Kreisliga A1 - Anschwitzen

Greffen-Coach Cünyet Üstun hat allen Grund zur Freude. Seine Mannschaft hat sich schließlich nahezu reibungslos in der A-Liga etabliert.

Voll im Soll

Von Luca Adolph

(11.10.19) "Wir wollen zwar die Kirche im Dorf lassen, einen einstelligen Tabellenplatz halte ich jedoch nicht für unrealistisch", hatte uns Cüneyt Üstün, Trainer des FC Greffen, noch vor dem Saisonstart erzählt. Nach zehn Spieltagen ist es doch durchaus mal an der Zeit, ein kleines Zwischenfazit zu ziehen. Die Kirche hat Greffen bis jetzt aus noch keinem Dorf entfernt. Dafür trennt den Aufsteiger aber auch nicht gerade viel von seiner Wunschposition. 

Hätte jemand Üstün vor der Saison ins Ohr geflüstert, dass seine Schützlinge nach zehn absolvierten Partien tatsächlich hinter dem amtierenden Vize-Meister Warendorfer SU rangieren, hätte er dies sicherlich sofort unterschrieben. Lediglich das etwas schlechtere Torverhältnis trennt Greffen aktuell vom neunten Rang. "Es ist wichtig, dass wir so gut in die Saison gestartet sind. Mit dem Abstieg möchten wir nämlich nichts zu tun haben. Ich wusste um unsere Qualität, glaube allerdings, dass uns auch einige unterschätzt haben", so Üstün, der durchaus erfolgreich in seine zweite Saison an der Außenlinie gestartet ist.

Von Klatsche erholt

In der Defensive weist der B-Liga-Meister aktuell noch einige Defizite auf. So fing sich Greffen gegen Sendenhorst beispielsweise fette acht Dinger. "Das haben wir ganz schnell abgehakt. Jeder hat begriffen, dass wir mit der Einstellung nichts in der A-Liga zu suchen haben", sagte Üstün weiter. Offensiv läuft es beim Tabellenzehnten derweil äußerst rund. Routinier Lars Becher hat bis dato schonungslos bewiesen, dass er auch in der A-Liga funktioniert. "Er hat sicher auch die Klasse, noch höher zu spielen", so Üstün weiter. Auch sein Gegenüber André Leismann kommt mittlerweile mehr und mehr in Tritt. In der Spitze strahlen Marcel Grodowski und Simon Timmer die nötige Torgefahr aus. Die gestandenen A-Liga-Teams FC Münster 05 und Warendorfer SU wurden so immerhin schon in die Schranken gewiesen.

Doch obwohl momentan eigentlich alles nach Plan läuft, scheint sich der Coach dennoch einige Sorgen zu machen: "Viele Spieler sind schon um die 35 Jahre. Langfristig wird es schwierig, Nachfolger zu finden. Spieler, die aus der A-Jugend hochkommen, entscheiden sich für irgendwelche B-Ligisten, weil sie da 50 Euro kriegen." Demnach ist es durchaus fraglich, ob es in ferner Zukunft noch genauso rosig um die erste Garde des FC Greffen steht. Zunächst liegt der Fokus der Greffener aber auf den bevorstehenden Partien. Die haben es nämlich so richtig in sich. Vier der nächsten fünf Gegner befinden sich aktuell unter den Top-Sechs der Liga. Nun wird sich zeigen, ob der Aufsteiger auch gegen die großen Teams bestehen wird.

