Kreisliga A2 - Anschwitzen

Als Saxonia Münsters Kapitän hat Nils Wegmann (l.) längst die Gelassenheit seines Trainers in sich aufgenommen.

Saxonias Genügsamkeit


Von Pascal Bonnekoh

(30.03.23) Bei Saxonia Münster denkt man gerne klein. Es muss nicht direkt der große Wurf sein. Ganz entspannt und ohne jeglichen Druck von Außen möchte man sich in der Kreisliga A etablieren. Coach Daniel Thihatmar nutzt hier gerne das Bild des Eichhörnchens, dass sich mühsam ernährt. Diese Denkweise scheinen auch seine Schützlinge längst verinnerlicht zu haben.

Immerhin trennen die Jungs vom Kanal nur zwei Punkte vom ersten Abstiegsplatz. Da kriechen bei dem ein oder anderen auch schnell mal die ersten Schweißperlen übers Gesicht. Nicht so bei Saxonias Kapitän Nils Wegmann: "Wir sind ganz zufrieden, wie es gerade läuft. Jetzt haben wir auch Konstanz reinbekommen. Das war in der Hinrunde noch so ein Thema. Da haben wir mal ein Spiel gewonnen, dann aber auch wieder drei verloren. Aktuell punkten wir regelmäßig, sodass wir uns im Abstiegskeller ganz gut zurechtgefunden haben."

"Krank enger" Tabellenkeller 

Tatsächlich sah das bei den Münsteranern schon mal deutlich schlimmer aus. Zu Beginn der Saison stand man lange Zeit ohne auch nur einen einzigen Punkt da. Hier hat wiederum geholfen, dass sich das Gesicht des Kaders ein wenig verändert hat. "In den ersten Spielen mussten wir uns noch häufig in der Zweiten bedienen oder teilweise wurde auch mal ein Torwart als Feldspieler eingewechselt. Inzwischen müssen wir Spieler auf der Bank oder sogar Zuhause lassen, die auch gut kicken können. Gerade sind viele dabei. Dadurch ist die Qualität wieder größer", so Wegmann.

Und natürlich spielt auch der Kopf eine Rolle. "Im Unterbewusstsein fallen einem dann doch manche Entscheidungen auf dem Platz leichter. Wenn man hart arbeitet, stellt sich irgendwann der Erfolg ein. Wir haben immer dran geglaubt, dass es irgendwann besser wird." Gerettet sind die Saxonen aber natürlich auch noch lange nicht. Der Abstiegskampf in der A2, der sich inzwischen als wahres Gruselkabinett entpuppt hat, könnte kaum spannender sein. Das weiß auch der Kapitän: "Es ist krank eng. Vom Vierten bis zum Drittletzten sind es nur acht Punkte. Im Zweifel kann da jeder noch komplett durchgereicht werden. Das wird eine ganz enge Nummer dieses Jahr."

Aber selbst einen Abstieg könnte man bei Saxonia wohl einigermaßen gut verkraften. "Wir wollen uns langsam etablieren in der Kreisliga A. Man sieht klare Entwicklungsschritte. Wir sind gut aufgestellt. Es gibt überhaupt keinen Druck. Deswegen läuft es vielleicht aber auch so gut momentan", so Wegmann. Einen großen Anteil am Aufschwung hat möglicherweise auch Thihatmar. Wegmann, der Thihatmar schon seit einiger Zeit kennt, weiß auf jeden Fall, was er an seinem Coach hat: "Er ist mein einziger Seniorentrainer neben Christian Gruber. In meinen mittlerweile acht, neun Seniorenjahren hatte ich ihn in sechs oder sieben. Ich kenne ihn sehr gut und weiß, worauf er Wert legt. Er ist ein mega entspannter Typ, der seinen Spielern ein klares Konzept an die Hand gibt. Die Mischung macht's glaube ich."

