Querpass

Abbruch auch weiterhin kein Thema


Von Jan Steinigeweg

(04.01.21) Als sich der Handballverband Westfalen Mitte November des vergangenen Jahres dazu entschlossen hat, den Spielbetrieb zu unterbrechen, war die Devise bereits klar. Unterbrechung ja, aber ein kompletter Abbruch der Saison sollte unter allen Umständen verhindert werden. Und auch nach dem anschließenden zweiten Lockdown und wieder gestiegenen Infektionszahlen verfolgt der HV Westfalen im frisch angebrochenen Jahr 2021 weiterhin diesen Plan. Hektik oder Ungeduld brechen dabei aber nicht aus. "Die Sicherheit aller Beteiligten steht im Vordergrund. Daher ist es aktuell das Richtige, noch zu warten", sagt Vize-Präsident Andreas Tiemann mit Blick auf die wohl bevorstehende Verlängerung des Lockdowns durch die Politik.

Bereits am 17. November stellte der HV Westfalen an einem Online-Staffeltag mögliche Optionen für einen Re-Start der Saison vor. Seitdem sind nun allerdings sechs Wochen vergangen und ein damals angestrebter Wiederbeginn Ende dieses Monats ist nicht möglich. Die vorgestellten Szenarien seien nicht in Stein gemeißelt und waren laut Tiemann eher als Denkanstöße für die Vereine zu sehen, die sich nun in der Folge selbst Gedanken machen durften und wussten in welche Richtungen es gehen könne. Mitte Januar, ein genauer Termin steht noch nicht fest, soll eine weitere Videokonferenz mit Vereinsvertretern erfolgen, um in gemeinsamer Absprache nach vorne zu blicken. "Was wollen die Vereine, was können sie machen und was können wir als Verband leisten?", nennt Tiemann die Ansatzpunkte für den Diskurs.

"Sportlich ausgespielte Aufsteiger"

Und er geht das Ganze mit einer großen Portion Optimismus an. "Ich bin davon überzeugt, dass wir in diesem Jahr sportlich ausgespielte Aufsteiger haben werden. Wenn wir wieder gefahrlos spielen können, werden wir auch Lösungen finden, um wieder Spiele anzubieten", so Tiemann. Eine feste Deadline, ab wann die Wiederaufnahme des Spielbetrieb aus Sicht des Verbandes keinen Sinn mehr machen würde, wurde nicht gesetzt. "Das haben wir bewusst nicht gemacht. Wir sind der Dienstleister der Vereine. Der Handballverband kann aus meiner Sicht nicht derjenige sein, der von oben herab sagt, dass die Serie beendet ist", beschreibt der Vize-Präsident.

Wenn sich die Vereine zum Beispiel dafür aussprechen sollten, eine Kurzserie im April spielen zu wollen, dann wäre es die Aufgabe des Verbandes, dies zu ermöglichen. "Wir haben wirklich gute Vereine und da sitzen super Leute. Warum sollen wir denen das Hobby vermiesen?", fragt Tiemann. Erst wenn die Vereine sagen, dass sie keinen Sinn mehr in einer Fortführung der Saison sehen, dann würde auch der Verband in dieser Hinsicht aktiv. In den nächsten Tagen werden nun die Vereine über den genauen Termin der Videokonferenz informiert. Und dann geht es Mitte des Monats daran, gemeinsam Lösungen für die Fortsetzung der Saison zu finden. Denn ein Abbruch der Spielzeit ist von Seiten des Verbandes auch weiterhin kein Thema.