 

Eintracht Münster – SC Münster 08 II (Sonntag, 14:45 Uhr)
Seit nunmehr neun Spieltagen ist die Truppe des SC Münster 08 II derweil ungeschlagen. Selbst die vermeintlichen Top-Teams aus Warendorf, Sassenberg und Kinderhaus krümmten der bisherigen Über-Mannschaft der A1 nicht mal ein Haar. Die neue Information bezüglich Öffnet internen Link im aktuellen Fenstereines möglichen Aufstiegs dürfte der zweiten Mannschaft von Nullacht zudem weiteren Ansporn geben. Demnach sollte sich Eintracht Münster gegen den Liga-Primus auch gehörig in Acht nehmen. Schließlich erbeutete die Eintracht aus den vergangenen sechs Spielen auch nur drei mickrige Punkte. Auf dem kleinen Kunstrasengeläuf könnte die drittschwächste Defensive jedenfalls ordentlich unter die Räder kommen.
Heimspiel-Tipp: 1:5
Cüneyt Üstün: 0:4

SV Mauritz – SC Füchtorf (Sonntag, 15 Uhr)
Der SC Füchtorf ist allmählich tatsächlich in die Spur gekommen. Nach einem Sieg über Everswinkel und einem weiteren Punktgewinn gegen Westbevern verkaufte sich das Team von Friddy Hofene auch bei Nullacht äußerst ordentlich und unterlag nur mit 0:3. In Mauritz erwartet die Füchtorfer nun jedoch eine weitere heiße Partie, denn der SV erwies sich in dieser Spielzeit als ziemlich heimstark. Lediglich der FC Greffen setzte sich bis jetzt am Coppenrathsweg durch. Kinderhaus und Sassenberg bekamen da schon auf die Mütze, mal sehen, was dort für Füchtorf zu holen ist.
Heimspiel-Tipp: 3:2
Üstün: Ganz ekliges Spiel, was das Tippen angeht. 2:1

SV Ems Westbevern – Warendorfer SU (Sonntag, 15 Uhr)
Der amtierende Vize-Meister aus Warendorf hinkt seinen Erwartungen aktuell mächtig hinterher. In nur einem der vergangenen fünf Spiele sicherte die WSU einen Dreier. Hinzu kam zuletzt ein weiterer Punkt gegen den TSV Handorf. Da bewies die Truppe von Lukas Krumpietz jedoch Comeback-Qualitäten. Das Schlusslicht aus Westbevern sollte nun also bezwungen werden, um sich langsam mal wieder etwas zu stabilisieren. Ein Remis gegen den SC Füchtorf bescherte Ems hingegen nach langer Zeit mal wieder einen Punkt. Ein weiteres Erfolgserlebnis gegen noch anfällige Warendorfer käme da doch genau zum richtigen Zeitpunkt.
Heimspiel-Tipp: 1:3
Üstün: 2:2

TSV Handorf – SC Everswinkel (Sonntag, 15 Uhr)
Es war natürlich bitter, dass Handorf eine 3:1-Führung gegen die Warendorfer SU nach einer sackstarken ersten Hälfte noch aus der Hand gegeben hat. Doch im zweiten Durchgang hatte die WSU ihre PS dann endlich mal wieder auf die Straße gebracht. So bringt es auch nichts, sich an diesem Spiel aufzuhängen. Schließlich darf es der TSV gegen den SC Everswinkel auch schon wieder besser machen. Dessen letzter Sieg liegt mittlerweile übrigens schon acht Spieltage zurück. Damals hatte der SC das aktuelle Schlusslicht aus Westbevern mit 3:1 bezwungen. Danach gab es jedoch fast nur noch auf die Socken. Gegen bisher mehr als ordentlich auftretende Handorfer könnte Everswinkel endlich mal wieder ein Ausrufezeichen setzen.
Heimspiel-Tipp: 3:1
Üstün: Handorf fand ich von der Spielanlage super. 3:1

FC Greffen – BW Beelen (Sonntag, 15 Uhr)
Nur drei kleine Zähler trennen diese beiden Teams aktuell voneinander. Während Beelen momentan auf dem sechsten Platz rangiert, hat Greffen den zehnten Platz inne und dabei auch bereits neun Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsrang. Nach zwei Pleiten gegen den FC Münster 05 und den überragenden SC Münster 08 II trumpften die Blau-Weißen zuletzt auf und schwatzten dem Tabellenzweiten aus Gelmer immerhin einen Punkt ab. "Außer Nullacht lassen alle Teams bis jetzt irgendwo etwas liegen. Mit etwas Glück können wir in den nächsten Wochen vielleicht noch für die eine oder andere Überraschung sorgen", sagte Üstün vor den kommenden Prüfstein-Begegnungen.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Üstün: Wir wollen auf jeden Fall gewinnen! 2:1

