Kreisliga A2 - Anschwitzen

Bösensells Kicker Julius Leifken (l.) freut sich über die schnell gefundene Harmonie im etwas durchgewürfelten Team.

"Es passt eins a"


Von Pascal Bonnekoh

(28.09.22) Der SV Bösensell hat eine durchaus rasante Zeit hinter sich. Nach dem Aufstieg vor rund einem Jahr verspielte man mit einer übersichtlichen Rückrunde den Klassenerhalt in der Bezirksliga. Dann haben sich noch im Sommer die langjährigen Trainer Fabian Leifken und Mathias Krüskemper verabschiedet und wurden durch Bernd Westbeld und Christian Hester ersetzt. Gleichzeitig hat sich auch der Kader ein wenig verändert. Acht Neuzugänge mussten unter anderem integriert werden.

Nach inzwischen sieben Spielen zieht Spieler Julius Leifken ein erstes, positives Zwischenfazit: "Es hat super geklappt. Das war schon ein recht großer Umbruch. Deswegen waren die Erwartungen zum Glück nicht so hoch, was uns gutgetan hat, nachdem wir abstiegen sind. Das Team harmoniert total gut. Alle neuen Spieler sind menschlich und spielerisch schon sehr gut angekommen. Es passt eins a. Das sieht man auch an den Ergebnissen." Tatsächlich dürfte bei allen Menschen, die es mit dem SV Bösensell halten, ein Blick auf die derzeitige Tabelle Glücksgefühle auslösen.

"Glück gehört auch dazu" 

Als einzige Mannschaft ist der SVB noch ungeschlagen und nach sechs Siegen aus sieben Partien führt man die Tabelle souverän an. Insbesondere in der jüngeren Vergangenheit war Fortuna aber auch auf Bösensells Seite. Dank zwei Elfmetern gewann man die ausgeglichene Partie gegen die SG Selm und auch am vergangenen Wochenende im Duell mit dem TuS Ascheberg war man nicht unbedingt die bessere Mannschaft. "Glück gehört auch dazu. Das Glück muss man sich aber auch erarbeiten. Das haben wir in den Spielen davor gemacht. Wir haben eine breite Brust entwickelt, weil wir wissen, was wir spielerisch können", so Leifken.

Spielerisch und auch kämpferisch sind die Bösenseller jetzt wiederum unter der Woche beim Spitzenspiel bei Wacker Mecklenbeck gefragt. Der Tabellenführer trifft auf den aktuell ärgsten Verfolger. "Das wird ein spannendes Spiel. Aus den letzten Jahren kennen wir die Spiele. Bei uns herrscht pure Vorfreude, weil wir das Duell dieses Jahr etwas anders angehen können. In den letzten Jahren hat sich eine kleine Rivalität entwickelt, aber nach dem Abstieg sind nicht die Erwartungen nicht mehr ganz so hoch. Wir schauen einfach mal was passiert. Wir können befreit aufspielen", erzählt Leifken. 

Direkter Wiederaufstieg noch kein Thema

Auch wenn der Kicker versucht, das Spiel nicht an die allzu große Glocke zu hängen, so glaubt er dennoch an eine muntere Partie: "Da wird die Post abgehen. Das wird für viele fußballerrückte Münsteraner und Bösenseller ein schönes Spiel werden. Mecklenbeck hat mit Sicherheit eine gute Truppe. Die Favoritenrolle würde ich aber wahrscheinlich gar keinem zuweisen. Beide Kader haben sich im Sommer geändert und beide wollen erstmal gucken, wo es im Laufe der Saison wirklich hingeht."

Wenn der SVB diese Partie gewinnt, würde man wiederum bereits auf bis zu sechs Punkte davonziehen. Mit einem möglichen direkten Wiederaufstieg beschäftigt man sich in Bösensell aber dennoch noch längst nicht. "Wir wissen, was die Bezirksliga für eine Intensität mitbringt. Die Rückrunde war nicht so toll. Daher genießen wir gerade, dass wir fußballerisch wieder gut unterwegs sind. Es ist für uns kein Muss, wieder aufzusteigen. Die Ambitionen haben wir gar nicht und schreiben wir auch nicht aus. Wir wollen möglichst erfolgreich mitspielen und dann schauen, wofür es reicht", so Leifken.

 

Anschwitzen, der 8. Spieltag

Wacker Mecklenbeck - SV Bösensell (Mittwoch, 19:30 Uhr)
Während Bösensell die Partie offensichtlich recht entspannt angeht, steht für Wacker bereits einiges auf dem Spiel. An die Tabelle wird man zwar noch nicht wirklich denken, aber nach zuletzt zwei ernüchternden Partien wird man unbedingt zurück in den Erfolgsmodus wollen.
Leifken: Ich denke, dass wir 1:0 gewinnen werden.
Heimspiel-Tipp: 2:2

TuS Ascheberg - SV Rinkerode (Donnerstag, 19:00 Uhr)
SV Rinkerodes Coach Janis Kraus ist am Sonntag vermutlich die halbe Zugspitze von der Seele gefallen. Nach einem schwachen Saisonstart setzte man mit zwei deutlichen Siegen gegen GW Albersloh und SW Havixbeck ein ordentliches Ausrufezeichen. Und da der TuS Ascheberg gleichzeitig in Bösensell verlor, ist man tabellarisch plötzlich sogar wieder nah beieinander. Nur ein einziger Zähler trennt die beiden Teams. Die Ascheberger sind dennoch in einer recht passablen Form unterwegs. Das könnte also ein munterer Kick werden.
Leifken: 3:1
Heimspiel-Tipp: 2:2