 

Anschwitzen, der 23. Spieltag

SV Rinkerode - TuS Ascheberg (Donnerstag, 20:00 Uhr)
Bereits am Donnerstag eröffnen der SV Rinkerode und der TuS Ascheberg den letzten Spieltag vor der kurzen Osterpause. Für beide Teams ist das Nachbarschaftsduell ein enorm wichtiges. Der SVR belegt aktuell den Relegationsplatz, während die Ascheberger nur einen Punkt davon entfernt sind. Die Leistungskurven zeigen hingegen bei beiden Teams nach oben. Die Rinkeroder sind sehr ordentlich aus der Winterpause gekommen, während die Ascheberger anfangs noch etwas schwächelten. Vor zwei Wochen schnappte man sich dann aber doch den ersten Dreier im neuen Jahr. Letzte Woche gab es vom SV Bösensell zwar wieder auf die Mütze, aber das dürfte kein Gradmesser für den TuS gewesen sein. 
Wegmann: Ich gehe mit Rinkerode. 3:1
Heimspiel-Tipp: 3:3

SG Selm - BSV Roxel II (Samstag, 15:30 Uhr)
Der Kampf um den Aufstieg dürfte sich erledigt haben. Den Neun-Punkte-Vorsprung werden sich die Mecklenbecker wohl nicht mehr nehmen lassen. Das heißt für die SG Selm wiederum, dass der weitere Verlauf der Saison eher bedingt viel Wert besitzt. Gegen den BSV Roxel II wird man völlig unabhängig davon trotzdem als klarer Favorit gelten. Die Roxeler haben gegen GS Hohenholte wiederum gezeigt, dass sie mit einem tiefen Block den Gegner vor Probleme stellen können. Vielleicht werden sich ja auch die Selmer daran die Zähne ausbeißen.
Wegmann: Bei Selm könnte jetzt die Luft ein bisschen raus sein. Die werden ihre Hausaufgaben aber trotzdem erledigen. Die gewinnen Zuhause mit 3:0.
Heimspiel-Tipp: 2:0

SV Herbern II - GW Albersloh (Sonntag, 13:00 Uhr)
Der SV Herbern II scheint sich endgültig vom Winterloch erholt zu haben. Unter der Woche verlor man zwar gegen GW Amelsbüren, aber die Partie hätte auch durchaus anders ausgehen können. Die eigenen Leistungen stimmen wieder und daher steht man auch wohl zurecht wieder über dem Strich. Es bleibt nach unten aber weiterhin nur ein einziger Zähler. Dank dieses verrückten Tabellenkellers muss sich inzwischen wohl selbst GW Albersloh wieder ein wenig Sorgen machen. Zahlreiche Teams stehen zwar hinter den Grün-Weißen, aber im Endeffekt sind es nur sieben Punkte. Wirklich was anbrennen wird da wohl nichts mehr, aber ein wenig absurd bleibt die Tabellenkonstellation trotzdem.
Wegmann: Zuhause tippe ich auf Herbern. 2:1
Heimspiel-Tipp: 1:1

Saxonia Münster - GW Amelsbüren (Sonntag, 15:00 Uhr)
Die Gelassenheit von Saxonia Münster hätten wohl auch gerne einige andere Teams. Selbst André Frankrone wurde zuletzt ein wenig nervös, obwohl seine Grün-Weißen aktuell auf dem vierten Tabellenplatz stehen. Das verdeutlicht wiederum nur nochmal, wie eng die Kiste da unten ist. Das liegt übrigens unter anderem an so Teams wie eben Saxonia Münster, die plötzlich aus dem Tabellenkeller nach oben schießen. Im Hinspiel war Amels noch der klare Favorit. Elf Punkte trennten die beiden Teams damals nach nur acht Spieltagen bereits. Inzwischen ist man deutlich näher zusammengerückt und Spiele von den Jungs vom Kanal lassen sich ohnehin nicht voraussagen. Einem neutralen Zuschauer kann man diese Partie wohl getrost empfehlen.
Wegmann: Das wird auf jeden Fall eng. Amels ist echt gut nach vorne. Im Hinspiel haben wir 2:5 verloren. Die werden zwei Tore schießen, wir aber drei. 3:2
Heimspiel-Tipp: 2:3

