Das Ende für Mester - Talmann wieder mittendrin

Von Mario Lacroix, Fabian Renger und Christian Lehmann

(22.03.18) Am Dienstagabend hat sich Henrik Mester vor die Mannschaft gestellt und verkündet, dass er sofort aussteigt. "Es ist gar nichts Böses passiert", sagt der scheidende Trainer von BW Greven. Allerdings habe es in den vergangenen Wochen häufiger Differenzen mit seinem spielenden und gleichberechtigten Partner Peter Lakenbrink gegeben, was die Ausrichtung auf dem Platz angeht. Die Unruhe, die zwischen den beiden Coaches entstehen könne, so Mester, sollte nicht auf das Team überspringen. "Mir ist wichtig, dass die Mannschaft nicht absteigt. Damit ihr das gelingt, muss Ruhe herrschen."

Peter Talmann, nach dem Aufstieg in die Sportliche Leitung gerückt, steht künftig wieder als Unterstützer von Peter Lakenbrink an der Seitenlinie. Der alte Hase hält Meinungsverschiedenheiten zwischen den Trainern für normal und war deshalb überrascht von Mesters Rücktritt. Dass in der Emsaue was passieren muss, war nach den drei Niederlagen im neuen Jahr jedoch klar. "Wir müssen punkten", sagt Talmann und kündigt für die kommenden Partien eine defensivere Haltung an: "In unserer Situation ist weniger manchmal mehr. Wir müssen hinten so lange wie möglich die Null halten, weil wir vorne mit unseren Qualitäten immer für ein Tor gut sind."

Henrik Mester, der künftig mehr Zeit mit seiner Frau verbringen will und ein Engagement als Trainer zur kommenden Spielzeit ausschließt, drückt die Daumen: "Ich bin der festen Überzeugung, dass die Mannschaft die Klasse halten kann. Dazu muss aus meiner Sicht was in den Köpfen passieren, alles andere ist vorhanden."

Am Sonntag haben die Blau-Weißen Eintracht Münster zu Gast. Im Hinspiel wollte Greven bei 2:1-Führung zu viel und kassierte in der Schlussminute eine bittere Niederlage. Peter Talmann hofft auf einen Sieg und tippt mit uns den gesamten Spieltag.

Westfalia Kinderhaus - GW Gelmer     (Sonntag, 13 Uhr)
Geiler Zock an der Großen Wiese. Der Vierte aus Kinderhaus hat gegen die Auswärtskönige aus Gelmer (Platz eins, sieben Siege, ein Remis, zwei Pleiten) die wahrscheinlich letzte Chance, nochmal oben ran zu rutschen. Die Top drei werden das Rennen um den Aufstieg aber wohl unter sich ausmachen. Westfalias Reserve spielt dennoch eine bomben Saison und kann GWG gefährlich werden, auch wenn es in den vergangenen fünf Aufeinandertreffen nie einen Kinderhauser Sieg gab. Es war aber immer eng. Nur einmal, am 16. Mai 2016, gewann Gelmer mit 3:2. Alle übrigen Partien endeten remis.
Hinspiel: 2:2
Heimspiel-Tipp: Gelmer lässt Federn - 1:1.
Talmann: 2:2

Warendorfer SU II - BSV Ostbevern     (Sonntag, 13 Uhr)
Erst einmal hat der BSV in dieser Saison in der Fremde gepunktet. Wird Zeit, dass da noch was kommt bei Sven Frommers Truppe, wenn es was werden soll mit dem Ligaverbleib. Mit sieben Punkten aus vier Spielen nach der Winterpause lässt sich's aber leben. Selbst Spitzenreiter Telgte hatte es zuletzt schwer, drei Punkte aus Ostbevern zu entführen. Die WSU-Reserve hat sich hingegen nach der Optimalausbeute von neun Punkten aus drei Spielen ins sichere Fahrwasser katapultiert.
Hinspiel: 1:1
Heimspiel-Tipp: Ostbevern braucht die Punkte dringender - 1:3.
Talmann: Ich hoffe auf ein 1:0.

