Kreisliga A1

Nullacht schluckt bittere Pille


Von Luca Adolph

(04.12.22) In den letzten Zügen der Partie mit Ems Westbevern hätte sich die Zweitvertretung vom SC Münster 08 scheinbar besser auf ein Unentschieden einschießen sollen. Nach eigenem Bestreben, selbst den Siegtreffer zu schießen, kamen die Gäste nicht mehr hinterher und gaben schließlich alles aus der Hand. Am Sickerhook netzte Ems in der aller letzten Minute der regulären Spielzeit ein und blieb dank ihres späten 3:2 (1:1)-Erfolgs schön ein Teil des Spitzengrüppchens der A1.

Als Nullachts Miles Geske den gegnerischen Torwart Killian Neufend abseitsverdächtigt umkurvte und auf 2:2 stellte (79.), witterten die Gäste Lunte. Münster 08 wollte nun alle drei Punkte! Bei einer Ecke hielt Neufend die Pille jedoch fest und machte es schnell. Hendrik Schlunz schickte Christian Nosthoff nun auf die wilde Fahrt, der berufsbedingt übrigens erst zur zweiten Halbzeit seinen Arbeitsdress wechselte. Dementsprechend mit genügend Power im Schuh zog der Elektrofachmann Nullacht den Stecker und schnürte oben im Giebel zum 3:2 den Sack zu (90.).

"Wollten zu viel"

"Sehr bitter. Wir wollten dann vielleicht zu viel und hätten sagen sollen, wir nehmen lieber den Punkt mit", ärgerte sich 08-Spieler Luis Völkel über die bittere Pille. Bis hierhin machten die Gäste Ems das Leben nämlich schwer. Mit dem tiefen Geläuf und griffigen Nullachtern haderte Westbevern schon sehr, wie auch Ems-Trainer Andrea Balderi befand: "Das war kein gutes Spiel von uns und mit einem 2:2 wären alle auch zufrieden gewesen, denke ich. Am Ende ist es etwas glücklich, unsere beiden letzten Heimspiele wollten wir aber auch unbedingt gewinnen. Das ist uns geglückt."

Im ersten Durchgang scheiterten die Gastgeber oft am letzten Pass in den Sechzehner. Auf der anderen Seite machte es Spielertrainer Fabian Stiller vor und servierte perfekt für Sargon Chabo. "Ein überragender Pass, traue ich mich fast nicht zu sagen", sagte Völkel über seinen nun kränkelnden Coach. Genesungswünsche gehen raus! Chabo vollendete mit dem Knie im zweiten Versuch (8.), dann schlug aber auch Westbevern zu. Schlunz verwandelte ein krummes Ding, bei dem alle anderen brav Spalier standen und nur er den Willen behielt (19.).

Noch vor dem Pausentee hätte Ems wohl durchaus noch einen Elfmeter zugesprochen bekommen können. Gegen Lukas Toboll blieb der Pfiff aber aus. Dafür ging der Hausherr in der Schlussviertelstunde des Folgedurchgangs in Front. Yannik Tewes traf hierbei für Westbevern und das ähnlich kurios. Nur halb geklärt fiel Schlunz das Leder abermals vor den Fuß und beim Querpass verwandelte Tewes ansatzlos (75.). Tja und danach wollte Nullacht wohl einfach zu viel vom Kuchen, den Ems daher nachher allein verputzte.

SV Ems Westbevern – SC Münster 08 II     3:2 (1:1)
0:1 Chabo (8.), 1:1 Schlunz (19.),
2:1 Tewes (75.), 2:2 Geske (79.),
3:2 C. Nosthoff (90.)