Kreisliga A1

WSU stolpert auf der Zielgeraden


Von Luca Adolph

(07.05.23) Es war echt nicht abzusehen, dass die Warendorfer SU noch mal ein Spiel verliert. Nun ist es aber tatsächlich passiert. Der TSV Handorf bot dem Spitzenreiter erfolgreich die Stirn und siegte auswärts mit 3:4 (2:1). Einen gewöhnlicher Sonntagskick lieferten sich die beiden aber nicht. Das Spiel lieferte Futter für mehrere Partien! Das Wichtigste aber vorweg: Warendorf stolperte im Titelrennen.

Nach nur zehn gespielten Minuten erweckte alles den Anschein, als würde Warendorf auch den siebten Dreier in Folge einheimsen. Julian Gösling erzielte nach der Kopfballverlängerung von Tom Kruse das 1:0. Nach dreizehn Sekunden wohl der schnellste Treffer der Saison (1.). Und rechts im Eck erhöhte Malte Sickmann auch schon zeitnah auf 2:0 (8.). Die Gastgeber lagen also voll auf Kurs. Nur war das Spiel eben noch lange nicht rum.

Elfer bringen Handorf ran

Die Gäste aus Handorf kombinierten sich mal auf der linken Seite durch. Niklas Wemhoff schoss anschließend aufs Tor. Die Stützhand von Niklas Fromme war für Schiri Niklas Kalfayan sodann elfmeterwürdig. Niklas Annegarn trat also an und verkürzte schließlich (33.). "Ein fragwürdiger Elfmeter. Trotzdem müssen wir vor der Pause das 3:1 schießen. Dann ist die Messe gelesen", ärgerte sich Co-Trainer Domenic Canta über die ausbaufähige Torausbeute.

Direkt nach dem Anschlusstreffer hatte Johannes Niehoff folglich die große Chance aufs dritte Tor. Den Schuss mit seinem schwachen Linken wehrte Morten Redbrake jedoch ab. Beim Abpraller kam Gian-Luc Klemckow dann einen Schritt gegen Redbrake zu spät (35.). Für Canta die Geschichte des Spiels. Vor der Pause landete Klemckows nächster Versuch auch noch am Gebälk. Die WSU ließ Handorf leben. Das sollte sich rächen. "Es kam eine Menge zusammen. Letztendlich haben wir das Spiel vorne verloren. Handorf hat es aber auch gut gemacht und hatte einen starken Mann im Tor", sagte der Coach.

TSV ringt Spitzenreiter nieder

Spätestens mit dem Foul von Jan Hakenes an Malte Stoffers nahm das Unheil der Hausherren seinen Lauf. Wuchtig glich Annegarn hiernach vom Punkt aus (51.). Nach Niehoffs Lattenkracher drehten die Gäste folglich die Partie. Ein ewig langer Abstoß von Redbrake ließ Annegarn das 3:2 erzielen (70.). Beim Freistoß von Leon Sonnberg hielt Fabian Gerick dann auch noch seinen Schädel hin (75.). Bei einer 4:2-Führung im Rücken war Handorf nun drauf und dran, tatsächlich dieses Spiel zu gewinnen.

"Ein wildes Ding, das wir mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und super konzentriert für uns entscheiden konnten. Wir hatten keine Angst zu gewinnen und haben bis zum Ende alles investiert", freute sich TSV-Trainer Mats Uthmeier über den Auftritt seines Teams. Gewonnen hatten die Handorfer aber noch nicht. Nach einem Foul von Janik Enke war Redbrake schließlich gefragt. Der Torwart hielt den Elfer von Tobias Schwienhorst oben rechts wieder geisterkrank (81.). Handorf spielte nun aber nur noch zu zehnt. Enke verabschiedete sich mit Rot aus dem Spiel (80.).

Abermals drückte der Tabellenführer hiernach auf den Treffer. Redbrake im Handorfer Tor war an diesem Tag jedoch Warendorfs Endgegner. Nur Jan Hakenes konnte den Keeper noch mal überwinden (88.). Danach ließ es sich der TSV jedoch nicht mehr nehmen. Auch die Gelb-Rote für den bereits ausgewechselten Wemhoff änderte nichts daran. Er saß oberkörperfrei auf der Bank und sah dafür den Gelb-Roten Karton (82.). "Sowas habe ich auch noch nicht erlebt und wusste nicht, dass das strafbar ist. Egal. Keiner von uns hat den Kopf verloren. Wir haben ein super Selbstverständnis an den Tag gelegt und sind so zum Sieg gekommen", sagte Uthmeier.

Warendorfer SU – TSV Handorf     3:4 (2:1)
1:0 Gösling (1.), 2:0 Sickmann (8.),
2:1 Annegarn (33., HE.), 2:2 Annegarn (51., FE.),
2:3 Annegarn (70.), 2:4 Gerick (75.)
3:4 Hakenes (88.)

Bes. Vorkommnisse: Rote Karte für Handorfs Janik Enke nach einem groben Foulspiel (80.). Handorfs Morten Redbrake hält den darauffolgenden Foulelfmeter von Tobias Schwienhorst (81.). Gelb-Rote Karte für den schon ausgewechselten TSV-Spieler Niklas Wemhoff wegen Blankziehens auf der Bank (82.).