Kreisliga A1

Florian Kraus schnürte einen Doppelpack.

Acht-Tore-Wahnsinn in Sendenhorst


Von Christian Lehmann

(25.02.19) Ein Strafstoß-Pfiff in der vierten Minute der Nachspielzeit wird nicht selten von Diskussionen begleitet. Nachdem Schiedsrichter Markus Austerhoff auf Handelfmeter für die SG Sendenhorst entschieden hatte, zog Westbeverns Daniel Kimmina sogar sein Trikot hoch, um zu zeigen, dass der Ball nicht an seine Hand, sondern an die Brust gesprungen sei. "Da fehlte eigentlich nur noch das adidas-Zeichen auf der Brust", meinte Westbeverns Coach Andrea Balderi. Sendenhorsts Spielertrainer Florian Kraus war nicht beeindruckt und schob den Elfer zum 4:4 (2:2)-Endstand ein. Es war der dramatische Schlussakkord eines wilden Kicks.

"Man hat gemerkt, dass es für beide Mannschaften in dieser Saison wohl nur noch um Platz fünf bis neun gehen wird", meinte Gästecoach Balderi. "Wir sind froh, dass wir in Anbetracht unserer Ausgangslage einen Punkt geholt haben. Nach dem Spielverlauf hätten es aber auch drei sein dürfen." 

Zwei Tore in den ersten drei Minuten

Die Gäste, die mit insgesamt 13 Spielern angetreten waren, von denen zwei aus der Zweiten kamen und weitere drei angeschlagen waren, kamen erst nach zwei Minuten in Person von Andre Hollmann erstmals an den Ball - in dieser Szene lenkte der Defensivmann das Leder unglücklich ins eigene Tor (1:0/2.). Auf der Gegenseite berührte dann eine Minute lang kein Sendenhorster die Murmel, ehe Thilo Dierkes zum Ausgleich traf (1:1/3.). Was war denn hier bitte los? Noch vor der Halbzeit trafen Nils Berheide nach Zuspiel von Nico Kommorowski zum 2:1 (23.) sowie Maurice Sandmann aus abseitsverdächtiger Position zum 2:2 (37.).

In Durchgang zwei ging's flott weiter vor beiden Toren. Adrian Königs Führungstreffer (2:3/55.) konterte Kraus nur fünf Minuten später nach einer Ecke (3:3/60.), ehe Hendrik Schlunz mit einem herrlichen Freistoßtreffer zum 3:4 netzte (80.). Yannic Tewes aus Westbeverns Reserve hätte den Deckel drauf machen können, doch er schoss den Ball aus kurzer Distanz über das Tor und verpasste das mögliche 5:3 (85.). Stattdessen kamen die Hausherren spät und glücklich zum Ausgleich. Auch Kraus war sich sicher: "Das 4:4 geht in Ordnung, aber das war kein Handspiel."

 

SG Sendenhorst - Ems Westbevern      4:4 (2:2)
1:0 Hollmann (2./ET), 1:1 Dierkes (3.),
2:1 Berheide (23.), 2:2 Sandmann (37.),
2:3 König (55.), 3:3 Kraus (60.),
3:4 Schlunz (80.), 4:4 Kraus (90.+4/FE)