Münsterlandklasse

Münster-Derby und keiner kommt

Von Dominik Sowada

(13.12.23) "Samstag Abend 20 Uhr, Münster-Derby und es war wirklich niemand da. Das habe ich so auch noch nie erlebt. Ich war mir beim Aufwärmen nicht mal sicher, ob wir in Gleichzahl spielen", beschrieb Gremmendorfs-Coach Jeremy Hamdorf die "kuriose" Situation. Lange tat sich sein Team gegen die acht aufopferungsvoll kämpfenden Adler schwer und stellte erst im zweiten Durchgang auf Sieg. Am Ende war der 28:35-Auswärtssieg jedoch niemals wirklich gefährdet.

Die Partie begann sehr ausgeglichen und erst nach einer Viertelstunde gelang es der Hamdorf-Sieben erstmals einen Vorsprung zu erspielen. Der Spielertrainer netzte selber zum 10:7 (15.) und die Adler nahmen ihre erste Auszeit. "Danach hatten wir eine kleinere Schwächephase und lassen die Adler wieder in die Partie kommen", so Hamdorf. Nach 23 Minuten verkürzte die Schrand-Sieben auf 13:14. Dies sollte allerdings der letzte Treffer des Heimteams sein, Gremmendorf hingegen netzte noch vier Mal und erhöhte zur Pause auf 13:18.  

Die Jungen etablieren sich 

"Es war vor der Partie schon klar, dass viel über den Kreis gehen wird bei den Adlern. Das haben wir auch wirklich nicht so gut verteidigt", haderte Hamdorf mit der guten Torausbeute von Kreisläufer Orlowski (10). "Es war absolut kein Hexenwerk, was die gespielt haben. Viele lange Kreuzungen und dann die Kleingruppe mit dem Kreis. Das haben wir im zweiten Durchgang dann etwas besser gemacht." 

Zwar erzielte Orlowski den ersten Treffer der zweiten Hälfte, doch danach rollte der Angelmodder-Express. Über 17:23 (39.) und 19:30 (47.) war die Partie gut zehn Minuten vor dem Ende entschieden. Zu wenig hatte der kleine Kader der Schrand-Sieben entgegenzusetzen. Der starke Orlowski sorgte kurz vor Schluss mit seinem zehnten Treffer für das 28:35-Endergebnis.

"Das war irgendwie ein ganz kurioses Spiel. Uns fehlte ein bisschen die Spannung, das ist vielleicht auch ganz normal, wenn der Gegner kaum Spieler hat. Dennoch gewinnen wir völlig verdient, auch in der Höhe. Die Abwehr-Arbeit war nicht on point aber das ist nach den letzten Wochen erst einmal egal", war Hamdorf glücklich über den Sieg. "Die jungen Spieler etablieren sich immer besser und übernehmen Verantwortung. Das ist aktuell wichtig und hilft uns natürlich auch in der Breite." 

Tore für Adler: Orlowski (10), 4 (5), 5 (4), 15 (4), Behrens (3), Heinemann (2)
Tore für Gremmendorf: Strothoff (9), Hamdorf (7/1), Pohlmeyer (5), Bäumer (4), Marchand (4), Awe (2), Arens (2), Inkmann (2)