Ausgebufft zum Sieg

Von Nils Uhlig

(13.12.22) Im zweiten Durchgang sah es lange nach einem Abschiederfolg für Anschwitzer Stephan Niemand und seine HSG Preußen/Borussia aus. Doch ausgebuffte Everswinkler kamen zurück und drehten die Partie in der Schlussminute vollends. Da reichte auch ein super Spiel von HSG-Keeper Rottstegge nicht aus. Everswinkel nahm beim 28:29-Sieg beide Punkte mit und festigte seine Position in den Top3.

Der Beginn der Partie gehörte erstmal den Gästen. Marvin Sand und Christopher Kleibolt per Siebenmeter stellten schnell auf 0:3 für Everswinkel. Bis zur 13. Minute brauchten die Hausherren, um auszugleichen. Christoph Dahlhaus traf zum 6:6 und hinten lief Rottstegge im Tor langsam heiß. Doch zwei Zeitstrafen gegen Kreisläufer Tilman Höhn innerhalb von vier Minuten brachten die Preußen wieder aus dem Tritt und Marvin Sand führte seine Mannschaft zur 7:10-Führung.

Preußen/Borussia setzt sich nach der Pause ab

Als Höhn aber wieder am Spiel teilnehmen durfte, verkürzte er zum 10:11. Dem starken Lukas Günnigmann gelang später mit einem Doppelpack der 13:13-Ausgleich und nach einer weiteren Rottstegge-Parade schaffte Höhn sogar die erste Führung der Gastgeber mit dem 14:13-Pausenstand.

Die Schlussphase der ersten Hälfte brachte den Preußen viel Selbstvertrauen und so setzten sie sich nach 40 Minuten langsam ab. Der angeschlagene Hendrik Brüggemann traf nach 42 Minuten zum 22:18 für die HSG. Nach 48 Minuten erzielte Tilman Höhn die 25:20-Führung und es roch nach Heimsieg für Preußen/Borussia.

Ball und Punkte futsch

Doch Everswinkels Andreas Schwartz nahm seine Auszeit und schwor seine Mannen auf die Schlussphase ein. Mit einer Energieleistung, aber auch dank zweimaliger Überzahl kämpften sich die DjKler zurück und Loick-Feidieker traf zwei Minuten vor Schluss zum 28:28-Ausgleich. Nach einer Auszeit bekamen die Gastgeber ein Stürmerfoul abgepfiffen und Kapitän Phil Kruse netzte vorne zur ersten Everswinkler Führung nach der Pause. 40 Sekunden hatte die HSG noch, doch ein Querpass landete direkt beim Everswinkler Abwehrspieler und mit dem Ball waren auch die Punkte futsch.

"Es war ein geiles Handballspiel mit zwei guten Mannschaften und vielen Emotionen. Wir haben einen bockstarken Rottstegge im Kasten. Alles was in den letzten Wochen nicht funktioniert hat, haben wir über 56 Minuten richtig gut gemacht. Momentan ist es aber echt bitter. Wir haben in den letzten vier Spielen drei Niederlagen mit einem Tor und ein Unentschieden", ist HSG-Coach Sowada froh, dass sein Team in der Winterpause den Kopf freikriegen kann.

"Wir sind total happy über die zwei Punkte. Am Ende hat vermutlich die ausgebufftere Mannschaft gewonnen. Insgesamt haben wir unser Tempospiel wieder nicht so aufziehen können. Wir wirkten etwas behäbig und langsam und kommen wahnsinnig schlecht aus der Kabine. Aber wir waren überzeugt, dass wir es noch drehen können", freute sich Andreas Schwartz, dass sein kleiner Kader nun in der Pause ihre Akkus aufladen kann.

Tore für Preußen/Borussia: Christoph Dahlhaus (6), Tilman Höhn (6), Lukas Günnigmann (5), Hendrik Brüggemann (4), Stephan Niemand (3), Waldemar Lau (3/1), Nick Strothmann (1).
Tore für Everswinkel: Marvin Sand (7), Thorben Loick-Feidieker (6), Lukas Lüchtefeld (5), Christopher Kleibolt (4/2), Malte Sieling (3), Phil Kruse (2), Tim Homann (2).