Kreisliga A2

Kloster ist "stolz auf die Jungs"


Von Fabian Renger

(11.12.23) Weihnachtsfeier ist nur einmal im Jahr. Bei Vorwärts Lette war sie am Sonntag nach dem letzten Spiel des Kalenderjahres bei der SG Coesfeld II angesagt. Es ging Schnitzelessen. Lecker war's. Und gut, dass am Montag für die meisten Beteiligten frei war. Sie durften auch ausnahmsweise sonntags mal über die Stränge schlagen, denn: a) holte Lette in Coesfeld einen 3:2 (2:1)-Auswärtssieg und b) sammelte Lette im Kalenderjahr 2023 50 Zähler ein. "Für so einen kleinen Standort wie Lette so viele Punkte zu sammeln, das ist überragend. Da geht einem wirklich das Herz auf, ich bin stolz auf die Jungs. So kann's gerne weitergehen", war Vorwärts-Coach Kay Kloster entsprechend gut gelaunt. Einzig bei Kevin Enns dürfte er abends einiges an Aufbauarbeit geleistet haben.

Denn Enns lief nicht nur einmal ins Abseits. Es schien fast so, als hätte es Referee Daniel Azedin auf ihn abgesehen, erzählte Kloster lachend. Ein halbes Dutzend Abseitspfiffe handelte sich Enns mindestens im Laufe des Spiels ein. Vielleicht sogar einige mehr. "Er war völlig frustriert", sagte sein Trainer.

Coesfelds erste Halbzeit war "missraten"

Für eine Torvorlage reichte es dennoch. Das 1:0 legte Enns von rechts mit einer flachen Hereingabe vor, Nick Richter schloss im Zentrum ab (9.). Das 2:0 erzielte abermals Richter, diesmal nacher einer ziemlich geilen Einzelaktion inklusive feiner Kapp-Bewegung (37.). Für SG-Coach Morten Herbstmann war es bis dato kein Vergnügen, seiner Elf zuzusehen. "Die erste Halbzeit ist missraten, wir waren überhaupt nicht gut", berichtete der Coach von zwei doofen Fehlern im Vorfeld der Gegentreffer. Unkontrollierte Bälle in der Kette oder Mittelkreis-Kerzen waren dabei. Offensiv ging auch kaum was zusammen bei den Hausherren. Sie versuchten zu oft, den Ball durchs Zentrum zu tragen. "Wir sind selten hinter die Kette gekommen", so Herbstmann. Und auch die Coesfelder waren nicht nur einmal mit Azedins Entscheidungen unzufrieden und eher damit beschäftigt, als mit dem Spiel.

Besser wurde das schließlich mit Sebastian Stanges Anschlusstor zum 1:2 (38.). Lucas Jacobs hatte für den Torschützen in den Rückraum abgelegt. Natürlich nahm sich Coesfeld für die zweite Halbzeit vor, direkt aufs 2:2 zu gehen. Das haute allerdings nicht so wirklich hin. Direkt nach Wiederanpfiff knallte Lette einen wunderbaren Spielzug raus. Halbrechts auf Höhe der Mittellinie kam Nick Richter an den Ball. Er legte nach einer kurzen Kapp-Bewegung zurück auf Dennis Enns. Der wiederum spielte nun einen wunderbaren, öffnenden Diagonalball auf die andere Seite. Besser kannst du es kaum spielen. "Das war eigentlich schulmäßig", so Kloster. Am Ende war jedenfalls Simon Besseler mit dem 3:1 für die Gäste zur Stelle (46.).

Die SG wird nur "ein bisschen gefährlich" - das reicht nicht

Super Start für die einen, beschissener Start für die anderen. Doch Coesfeld schlug postwendend zurück. Aus rund 18 Metern wuchtete Tobias Sendfeld die Kugel rein - nur noch 2:3 (50.). Vorwärts-Goalie Dirk Wilger hatte darauf spekuliert, dass die Kugel vorbeigehen würde.

"Wir waren danach bestimmender, drückender und sind ein bisschen gefährlich vors Tor gekommen", sagte Herbstmann. Ein bisschen gefährlich - aber eben nicht brandgefährlich. Manchmal ging es bis in den 16er von Vorwärts hinein, manchmal auch nur bis an seine Grenze. Selten brauchten die Gäste den Feuerlöscher, auch das eine oder andere Standard-Getümmel überstanden sie schadlos. Insgesamt wurde es zusehend nickliger auf beiden Seiten - Derby halt. Wirklich toll anzusehen war diese Partie allerdings nicht mehr. Und Klosters Umstellung auf Dreier-/Fünferkette und Doppel-Sechs tat in der Schlussphase ihr Übriges.

SG Coesfeld II - Vorwärts Lette 2:3 (1:2)
0:1 Richter (9.), 0:2 Richter (37.)
1:2 Stange (38.), 1:3 Besseler (46.)
2:3 Sendfeld (50.)