Kreisliga A1

Oh ja, Yannick Bauer spürt es auch, dass für ihn, seine Borussia und die ganze A1-Liga etwas unerklärbar Magisches über dem Spieltag schwebt. Foto: Johann-Krone

Kreisliga A1 - Anschwitzen

Ihr spürt es doch auch, oder?


Von Andreas Teipel

(08.03.18) Es gibt Spieltage, da möchte man sich am liebsten teilen können, um all die Spiele zu sehen, die man halt gerne sähe. Also wage ich denn den Gruseltanz, den einst Hui Buh vollführte, um Tommy und Tina zu beweisen, dass er wirklich ein Schlossgespenst ist. Stellt sich mir nur noch die Frage, ob die Generation der heute aktiven Spieler "Hui Buh und der Gruseltanz" (Folge 8) überhaupt gehört hat. Egal ich leg' mal los.


Warendorfer SU II - Ems Westbevern (So., 13 Uhr)

Mein rechtes Bein würde sich an diesem Sonntag spornstreichs nach Warendorf begeben. Ich gebe zu, dass ich diese Paarung vor der Saison so nicht erwartet hätte: Warendorf als Aufsteiger ist Siebter der Tabelle und zeigt sich vor allem daheim mit fünf Siegen und einem Unentschieden bei nur drei Niederlage durchaus robust. Platz eins vom achten Spieltag war sicher nur eine Momentaufnahme, doch eine, die Selbstvertrauen geschaffen hat. Das ist gegen das zweitstärkste Auswärtsteam aus Westbevern wohl auch notwendig. Er zweimal hat das Team von Trainer Ralf Hohmann in der Fremde verloren, brachte bereits 18 Punkte mit nach Hause. Wohlgemerkt: Warendorf spielt seine erste, Westbevern seine zweite Saison nach dem Wiederaufstieg in die A-Liga.
Hinspiel: Öffnet internen Link im aktuellen FensterWarendorf gewinnt 1:2
Heimspiel-Tipp: Westbevern dreht den Spieß herum und gewinnt in Warendorf 2:1

Westfalia Kinderhaus II - BSV Ostbevern (So., 13 Uhr)
Mein linkes Bein hüppelt dagegen nach Kinderhaus. Denn hier ist noch eine Rechnung offen. Im Hinspiel trugen ein paar unschöne Situationen dazu bei, dass das Unentschieden zwar gerecht, aber für keine Seite so richtig befriedigend war. Kinderhaus führte lange Zeit, hatte zudem einen Strafstoß gefordert aber nicht bekommen, verlor Sören Marheineke durch eine fiese Verletzung und kassierte erst spät den Ausgleich. Der hätte allerdings für Ostbevern nicht das Ende der Fahnenstange sein müssen, denn die Chancen zum Siegtor waren da. Da ist also noch etwas Unerledigt zwischen beiden Teams.
Hinspiel: Öffnet internen Link im aktuellen FensterPunkteteilung 1:1
Heimspiel-Tipp: Ostbevern wartet weiter auf den ersten Auswärtssieg, unterliegt der Westfalia mit 1:2.

SV Mauritz - VfL Sassenberg (So., 15 Uhr)
Mein rechter Arm schwönge (Konkunktiv von schwingen ;) sich an den Coppenrathsweg, wo der heimische SV weit mehr geboten hat in dieser Saison, als es der vorletzte Platz vermuten lässt. Vor eigenem Publikum weisen die Mauritzer nämlich eine völlig ausgeglichene Bilanz aus: zwei Siege, zwei Niederlage und zwei Remis. Und man soll es kaum glauben, aber auf eigenem Platz stellt Mauritz die zweitbeste Abwehr der Liga. Bisher, denn Sassenberg geizt mit einem beileibe nicht: mit eigenen Treffern. Stefan Wortmann (12) und Daniel Langliz (9) gehören zu den zehn besten Schützen der Liga. 
Hinspiel: Öffnet internen Link im aktuellen Fenster0:0
Heimspiel-Tipp: Unentschieden passt, diesmal jedoch 1:1

SG Telgte - GW Westkirchen (So., 15 Uhr)
Mein linker Arm bestellt ne Bratwurst in Telgte, aber bitte ohne Cola, ich hab' nämlich gerade nur eine Hand frei. Wie wird sich das Ligaschlusslicht beim Tabellenführer schlagen? Klare Sache, möchte man meinen. Aber bei einer solchen Konstellation kann man als Zuschauer doch eigentlich nur gewinnen. Entweder man freut sich über ein Torfestival und schaut Josef Maffenbeier und seinen Telgter Nebenleuten beim Fußballspielen zu - oder man wird vielleicht sogar Zeuge einer kleinen Extra-Überraschung, wenn Westkirchen sich widersetzt? In 2018 gab es bei den vier Vorbereitungsspielen von Westkirchener jedenfalls zusammen 24 Tore zu sehen. In der gleichen Zeit fielen in Spielen der SG 17 Tore.
Hinspiel: Öffnet internen Link im aktuellen FensterTelgte siegte 2:1
Heimspiel-Tipp: Westkirchen verliert trotz Auswärtsstärke 1:3

