Kreisliga A1

Grün-Weißer Last-Minute-Punch


Von Luca Adolph

(07.04.19) An der Hakenesheide kamen die Zuschauer aber mal so richtig auf ihre Kosten. Ein Platzverweis, ein verschossener Elfmeter und satte fünf Buden brachten mächtig Feuer in die Partie zwischen GW Gelmer und dem gastierenden VfL Sassenberg. Nach einem Treffer in aller letzter Sekunde hatten die Heimfans beim 3:2-Erfolg dann auch noch allen Grund zum Jubeln. 

Dabei hatte es zunächst nicht unbedingt nach einem Grün-Weißen Freudentanz ausgesehen. Die Sassenberger Torversicherung um Tobias Brand schoss seinen VfL nach einer Hereingabe höchstpersönlich in Front (8.). Allerdings hatte Schiedsrichter Peter Gräler zuvor ein Handspiel von Gäste-Kapitän Stefan Wortmann ungeahndet gelassen. "Der Knackpunkt war das Handspiel, das ich nicht gesehen habe. Daran ist das Spiel glaube ich kaputtgegangen. In dem Moment, wo der Ball reingeschlagen wurde, habe ich mich auf die Abseitsstellung konzentriert und das Handspiel nicht wahrgenommen", verriet der Referee.

Freistoßkombi á la bonne heure

So groß die Aufregung zwar war, bemühten sich die Gastgeber nun um so mehr, das Spiel zu drehen. Immer wieder schlug Gelmer von den Außenbahnen auf den kopfballstarken Niklaas Houghton auf, dessen Abseitstreffer zurückgepfiffen wurde (24.). Eine Standardsituation sollte dann die Wende herbeiführen. Robin Wellermann feuerte aus 17 Metern in die Mauer der Sassenberger. Der Abpraller fiel rund 25 Meter vor dem Kasten vor die Füße von Maik Schmidt, der das Leder gnadenlos in die Maschen beförderte (40.). "Es war ein spannendes Spiel. Mit Freude und Spaß wollen wir eine bessere Platzierung erreichen", sagte GW-Coach Simo Sroub. 

Nach der Pause konterten die Gäste Gelmer im eigenen Stadion schamlos aus. Brand legte auf Lauren Kock, der zum 2:1 einschob (66.) Wenig später foulte Wortmann Steffen Koch, der wiederum den VfL-Spielführer zu Boden schubste (75.). Die Emotionen kochten hoch, beide sahen Gelb. Nach dem folgerichtigen Freistoß hatten die Hausherren jedoch eine Antwort parat und glichen durch Steffen Hemesath aus (78.).

Das Fass läuft über

"Ich mache meiner Mannschaft keinen Vorwurf. Wir haben das Spiel aufgrund des Schiedsrichters verloren", sagte Gäste-Trainer Markus Bollmann. Schiri Gräler hatte auch weiterhin gewiss keinen ruhigen Arbeitstag vor der Brust. Nach einem wiederholten Foulspiel sah Admir Krasniqi die Ampelkarte (84.). Nur widerwillig verließ er das Geläuf und fand sogar noch Zeit, den Freistoß der Hausherren zu blockieren. Mit unschönen Worten gen Gräler verabschiedete er sich in die Kabine. "Er hat mir einen Kommentar reingeschoben, der gleich auch im Spielbericht stehen wird", sagte Gräler im Anschluss.

Schluss war danach allerdings noch lange nicht. Robin Wellermanns verschossener Strafstoß ließ die Zuschauer weiter um einen Sieg bangen (89.). Einen Vorstoß schüttelten sich die Gastgeber allerdings noch aus dem Strumpf. Houghton flankte die Murmel auf Steffen Koch, der mit dem Schlusspfiff zum 3:2-Endstand einnickte (90.+2). "Überragendes Gefühl! Zwanzig Sekunden vorher sage ich noch, wir müssen dran glauben, dann stehe ich da vorne und drücke den rein – einfach geile Emotionen", sagte Siegtorschütze Koch.

GW Gelmer – VfL Sassenberg     3:2 (1:1)
0:1 Brand (8.), 1:1 Schmidt (40.),
1:2 Kock (66.), 2:2 Hemesath (78.),
3:2 Koch (90.+2)

GW: Burg – Rosentahl, Deitermann, M. Schürmann, Schmidt – Koch, T. Schürmann – Artinger (69., Behling), Hemesath, Wellermann – Houghton
VfL: Reher – Putz, Vollbracht, Spickhoff, Krasniqi – Ostholte, Ketteler – Yaygir (79., Kiese), Wortmann, Kock - Brand