GS Hohenholte - BW Ottmarsbocholt (Sonntag, 15:00 Uhr)
Zum Glück für die beiden Teams haben GS Hohenholte und BW Ottmarsbocholt in der Hinserie ausreichend Punkte gesammelt. Ansonsten würde es aktuell wohl ziemlich düster aussehen. Beide Teams sind noch nicht so wirklich in der Rückrunde angekommen. Die Blau-Weißen verloren sogar vier ihrer bisherigen fünf Partien, während die Gelb-Schwarzen immerhin der SG Selm und dem SV Bösensell einen Punkt abnahmen. Einen Dreier durfte man in Hohenholte im Jahr 2023 dafür noch nicht bejubeln. Der Tiefpunkt war dann wohl die Niederlage gegen äußerst ersatzgeschwächte Roxeler. Tabellarisch dürfte diese Partie keine großen Auswirkungen haben, für den eigenen Seelenfrieden lässt sich hier wiederum eine Menge machen.
Wegmann: Hohenholte wird wieder in die Spur finden und 2:0 gewinnen.
Heimspiel-Tipp: 1:1

SV Bösensell - Wacker Mecklenbeck (Sonntag, 15:00 Uhr)
Das Topspiel dieses Spieltages präsentiert mal wieder Wacker Mecklenbeck. Nach dem Duell mit der SG Selm geht es zum SV Bösensell. Wackers Coach Daniel Efker hat nach Abpfiff umgehend klar gemacht, dass man sich noch längst nicht in sicheren Gewässern befindet. Nachlassen werden die Mecklenbecker also wohl noch nicht. Die Bösenseller sind nach einem kleinen Tief aber ebenfalls wieder richtig gut drauf. Das könnte also ein höchst unterhaltsamer Kick werden.
Wegmann: Wacker will jetzt möglichst schnell den Deckel draufmachen. 0:2
Heimspiel-Tipp: 0:2

Fortuna Schapdetten - SW Havixbeck (Sonntag, 15:00 Uhr)
Und da sind wir schon wieder zurück im Abstiegskampf. Bei Fortuna Schapdetten läuft es aktuell aber eigentlich recht gut. Das lässt sich von SW Havixbeck nicht so wirklich behaupten. Die 2:4-Heimniederlage gegen den SV Rinkerode war sogar noch schmeichelhaft. Dabei hätte man sich mit einem Dreier richtig wichtige Punkte gegen den Abstieg holen können. Genau solche direkten Duelle gewann Schapdetten wiederum zuletzt. Einen kleinen Vorteil dürfte dementsprechend die Heimmannschaft haben. Bei einer Niederlage droht den Schwarz-Weißen wiederum der Relegationsplatz. Solche Aussichten setzen dann ja doch ganz gerne nochmal ein paar weitere Kräfte frei.
Wegmann: Ich gehe mit dem Heimvorteil. Zuhause ist Schapdetten echt unangenehm. Havixbeck kann wie wir jedes Spiel gewinnen, aber auch verlieren. 3:1
Heimspiel-Tipp: 2:1

SC Nienberge - TuS Hiltrup II (Sonntag, 15:00 Uhr)
Der SC Nienberge ist die Mannschaft der Rückrunde. Nach der knappen 0:1-Niederlage gegen Spitzenreiter Wacker Mecklenbeck spielte man einen perfekten März. Mit vier Siegen aus vier Spielen katapultierte man sich auf den achten Tabellenplatz. Man ist inzwischen sogar soweit, dass man ganz vorsichtig auch mal nach oben schaut, anstatt nur auf den Tabellenkeller zu achten. Den Luxus wird der TuS Hiltrup II in dieser Saison wohl nicht mehr haben. Sieben Punkte sind es zum rettenden Ufer. Sollte einem tatsächlich noch der inzwischen überraschende Ligaverbleib gelingen, wird man wohl trotzdem bis zur letzten Sekunde zittern müssen.
Wegmann: Nienberge finde ich auch richtig gut, gerade nach vorne hin. Die machen vier Stück und bekommen einen. 4:1
Heimspiel-Tipp: 5:3