Kreisliga A2

Dank sei Aiolos


Von Pascal Bonnekoh

(24.03.24) Laut Wikipedia wurde Aiolos von Zeus als Herrscher über die verschiedenen Winde eingesetzt. Unter anderem bekam er sich mit Odysseus in die Haare, nachdem der einen Schlauch mit Winden geöffnet hatte, obwohl Aiolos ihm das zuvor untersagt hatte. Da kommt natürlich die Frage auf, was BW Ottmarsbocholt Aiolos angetan hat. Immerhin hat ein Windstoß dem SV Herbern II maßgeblich zum 2:1 (0:1)-Auswärtserfolg verholfen. Eine Ecke, die normalerweise irgendwo im Sechzehner der Blau-Weißen runtergekommen wäre, landete plötzlich unmittelbar im Tor.

Das Wetter war nicht das beste an diesem Sonntag. Das bekamen zunächst aber erstmal die Gäste aus Herbern zu spüren. Denn nachdem Spielertrainer Sebastian Schnetgöke bereits in der dritten Spielminute eine Ecke von Malte Goerdt über die Linie geköpft hatte, hatten die Herberner so ihre Probleme mit dem Gegenwind. "Es war eine ziemlich Lotterie. Der Gegenwind hat es uns in der ersten Halbzeit echt schwer gemacht", berichtete Herberns Coach Daniel Heitmann. Angetrieben vom Rückenwind starteten die Hausherren wiederum gut in die Partie, ohne sich aber weitere nennenswerte Chancen herauszuspielen.

Ottibotti über 30 Minuten in Unterzahl

Zum Ende des ersten Durchgangs kamen die Herberner bereits besser ins Spiel. Und nach dem Seitenwechsel griff dann auch nicht nur Aiolos den Gästen unterstützend unter die Arme. Nachdem er gefoult wurde, rutschte Gunnar Nacke eine Beleidigung in Richtung seines Gegenspielers raus. Der nicht weit entfernt stehende Unparteiische nahm die Worte auf und verwies den Blau-Weißen unmittelbar des Platzes (55.). "Letzte Woche haben wir das Spiel schon von der Bank entschieden. Wir wussten in der Halbzeit schon, dass wir heute wieder die Möglichkeit haben. Wir wollten den Sieg mit frischen Leuten erzwingen und das ist auch aufgegangen, begünstigt aber natürlich auch durch die Rote Karte", so Heitmann. Zunächst verlagerte Tim Jäger nach einem Ballgewinn auf die linke Seite, wo der eingewechselte Maximilian Rolf die Kugel in Empfang nahm, auf den gegnerischen Kasten zumarschierte und zum Ausgleich einschob (64.).

Doch auch in Unterzahl wären in der Folge die Gastgeber beinahe erneut in Führung gegangen. Zunächst verfehlte Benedikt Godek nur knapp den Kasten und auch Schnetgöke hatte noch eine vielversprechende Möglichkeit. In der 82. Spielminute wurde es dann aber kurios. Tim Jäger wollte einen Eckball einfach nur scharf vor dem gegnerischen Kasten herziehen, dank des Windes schlug das Spielgerät aber ohne weiteren Kontakt im langen Eck ein. "Das war natürlich glücklich. Insgesamt standen wir aber gut. Wir haben nur über Standards etwas zugelassen. Spielerisch ist das Spiel schwer einzuschätzen, da es wirklich schwierige Bedingungen waren. Meiner Meinung nach war unsere Einstellung und unsere Kaderbreite entscheidend", freute sich Heitmann. "Mit der Roten Karte hat sich das Spiel so ein wenig entschieden. Mit dem Gegenwind und einem Spieler weniger wurde es extrem schwer, zu verteidigen, obwohl wir es weiterhin gut gemacht haben. Das 1:1 machen sie dann gut und beim 2:1 war ein bisschen Glück dabei. Insgesamt war da auf jeden Fall mehr drin", resümierte Schnetgöke.

BW Ottmarsbocholt - SV Herbern II     1:2 (1:0)
Tore: 1:0 Schnetgöke (3.), 1:1 Rolf (64.),
1:2 Jäger (82.)
Rote Karte: Ottmarsbocholts Nacke (55./Beleidigung)