jetzt erstmal drüber schlafen", war Hamsen gradezu entsetzt.

Tore für Jöllenbeck: Julian Jahr (7), Nils Grothaus (4), Yannik Descher (4), Mick Hermann (4), Brian Paul Weigang (3), Michel Steffen (3), Marius Mühlbeier (3/2), Magnus Bojarra (1), Nico Wittler (1).
Tore für Warendorf: Henry Brümmer (3), Moritz Grothues (3), Philipp Schleicher (1), Julian Baggeroer (1), Noel Schemann (1), Pascal Nitsche (1), Nils Hagemeyer (1).