Eintracht Münster - GW Gelmer (So., 15 Uhr)
Mein Kopf rollt derweil an den Pleistermühlenweg. Blau gegen Grün ist doch immer irgendwie schön (gilt auch für Mauritz gegen Sassenberg oder Ostbevern gegen Kinderhaus). Okay, es ist nicht das Farbenspiel, dass meine Rübe hierhin lockt. Es ist vielmehr der Reiz daran, wie sich das beste Auswärtsteam der Liga auf dem wohl am schwersten zu bespielenden Platz der Liga schlagen wird. Als Ascheplatz war das kleine Spielfeld schon Legende, als Kunstrasen hat sich daran nichts geändert. Allenfalls Borussia Münster kann bei den Maßen des Spielfeldes mithalten. Und so kommt es besonders auf die Spieltaktik an, die die Gäste wählen. So manch einem ist der Wunsch nach zu viel Dominanz gegen Eintracht schon zum Verhängnis geworden. Das ist zwar längst auch kein Geheimnis mehr, aber Eintracht brachte hier im Pokal zum Beispiel schon Bezirksligisten SG Sendenhorst an den Rand einer Niederlage, verlor erst im Elfmeterschießen. 
Hinspiel: Öffnet internen Link im aktuellen FensterGelmer siegte 4:0
Heimspiel-Tipp: Den 4:3-Sieg muss sich Gelmer hart erkämpfen.

BW Greven - SC Everswinkel (So., SC Everswinkel)
Mein Rumpf setzt sich unter das schöne Tribünen-Dach in Greven, sofern man ohne Arme und Beine sitzen kann. Da der Kopf ja auch schon bei Eintracht ist, muss man dieses Spiel halt mit Herz schauen. Der Tabellenzwölfte Blau-Weiß empfängt den Sechsten, SC Everswinkel. Noch so ein Duell zweier Wandler zwischen der A- und B-Liga. Greven feierte im vergangenen Sommer den Aufstieg, Everswinkel tat dies ein Jahr zuvor. Emotionen, die beiden Mannschaften noch recht nah sein dürften. Ebenso wie das packende Hinspiel, das Everswinkels Gerrit Knein erst in der Nachspielzeit mit dem 5:4 in einen Heimsieg verwandelte. Herz und Bauch sind bei diesen Kontrahenten jedenfalls zwei sehr beanspruchte Organe. Also, Rumpf, nimm' Platz und genieße.
Hinspiel: Öffnet internen Link im aktuellen Fenster5:4, ein Krimi
Heimspiel-Tipp: Die Pumpe geht erneut ganz flott - 3:3

SC Hoetmar - SC Füchtorf (So., 15 Uhr)
Mein rechtes Ohr hört noch die Rufe und Pfiffe aus Bezirksliga-Zeiten. Als Heimspiel anfing, auch über die Warendorfer Klubs zu berichten, da spielen Hoetmar und Füchtorf beide in der Bezirksliga. Heiße Derbys waren das. Heute mag man gar nicht hingucken, weshalb ich auch kein Auge nach Hoetmar schicke: Beide spielen gegen den Abstieg aus der Kreisliga A. Das ist natürlich keine Schande, sondern einfach der Lauf der Dinge. Aber man hört hier und da doch immer noch raus, dass es manch einem in diesen Klubs schwerfällt, die neue Realität zu verinnerlichen. Also, der alten Zeit wegen mein Ohr nach Hoetmar. Mal sehen, was ich mir hinter diesen Löffel schreiben darf.
Hinspiel: Öffnet internen Link im aktuellen Fenster1:1
Heimspiel-Tipp: Das Spiel fällt aus, weil der Ascheplatz in Hoetmar nicht bespielbar ist ;) Kleiner Spaß mit einem herzlichen Gruß an Walter Venhues.

Borussia Münster - FC Münster 05 (So., 15.30 Uhr)
Mein linkes Ohr ist das letzte Körperteil, dass ich auf die Reise schicken würde. Eventuell würde ich statt meines Ohres aber auch doch eines meiner Augen an die Grevingstraße aussenden. Denn Borussia Münster zu gucken ist es irgendwie immer wert. Die spielen schön, die spielen flott und immer mit Leidenschaft. Und mit Münster 05 kommt zudem ein Verein, der ebenfalls immer die spielerische Variante bevorzugt. Hinzu kommt, dass ich Nullfünf noch nie gesehen habe, seit Roland Böckmann sie trainiert. Erstmal wir das Team aus Gievenbeck von einem externen Menschen gecoacht, der nicht aus dem direkten Kontext der 05-Bande kommt. Für mich gäbe es auf jeden Fall viel zu beobachten.
Hinspiel: Öffnet internen Link im aktuellen Fenster2:1-Sieg für Münster 05
Heimspiel-Tipp: Borussia sinnt auf Revanche, die glückt - 4:3

Epilog
Sollte einem Spieler, Trainer oder Zuschauer am Wochenende auf den oben beschriebenen Sportplätzen ein einsames Bein, ein regungsloser Rumpf oder ein rollendes Auge begegnen, so sollte er sich Gedanken machen über seinen eigenen Geisteszustand oder Alkoholgebrauch. In keinem Fall aber werden es Teile meines Körpers sein ... es sei denn einer unserer Abonnenten fühlt sich von diesem Text besonders angesprochen und .... brrrrrr, wie gruselig. Jetzt aber Schluss mit dem Spuk. Da verbleibe ich doch lieber als ganzer behördlich zugelassener Mensch mit einer rostigen Rasselkette! Hui Buh!!!