Andranik Matevosjan (l.) setzt sich in dieser Szene gegen Grevens Jonas Venschott durch. Vom Elfmeterpunkt war der Marathoni weniger erfolgreich.
Unüberwindbar: David Wiethölter

Wiethölter, die Wand: Marathon verschießt vier Elfer


Von Robert Wojtasik

(07.12.15) Es gibt Tage im Leben eines Torhüters, die vergisst man so schnell nicht. David Wiethölter von BW Greven erwischte gestern so einen. Und auch sein Trainer Eddy Schmitte sagte nach dem 3:0 (1:0) bei Marathon Münster: "Sowas hab' ich noch nicht erlebt."

Wiethölter hielt insgesamt drei Strafstöße gegen Marathon. Bereits in der dritten Minuten versuchte es Andreas Schulze Frenking vom Punkt, nachdem Niklas Berkemeier Matthias Muzalewski gelegt hatte. Schulze Frenking schoss gar nicht schlecht, doch Wiethölter hatte die Ecke. "David hat in diesem Spiel wirklich eines feines Näschen bewiesen", sagte Schmitte.

Richtig kurios wurde es aber erst in der Schlussphase, als ein weiterer Marathon-Strafstoß insgesamt dreimal ausgeführt werden musste. Den ersten Versuch von Andranik Matevosjan hielt Wiethölter. Dabei soll sich Grevens Keeper nach Meinung des Unparteiischen allerdings zu früh von der Linie bewegt haben. Matesvosjan probierte es erneut und schoss diesmal drüber. Doch es gab die dritte Chance, weil Wiethölter wieder zu früh den Schritt nach vorne gemacht haben soll. Diesmal trat Mohamed Osman Ali an, Wiethölter wartete minimal länger - und parierte.

Wobbe: "Mindestens gleichwertig"

Clever vom Keeper, fand Marathons Sportlicher Leiter Matthias Wobbe: "Ich habe früher als Torhüter auch immer zeitig den ersten Schritt raus gemacht. Schiris achten normalerweise immer eher darauf, dass keine Spieler zu früh in den Sechzehner rennen." Abgesehen vom Elferpech attestierte Wobbe seinen Marathonis eine gute Leistung. "Ich fand uns mindestens gleichwertig. Es ist nur selten was Zwingendes dabei rumgekommen."

Greven war da schon zielstrebiger und effektiver. Maurice Seikowski nutzte in der zehnten Minute die erste Gäste-Chance des Spiels zum 1:0. Danach verzog Berkemeier knapp, ehe ein Freistoß von Marathons Yücel Karagöl auf der Latte landete (33.). Torben Mais vergab kurz vor der Pause wiederum die Chance auf eine höhere Führung der Grevener, als er uneigennützig Seikowski mitnehmen wollte, anstatt es selbst zu versuchen (43.). Später machte Mais es besser. In der 65. Minute schloss er einen Konter überlegte zum 2:0 ab und schob in der Nachspielzeit noch den Treffer zum Endstand nach.

Marathon Münster - BW Greven     0:3 (0:1)
0:1 Seikowski (10.), 0:2 Mais (65.),
0:3 Mais (90.)
Bes. Vork.: Grevens Wiethölter hält FE von Schulze Frenking (3.), Matevosjan (87.) und Osman Ali (89.); Matevosjan schießt FE übers Tor (88.)