Von ratternden Köpfen und legitimen Mitteln

Von Malte Greshake

(18.10.21) "Entweder es funktioniert und es funktioniert eben nicht", meinte Oliver Wieck nach dem nun dritten Saisonsieg von SW Holtwick. "Etwas anderes gibt es im Fußball nicht." Beim 3:1 (1:1)-Heimerfolg gegen die zweite Mannschaft des SV Gescher griff sein Team nämlich auf das einfachste fußballerische Mittel zurück, das seit Anbeginn der Zeit existiert: Lange Bälle.

Denn weil die Gäste zu Beginn noch viel besser drin waren und nach einer Kombination über Florian Ploß, der für Marius Upgang-Rotert querlegte (37.), vor der Halbzeit in Führung gingen, hatten sich die Hausherren etwas einfallen müssen. Mit spielerischen Mitteln kamen Wiecks Gäste an diesem Nachmittag nicht weit, dafür kontrollierten die Glockenstädter das Spielgeschehen auf dem Feld zu gut.

"Die Führung war verdient und ich dachte, das sie uns mehr Sicherheit gibt", meinte Jens Tendahl. Aber falsch gedacht: Denn kurz vor dem Pausentee brachen die Hausherren dann doch einmal durch, Joel Simba legte überlegt für Moritz Wagner quer, der den 1:1-Pausenstand erzielte. "Und die Pause hat uns dann gar nicht gut getan", so Tendahl. Denn in der Kabine stellten die Schwarz-Weißen eben ihre Spielweise um... 

Gescher geht die Aggressivität abhanden

Und nach dem Seitenwechsel fehlte den Gästen zudem jedwede Aggressivität in den Zweikämpfen und vor allem die zweiten Bälle gingen für Tendahls Truppe zumeist verloren. Diese schnappten sich die Holtwicker immer wieder: Wagner passte nach einem Ballgewinn schließlich zum eingewechselten Jannes Dinkler, der das Spiel für seine Farben drehte (56.). "Wenn wir momentan in Rückstand geraten, fängt es bei uns natürlich im Kopf an zu rattern", so Tendahl. "Hinterher sind wir dann auch nicht mehr zwingend geworden, weswegen es eine verdiente Niederlage war.

Wiecks taktische Umstellung fruchtete demnach: Moritz zweiter Treffer an diesem Nachmittag machte schließlich den Dreier und damit den zweiten Sieg in Folge für Holtwick klar. "Am Anfang hatten wir noch Schwierigkeiten, da hat es Gescher auch echt gut gemacht", fasste es der SW-Coach zusammen. "Nach unserer Umstellung hatten sie aber Probleme, sich darauf einzustellen." Weswegen Wieck letztendlich auch von einem verdienten Sieg sprach.

SW Holtwick - SV Gescher II      3:1 (1:1)
0:1 Upgang-Rotert (37.), 1:1 Wagner (44.),
2:1 Dinkler (56.), 3:1 Wagner (66.)