Verrückte Nachspielzeit in Ottenstein


Von Jakob Hehn

(18.03.24) Na hömma, was ging denn hier in der Nachspielzeit ab? In der ersten Minute der Nachspielzeit erkämpfte sich der FC Ottenstein den umjubelten Ausgleich und wollte das Spiel möglichst schnell machen. Vom Anstoß weg ging das aber völlig in die Hose. Statt den 3:2-Siegtreffer zu erzielen mussten die Jungs von Rick Reekers noch einen Treffer schlucken und verloren schlussendlich mit 2:3 (1:0) gegen die Reserve des SuS Stadtlohn.

Aber wie konnte das passieren? Zunächst einmal spielte Bas Reekers einen guten Steckpass auf Joey Schnell, der auf Lukas Sendfeld weiterleitete. Sendfeld schob dann cool ein (90.+1). "Die Jungs haben dann direkt den Ball aus dem Tor genommen und wollten auf die drei Punkte gehen", sagte Reekers. "Ich hatte auch das Gefühl, dass wir drauf und dran waren, das 3:2 zu machen." Doch es ging alles nach hinten los. Die Stadtlohner fuhren einen letzten Konter und hatten viel Platz, weil der FCO aufgerückt war. Jonas Große-Hündfeld stocherte den ball am Ende zu Niclas Dormayer, der zum Siegtreffer netzte (90.+2). "Das war vielleicht etwas kopflos von denen, die wollten unbedingt den Sieg", meinte SuS-Coach Stephan Weise, der sich natürlich über den Dreier freute.

Ottenstein verpasst die Entscheidung

Zu Beginn sah es noch nicht nach diesem dramatischen Ende aus. "Wir hatten die besseren Chancen, müssen die nur besser verwertet. Zur Pause hätten wir schon 3:0 führen können", haderte Reekers. Sein Bruder Bas Reekers lief alleine aufs Tor zu, Finley Kunze wenig später auch, doch beide scheiterten an Stadtlohns Schnapper Jan Hintemann. Niklas Boll schob einen Freistoß auch nur knapp am Pfosten vorbei. Kurz danach machte er es aber besser und traf nach einer scharfen Hereingabe von Joey Schnell zur Führung (33.). Von den Gästen kam in der Phase sehr wenig "Wir haben in einem 3-5-2 gespielt, doch das ging gar nicht", berichtete Weise. "Die haben uns gerade über Außen dermaßen zerlegt."

Gefährlich wurde der SuS hauptsächlich über Standards. Direkt nach der Pause schlug Torsten Böing einen Freistoß aus dem Halbfeld, den Tim Böing am zweiten Pfosten ins Netz beförderte (47.) "Eigentlich sind wir überhaupt nicht stark nach Standards. Ottenstein hatte heute aber nie die Möglichkeit die Standards zu verteidigen", sagte Weise. Das 2:1 in der Schlussphase fiel auch nach einem ruhenden Ball. Thilo Sicking, der zuvor schon 90 Minuten in der Dritten abgespult hat und dort auch traf, köpfte eine Ecke zur Führung ins Tor (80.). "Wie wir das mit vielen Altherren und eigentlichen Verletzten gemacht haben, war das kämpferisch wirklich bärenstark", sagte Weise ganz stolz über seine Jungs.

Die Enttäuschung auf Seiten der Gastgeber war dementsprechend groß. "Es war meiner Meinung nach eine ziemlich unverdiente Niederlage. Wir hatten deutlich mehr vom Spiel. Ich kann meiner Mannschaft eigentlich nur die Chancenverwertung und Standardverteidigung vorwerfen", sagte Reekers abschließend.

FC Ottenstein - SuS Stadtlohn II 2:3 (1:0)
1:0 Boll (33.), 1:1 T. Böing (47.)
1:2 Sicking (80.), 2:2 Sendfeld (90.+1)
2:3 Dormayer (90.+2)