Kreisliga A2

Herbern II schnuppert an der Überraschung


Von Pascal Bonnekoh

(13.03.22) Beinahe hätte die Zwote des SV Herbern die Warendorfer SU gleich zwei Mal in einer Saison geärgert. Nach dem 3:2-Sieg im Hinspiel verlor man jedoch das Rückspiel mit 0:1 (0:1). Damit nutzten die Warendorfer den Patzer Wacker Mecklenbecks im Meisterschaftskampf eine Woche später aus.

Die beiden Teams lieferten sich ein Duell auf hohem Niveau. Mit viel Einsatzbereitschaft wurde um jeden Quadratmeter des Warendorfer Kunstrasens gekämpft. Darunter litt jedoch die Chancenerarbeitung auf beiden Seiten. Hochkarätige Möglichkeiten waren Mangelware. Stellvertretend dafür ist, dass der einzige Treffer diese Partie ein kleines Zufallsprodukt war. Eine Flanke Warendorfs klärte Herberns Patrick Sobbe. Für den Schiedsrichter hob er dabei jedoch seinen Fuß etwas zu hoch und vor allem zu nah in Richtung des Kopfes eines Warendorfers.

Hakenes macht beinahe den Christoph Kramer

Die Folge war ein indirekter Freistoß im Sechzehner. Tom Kruse nahm sich der Herausforderung an und nagelte den Ball bedingungslos in den Winkel (26.). Herberns Coach Daniel Heitmann musste zwar anerkennen, dass Kruse die Kugel schon ziemlich ordentlich verwandelt hatte, aber für ihn war die Entscheidung auf indirekten Freistoß nicht unbedingt nachvollziehbar. Der Gegentreffer war für die Gäste wiederum ein kleiner Wachrüttler. "Bis zum Tor war Warendorf spielbestimmend. Wir haben uns noch nicht so zugetraut, den Ball laufen zu lassen. Mit dem Gegentor wurden wir dann mutiger. Wir haben flach rausgespielt und sind dadurch besser reingekommen, auch wenn wir nicht wirklich zwingend geworden sind."

Aber auch die Warendorfer hatten kaum gute Gelegenheiten. Erst in der Schlussviertelstunde wurde es nochmal etwas hektisch. Zunächst erschreckte der Warendorfer Jan Hakenes aber erstmal seinen eigenen Keeper. In bester Christoph Kramer-Manier wollte er einen tickenden Ball zu seinem Schlussmann zurückspielen, nutzte dabei aber deutlich zu viel Kraft. Zu seinem Glück ging die Kugel so gerade noch über den Kasten. Auf der anderen Seite wurde wiederum Nils Fellhölters Versuch so gerade noch vor der Linie geklärt. Und auch Johannes Niehoff vergab aus aussichtsreicher Position, sodass es bei dem knappen 1:0-Erfolg blieb. 

"Auf Grund der Torchancen geht der Sieg in Ordnung. Es war ein Spiel, wo man gesehen hat, dass beide was erreichen wollen. Herbern hat gut dagegen gehalten. Die waren fit und körperlich gut im Spiel. Bei uns hat ein wenig der Ballbesitz gefehlt. Wir haben häufig versucht, zu schnell nach vorne zu spielen. Da hat uns heute die Ruhe gefehlt", fasst WSU-Coach Roland Jungfermann die Partie zusammen. Standesgemäß sah Heitmann das ein wenig anders: "Nach der Halbzeit haben wir Warendorf hinten reingedrängt und haben Angriff nach Angriff gefahren, ohne aber Hochkaräter zu haben. Wir sind gut bis zum letzten Drittel gekommen. Danach fehlte uns die Durchschlagskraft. Ich finde, dass wir speziell in der zweiten Halbzeit Warendorf sehr den Schneid abgekauft haben. Daher wäre ein Unentschieden verdient gewesen. Insgesamt war es ein gutes A-Liga Spiel mit wenigen Chancen auf beiden Seiten. Aber Warendorf hat eine genutzt und wir eben nicht."

Warendorfer SU - SV Herbern II     1:0 (1:0)
1:0 Kruse (25.)