BW Ottmarsbocholt - GS Hohenholte (Donnerstag, 19:45 Uhr)
Nach fünf ungeschlagenen Spielen in Folge musste auch BW Ottmarsbocholt mal wieder in die Röhre schauen. Gegen den TuS Saxonia Münster konnte man nicht an den eigenen starken Leistungen anknüpfen. GS Hohenholte befreite sich wiederum nach den zahlreichen Duellen mit den Topclubs mit einem entspannten 3:0-Erfolg gegen den BSV Roxel II. Und man hätte eigentlich noch deutlich mehr Buden machen können. Wenn die Blau-Weißen ihre eigene sonst so stabile Defensive wieder in den Griff bekommen, dürfte es für Gelb-Schwarz dieses Mal jedoch deutlich komplizierter werden.
Leifken: 2:0
Heimspiel-Tipp: 2:1

BSV Roxel II - SG Selm (Sonntag, 12:15 Uhr)
Nach dem so wichtigen Sieg über Saxonia Münster verfiel der BSV Roxel II zurück in alte Muster. Mit einem zugegebenermaßen sehr schmalen Kader gab man dem Gegner viel zu viel Raum. Und jetzt kommt mit der SG Selm auch noch eine Truppe, die insbesondere nach dem Erfolg über Wacker Mecklenbeck richtig gut drauf sein dürfte und in dieser Saison schon mehrfach bewiesen hat, wie gefährlich die eigene Offensive ist. Die SG stellt nicht ohne Grund den zweitstärksten Angriff der Liga. Die Roxeler dürften gewarnt sein.
Leifken: In Roxel sind immer verrückte Spiele. 3:4
Heimspiel-Tipp: 1:4

TuS Hiltrup II - SC Nienberge (Sonntag, 13:00 Uhr)
Der TuS Hiltrup II und der SC Nienberge erlebten zuletzt zwei recht ähnliche Sonntage, nur aus unterschiedlicher Perspektive. Der SCN schenkte GW Albersloh vier Buden ein, während sich der TuS im Duell mit Fortuna Schapdetten eigentlich ganz ordentlich schlug, am Ende aber dennoch fünf Tore einstecken musste. Albersloh hat hingegen am Anfang der Saison die Hiltruper ebenfalls geschlagen. Zum Glück für den TuS funktionieren solche Quervergleiche nur selten. Ansonsten dürfte das eine richtig bittere Nummer werden. 
Leifken: 1:1
Heimspiel-Tipp: 1:1

GW Amelsbüren - TuS Saxonia Münster (Sonntag, 15:00 Uhr)
GW Amelsbüren bleibt trotz zuletzt teilweise bitterer Ergebnisse die Überraschung der Saison. Mit 26 geschossenen Buden ist man die offensiv stärkste Truppe der Liga. Und das als Aufsteiger. Das muss man erstmal so hinkriegen. Der TuS Saxonia Münster befand sich wiederum schon beinahe im freien Fall in Richtung Kreisliga B. Mit dem Triumph über BW Ottmarsbocholt gab man dann aber doch nochmal ein wichtiges Lebenszeichen ab. Das schien insbesondere der Stimmung im Team so richtig gut getan zu haben. Die Saxonen wären nicht die erste Mannschaft, die mit so einem Befreiungsschlag im Rücken zu einer Siegesserie ansetzen würde. Unterschätzen sollte man die Münsteraner ohnehin auf keinen Fall.
Leifken: 3:0
Heimspiel-Tipp: 3:1

SW Havixbeck - Fortuna Schapdetten (Sonntag, 15:00 Uhr)
SW Havixbeck bleibt das Sorgenkind der Liga. Gegen den SV Rinkerode holte man sich die fünfte Pleite in Folge ab. Und dann verlor man auch noch unfassbar deutlich mit 2:7. Den berauschenden Schapdettener Erfolg über Hiltrup hatten wir bereits beleuchtet. Die Ausgangssituation könnte folglich kaum unterschiedlicher sein, aber irgendwann müssen die Schwarz-Weißen ja wieder anfangen, zu gewinnen. Und da haben wir doch letzte Woche vom SV Rinkerode gelernt, dass sich so ein Derby dafür perfekt anbietet.
Leifken: 2:2
Heimspiel-Tipp: 1:2

GW Albersloh - SV Herbern II (Sonntag, 15:15 Uhr)
Bei GW Albersloh sieht es noch längst nicht so dramatisch wie in Havixbeck aus, aber die letzte Woche verlief dennoch alles andere als angenehm. Innerhalb von nur vier Tagen kassierte man von Nienberge und Rinkerode insgesamt neun Buden. Und mit dem SV Herbern II wartet ein aktuell eigentlich noch stärkerer Gegner auf die Grün-Weißen. Den gemütlichen dritten Tabellenplatz werden die Herberner ebenfalls wohl nur ungern wieder abgeben müssen. Es bedarf einer ordentlichen Leistungssteigerung Alberslohs, wenn hier ein Duell auf Augenhöhe stattfinden soll.
Leifken: 1:2
Heimspiel-Tipp: 2:2