FC Münster 05 - VfL Sassenberg     (Sonntag, 15 Uhr)
Als der VfL Sassenberg die Nullfünfer im Hinspiel mit 7:2 weggfidelt hatte, sah es noch ganz gut aus in der Tabelle. Zuletzt musste die Truppe von Markus Bollmann gar sorgenvoll nach unten schauen, denn der Vorsprung auf die Abstiegsplätze schmolz nach der Winterpause zunächst gewaltig. Der jüngste 2:0-Erfolg über Eintracht beruhigte die nervösen Gemüter beim Bezirksliga-Absteiger, der aktuell Rang acht belegt. Nullfünf ist Zehnter und mag sich gar nicht ausrechnen, wo es stünde, wenn es nicht diesen Felix Knülle hätte. Seine 16 Saisontore halten den Kultklub aus Münster-Gievenbeck über Wasser. Ein weiteres Pfund, mit dem Rolo Böckmanns Elf wuchert, ist die Heimstärke: 19 von 23 Punkten wurden am Arnheimweg gesammelt.
Hinspiel: 2:7
Heimspiel-Tipp: Gegen Nullfünfs Heimstärke ist kein Kraut gewachsen - 3:1.
Talmann: 2:3

SC Hoetmar - GW Westkirchen     (Sonntag, 15 Uhr)
Mehr Abstiegskampf geht nun wirklich nicht! Der Vorletzte empfängt den Letzten. Während Hoetmar auf eigenem Platz nicht zu Recht zu kommen scheint - in sieben Partien holte der SCH nur einen Sieg - sammelte Westkirchen 10 seiner 12 Punkte in der Fremde. In der Rückrunde haben die Gastgeber all ihre drei Spiele verloren, Westkirchen holte bei zwei Pleiten aus vier Spielen immerhin je einen Punkt gegen Telgte und Eintracht.
Hinspiel: 3:3
Heimspiel-Tipp: Beide Teams kratzen und beißen - dabei kommt ein 0:0 raus, das keinem hilft und wenig Spaß macht.
Talmann: 1:1

Borussia Münster - Ems Westbevern     (Sonntag, 15 Uhr)
Im Hinspiel agierten die Borussen fast eine Stunde lang in Unterzahl, brachten aber einen 2:1-Sieg mit nach Hause. Das Rückspiel ist ein echtes Sahnespiel, weil Westbevern eine richtig gute Runde spielt. Ralf Hohmanns Team ist im neuen Jahr noch ungeschlagen. Die Borussen, Erster der Rückrundentabelle, allerdings ebenfalls. Daheim hat Borussia erst einmal, Westbevern auswärts nur zweimal verloren. 
Hinspiel: 2:1
Heimspiel-Tipp: Auf Borussias kleinem Kunstrasenplatz geht's ab - 4:3 heißt es am Ende.
Talmann: 2:1

SV Mauritz - SC Füchtorf     (Sonntag, 15 Uhr)
Das Duell der Kellerkinder. Mauritz ist 13., Füchtorf 12. Einer von beiden wird dabei wohl leer ausgehen, schließlich verlor oder gewann Mauritz alle seine Ligaspiele seit Halloween (Hinspiel gegen Füchtorf) letzten Jahres zu null. Füchtorf blieb zuletzt gar zweimal torlos und wird diese Serie alsbald beenden wollen. Mauritz würde mit einem Sieg am SCF vorbeiziehen in der Tabelle und hat von den Abstiegskandidaten eigentlich die sicherste Defensive. Die berühmt-berüchtige Tagesform wird entscheiden. 
Hinspiel: 0:2
Heimspiel-Tipp: Auf 
Talmann: 2:1

BW Greven - Eintracht Münster     (Sonntag, 15 Uhr)
Ob der Trainereffekt bei den Gastgebern eintritt, wäre jetzt Spekulation. Fakt ist: Die Formkurven beider Teams zeigen strikt nach unten. Nach starkem Jahresstart holte Eintracht zuletzt nur einen Punkt aus drei Partien, bei Blau-Weiß sieht die Statistik noch schlimmer aus. Gar kein Zähler gab's anno 2018. Eine doch eher ausbaufähige Bilanz. Die letzten drei Auseinandersetzungen gewann indes Eintracht.
Hinspiel: 3:2 für die Eintracht
Heimspiel-Tipp: Der neue, alte Coach hat kaum was zu meckern. BW schafft den lang ersehnten Dreier, 2:1.
Talmann: 2:0

SG Telgte - SC DJK Everswinkel     (Sonntag, 15 Uhr)
Könnten beide Teams zuhause gegeneinander antreten, dann wäre diese Begegnung der ultimative Kracher zwischen der zweitbesten Heimmacht gegen die beste. Aber bekanntlich ginge das bloß über einen virtuellen Kick und so müssen die Everswinkeler halt in der Realität nach Telgte reisen, in der Fremde gab's in acht Partien erst acht Punkte für die Truppe von Peter Knein. Ein gutes Omen für die SGT? Ansichtssache. Im ersten Auswärtsspiel des Jahres in Greven - überhaupt das erste seit Oktober - vor zwei Wochen gab's einen Dreier für die DJK.
Hinspiel: 3:3
Heimspiel-Tipp: Telgte lässt trotzdem nichts anbrennen und Everswinkel möchte wie vor kurzem wieder sieben Mal hintereinander zuhause antreten. 3:0. 
Talmann: 2:1