Zwei kotzen, einer klebt


Von Stefan Bamberg  

(27.03.17) Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Julian Krämer irgendwann noch einmal einen Ferienjob braucht - als Sport-Schreiberling könnte es was werden. Sein Bericht, wie Teamkollege Philipp Erdmann in der 16. Minute gegen den IKSV knipste, ist jedenfalls nah an der Weltklasse: "In Vollstrecker-Manier reingeklebt" habe der Erdmann das Ding. Müssen wir uns notieren - genauso wie die Tatsache, dass mit Krämers TSV Handorf II im Abstiegskampf wieder zu rechnen ist. 4:3 (2:1) siegte der Tabellenvorletzte in einem turbulenten Match.

"Gott sei Dank", meint der spielende Co-Trainer. "Denn das war schon sehr eng." In der Tat: Es entwickelt sich die berühmte Achterbahnfahrt der Gefühle, während der beide Mannschaften ordentlich kotzen. Rasant ist vor allem die Anfangsphase: Der TSV legt los, fix geht's über außen, mit Jonas Witte bleibt aber zum Glück wenigstens einer im Zentrum - zack, 1:0 (6.). Doch die IKSV-Antwort folgt sogleich: Die Bewachung von Felix Schatz läuft beim TSV wie auf einer guten Behörde - keiner zuständig, Kirsche drin (10.). Dann kommt der Moment, in dem in Vollstrecker-Manier geklebt wird. Einfach mal genießen.

Nach der Pause macht Handorf dann erst mal das, was sie zu diesem Zeitpunkt eigentlich fast immer machen: Gegentore kassieren. Dem 2:2 in der 48. Minute folgt gar der Rückstand in der 57.. "Da drohten wir, wieder auseinander zu fallen", erzählt Krämer. "Umso mehr können wir stolz sein, dass wir diesmal zurückgekommen sind." Er selbst ist dabei in etwa so unschuldig wie das Schwein an der Wurst: Zunächst versenkt er einen Foulelfmeter (65.), "obwohl ich ja eigentlich gar kein so sicherer Schütze bin". Auch das entscheidende 4:3 macht der Coach mal eben selbst: Läuft an der Mittellinie los, nimmt Maß - und dann ab dafür! Der goldene Schuss.      

 

IKSV Münster - TSV Handorf II     3:4 (1:2)
0:1 Witte (6.), 1:1 Schatz (10.), 
1:2 Erdmann (16.), 2:2 Berzedjou (48.),
3:2 Akbas (57.), 3:3 Krämer (65./FE),
3:4 Krämer (78.) 

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