Kreisliga A2

Darfeld mit "Monstermoral" gegen Lüdinghausen 


Von Malte Greshake

(17.04.23) So oft kommt es wahrscheinlich auch nicht vor, dass Union Lüdinghausen eine Zwei-Tore-Führung aus der Hand gibt. Dass sich die Mannschaft von Yannick Gieseler an diesem Spieltag gegen Turo Darfeld nach 90 Minuten mit einem 3:3 (2:0)-Unentschieden abfinden musste, hatte am Ende wohl mehrere Ursachen. 

"Die erste halbe Stunde haben wir ein Riesenspiel gemacht", hielt Lüdinghausens Coach nach dem Abpfiff fest. "Ich habe uns selten so gut Fußball spielen sehen." Und in dieser Phase gingen die Hausherren auch verdient in Führung: Nach einem Steckpass in die Tiefe bediente Dmitrij Martel den mitgelaufenen Nils Husken - 1:0 (19.).

Aber: In der Folge wirkte es bei Lüdinghausen so, als hätte jemand den Stecker gezogen. "Dann haben wir das Fußballspielen komplett eingestellt", bemerkte ein ratloser Gieseler. "Wir haben keinen Willen gezeigt und keine Einstellung mehr gefunden. Die Ruhe fehlte und uns ist ein Ball nach dem anderen um die Ohren geflogen."

Erstaunlich, erstaunlicher, am erstaunlichsten

Denn fortan kauften die Darfelder den Gastgebern in fast allen Zweikämpfen den Schneid ab. Das Erstaunliche: Trotzdem erhöhte Marius Robbe vor der Halbzeit im Nachsetzen noch auf 2:0 (44.). Erst nach dem Pausentee belohnten sich die Gäste dann auch mal für ihre Mühen. Dmytro Petkevych bekam die Lüdinghausen-Hintermannschaft nicht gepackt und der schnelle Offensivspieler verkürzte auf 1:2 (50.). Noch erstaunlicher: Dennoch hatte Union es noch in der eigenen Hand. Aus dem Gewühl heraus traf Robbe zum zwischenzeitlichen 3:1 (59.). Eine mögliche Vorentscheidung war das allerdings eben nicht.

Denn die Darfelder ließen sich nicht beirren. Erst servierte der durchgebrochene Petkevych für Florian Feitscher (66.), bevor ebenjener Feitscher auch nach einer einstudierten Eckenvariante zur Stelle war (74.). Und kurz vor dem Ende hatte Marius Röttgering sogar den Siegtreffer auf dem Fuß. Er scheiterte aber an Union-Keeper Max Keuthage (85.). "Das wäre auch zu viel des Guten gewesen", meinte Turos Co-Trainer Simon Lovermann später - und frohlockte: "Wir haben uns vorgenommen, dem Gegner aggressiv auf den Socken zu stehen. Nach der Halbzeit haben wir dann auch unsere Umschaltmomente gut genutzt. Und am Ende eine Monstermoral bewiesen."

Union Lüdinghausen - Turo Darfeld     3:3 (2:0)
1:0 Husken (19.), 2:0 Robbe (44.),
2:1 Pytkevych (50.), 3:1 Robbe (59.),
3:2 Feitscher (66.), 3:3 Feitscher (74.)