Harakiri, Freizeitliga und Sprachlosigkeit


Von Georg Schrader

(05.09.16) Wenn man sich das Ergebnis des Spiels FC Mecklenbeck gegen Portu Münster anguckt, realisiert man erst beim zweiten Lesen, dass dieses Spiel wirklich 8:5 (4:3) ausgegangen ist. FCM-Trainer Willy Schudzich bestätigte: "Das war kein Handball-Spiel! Vom Ergebnis hätte es das, aber sein können." Beiden Trainern haben am nächsten Tag noch die Worte gefehlt. Der eine war stinksauer, der andere glücklich über die drei Punkte.

Helder Coelho, Portus Coach war der stinksaure Typ von den beiden und das zu Recht. Er fand deutliche Worte zur Leistung seines Teams: "Das hat an Arbeitsverweigerung gegrenzt. Die Mannschaft war kollektiv am pennen - da gibt es auch keine Entschuldigung für." 

Portus Lustlosigkeit

Von Pennen kann man in den ersten 35 Minuten wirklich sprechen. Marius Ambrozuk (1:0/2., 3:1/27., 4:1/34.) und Alexander Staper (2:0/8.) bestraften die vorgeworfene Lustlosigkeit. Luis Felipe Borges da Costa sorgte für das zwischenzeitliche 1:2 (24.). Erst danach wurde Coelhos Team wach und kämpfte sich eindrucksvoll in die Partie zurück. Benjamin Köhler (43.) und Junior Calhau Carvalho (44.) sorgten für den 3:4-Halbzeitstand. 

Wer dachte, dass Portu nach der Hälfte nochmal alles herausholt, hatte sich geschnitten. Alexander Staper leitete das Torfestival der zweiten Halbzeit, nach einer schönen Kombination, ein (46.). Dieser machte es Ambrozuk nach und traf danach zum dritten Mal in der 56. Minute (6:3). Ein alter Bekannter im Fußballkreis Münster, Damian Dreimol steuerte ebenfalls zwei Treffer bei (7:4/77., 8:4/81.). Auch Mecklenbecks Defensive war löchrig, so erzielten Bruno da Silva (6:4/70.) und Andre Saraiva (8:5/83.) die weiteren Ehrentreffer für Portu. Schudzich geht mit drei Punkten vom Platz, muss aber nächste Woche auf Roman Zorin verzichten. Dieser kassierte in der 85. Minute die Gelb-Rote Karte. Für das Sinnbild von Portus Spiel sorgte Bruno da Silva, der in der Nachspielzeit noch einen Elfmeter über das Tor schoss.

"Angriff ist die beste Verteidigung"

Schudzich verglich das Spiel mit einem Freizeitliga-Spiel an der Sentruper Höhe und ergänzte: "Defensiv war das katastrophal, von beiden Teams. Doch, wenn wir jetzt jedes Mal 8:5 gewinnen und drei Punkte bekommen, bin ich zufrieden." Anschließend zitierte er den großen Fußballmeister Sepp Herberger: "Angriff ist die beste Verteidigung". Coelho hingegen verstand die Welt nicht mehr: "Das war unter aller Sau. Mecklenbeck hat uns ganz easy geschlagen. So einfach kann Fußball sein.

FC Mecklenbeck - Portu Münster     8:5 (4:3)
1:0 Ambrozuk (2.), 2:0 Staper (8.),
2:1 da Costa (24.), 3:1 Ambrozuk (27.),
4:1 Ambrozuk (34.), 4:2 Böller (43.),
4:3 Carvalho (44.), 5:3 Staper (46.),
6:3 Staper (56.), 6:4 da Silva (70.),
7:4 Dreimol (77.), 8:4 Dreimol (81.),
8:5 Saraiva (83.)
Gelb-Rote Karte: Mecklenbecks Zorin (85.)
B.V.:  Portus da Silva (verschossener Elfmeter/90.)

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