GW Gelmer – SC Westfalia Kinderhaus II (Sonntag, 15 Uhr)
Der Last-Minute-Sieg über den FC Münster 05 sollte Westfalia Kinderhaus nach einigen Aussetzern doch zu etwas mehr Selbstvertrauen verhelfen. Nach Gelmer darf die Truppe von Stefan Kloer jedenfalls mit breiter Brust anreisen. Schließlich hat Kinderhaus drei der vergangenen vier Partien für sich entschieden. "Das ist ein Derby! Ich habe noch nicht einmal mit der Mannschaft gegen Gelmer gewonnen. Die haben richtig starke Leute und wir brauchen einfach eine gute Trainingswoche, um da was zu holen", mahnte Kloer vor der Begegnung. Tatsächlich sollten die Zahnräder in Gelmer schon ineinandergreifen, ansonsten wird es schwierig, dort zu bestehen. Auch wenn sich die Grün-Weißen erst neulich bloß einen Punkt gegen BW Beelen erspielt haben, sind sie immer noch voll im Soll. Seit nunmehr sechs Spielen ist Gelmer mittlerweile ungeschlagen. Diese Serie gilt es für Kinderhaus zu durchbrechen.
Heimspiel-Tipp: Das Top-Spiel des Spieltags hält, was es verspricht. 2:3
Üstün: 2:1

FC Münster 05 – SC Hoetmar (Sonntag, 15 Uhr)
Natürlich darf sich im Lager des FC Münster 05 über die knappe Niederlage in letzter Sekunde bei Westfalia Kinderhaus immer noch geärgert werden. Am Sonntag sollte dieses Spiel jedoch schleunigst aus den Köpfen der 05-Kicker verschwunden sein, damit diese auch an ihre zuletzt äußerst starken Leistungen anknüpfen können. Aufgrund der aussichtsreichen Tabellensituation schlüpfen die Hausherren nämlich auch gleich in die Favoritenrolle gegen den SC Hoetmar. Die Gäste weilen aktuell mit acht Punkten weniger auf der Habenseite auf dem zwölften Rang. Der letzte Sieg der Truppe von Daniel Averbeck und Slawa Bodnar liegt mittlerweile auch schon wieder vier Spieltage zurück. Hoetmar kämpft demnach um jeden Punkt, um den Abstand auf die Abstiegsplätze zumindest zu halten.
Heimspiel-Tipp: 3:1
Üstün: 3:1

SG Sendenhorst – VfL Sassenberg (Sonntag, 15 Uhr)
Diese beiden Teams präsentierten sich bis hierhin durchaus ordentlich. Einen dicken Aussetzer hatte sich Sassenberg bei der 5:6-Pleite in Mauritz zwar geleistet, vielleicht darf dieser jedoch auch einfach mal ausgeklammert werden. Schließlich gewann der VfL fünf der vergangenen sechs Partien. Darunter befinden sich immerhin auch Erfolge über die spielstarken Teams aus Beelen und Kinderhaus. Nun wird die Truppe von Patrick van der Sanden allerdings erneut richtig auf die Probe gestellt. Sendenhorst stellt gemeinsam mit Gelmer mit 32 erzielten Buden die torgefährlichste Mannschaft der Liga. Sollte die SGS auch gegen die zweitstärkste Defensive bestehen, würde diese den Drei-Punkte-Vorsprung der Sassenberger sogar egalisieren. Das wäre mal eine Ansage!
Heimspiel-Tipp: 2:2
Üstün: Wieder ganz, ganz schwierig und eklig zu tippen! 1:2