Sieger auf ganzer Linie


Von Luca Adolph

(12.12.21) Von "den ollen Altenbergern", die Kinderhaus II-Trainer Stefan Kloer neulich nicht loszuwerden glaubte, hat sich seine Mannschaft nun doch gelöst. Ihr 4:2 (2:1) über die Zwote vom BSV Roxel sowie Altenberges überraschender Patzer gegen Gievenbeck bescherten den Kinderhausern zur Jahreswende einen beachtlichen Vorsprung von stolzen sieben Punkten. Den nahm Coach Kloer zwar dankend mit, ließ sich aber nicht gleich davon blenden. "Wir sind Herbstmeister, mehr aber auch nicht", zog er entschlossen die Bremse und vergaß keineswegs, dass mit einem Spiel mehr auf dem Konto und bei einer möglichen Niederlage die Welt schon wieder völlig anders aussieht.

Mitunter lag es an hilfsbereiten Roxelern, dass es bis dahin mit zwölf von vierzehn möglichen Siegen recht rosig für die Westfalia ausschaut. "In Summe ist die Niederlage verdient. Nur standen wir uns leider selbst im Weg und haben zwei gefühlte, ein richtiges Eigentor und einen Elfmeter kassiert, der keiner war", leitete Gästetrainer Bernd Westbeld ernüchtert die Pleite her. Angestoßen wurde sie von einem Fehlpass, den Kinderhaus' Rui Guimares erzwang und gnadenlos bestrafte, als ihn Christoph Göbel vollenden ließ (4.).

Nebelaktion wiegt schwer

Anfällig zeigte sich Kinderhaus danach, sobald Roxel zwischen die Kette kam. Durchgesteckt von Gufäb Hatam legte Joschka Niemann jetzt frei an Keeper Paul Fuchs vorbei und trug sich in die Liste ein (7.). Allerdings wurde der Ausgleich schon bald getrübt, weil sich im Dunst Guimares wohl mit einem Elfer gegen Nils Schröder beschenken ließ. "Ich kenne meine Jungs. Die sind völlig eskaliert. Wäre da was gewesen, machen sie das nicht", wunderte sich Westbeld über den Pfiff, durch den sich Göbel später die Führung zurückeroberte (14.). Hierzu hielt sich Kloer bedeckt, denn mitgekriegt hatte er nichts: "Es war sehr nebelig. Ich habe nichts gesehen, ihn aber gern genommen."

Von jetzt an leicht überlegen, ließ Kinderhaus seine Gäste dennoch hin und wieder kommen. Steve Koslowski und Hatam hatten hierbei die größten Chancen auf den Ausgleich, schauten aber nicht schlecht aus der Wäsche, als dann Göbel geforderte Taten folgen ließ. "Unter der Woche hatten wir ein Vier-Augen-Gespräch bezüglich Torgefahr", verriet Kloer darüber, wie er Göbel heißgemacht hatte, sodass er nach einem Ballgewinn zum Dribbling ansetzte und alles in seinen Schuss packte, mit dem er die Vorentscheidung beschrie (63.).

"Zur Wahrheit gehört dann auch, dass wir den Ausgleich verpassen und dann verdient das 1:3 kassieren", sagte Westbeld, nachdem David Wiethölter, sein Aushilfsschnapper aus der Ersten, noch einen sicheren Treffer von der Linie gekratzt hatte. Folglich legte Kinderhaus nur noch einen nach, den Kebba Touray mit so viel Dampf vorherspielte, dass ihn sich Schröder selbst reinlegte (71.). Zu guter Letzt wusste Hatam, eine präzise Flanke noch im Tor unterzubringen (81.), die mittlerweile aber zu spät kam, um das Ding tatsächlich zu drehen.

SC Westfalia Kinderhaus II – BSV Roxel II     4:2 (2:1)
1:0 Guimares (4.), 1:1 Niemann (7.),
2:1 Göbel (14., FE.), 3:1 Göbel (63.),
4:1 Schröder (71., ET.), 4:2 Hatam (81.)