Wer die Dinger vorne nicht macht...

Von Jakob Schulze Pals

(27.08.18) Von einem "Spiel auf ein Tor" sprach Wacker-Trainer Alexander Hülsmann im Anschluss an die Partie zwischen den Zweitvertretungen Wacker Mecklenbecks und des SV Bösensell. Die Lila-Weißen erspielten sich in diesem Auftaktmatch der neuen B-Liga-Saison eine Chance nach der anderen, um am Ende des Tages doch nur einen Zähler (1:1) an der Egelshove zu behalten. In Sachen Effizienz müssen sie sich wohl noch etwas beim Gast aus Bösensell abschauen.

Es war von der ersten Sekunde an richtig Feuer in dieser Partie. Schiedsrichter Ingmar Grempels zeigte neunmal Gelb, einmal Gelb-Rot und einen Elfmeter gab es auch noch. Aber erstmal der Reihe nach. Bei den schwarz-gelben Gästen vertrat Co-Trainer Bastian Reinhard Cheftrainer Christian Schulz auf der Trainerbank, der wegen eines privaten Termins verhindert war. Wacker kam besser ins Spiel und war dem SVB immer einen Schritt voraus. Und es gab Chancen. Nach einer halben Stunde scheiterte Wacker-Akteur Fabian Müller im Eins-gegen-eins-Duell gegen den Bösenseller Schlussmann Fabian Stegt am Pfosten. Nur drei Minuten später erzielte Robert Mainka nach tollem Schnittstellenpass von Frederik Strotmann das Führungstor für die Gastgeber.

In der 37. Spielminute legte Bösensells Hendrik Evels Phillip Wellmann in der verbotenen Zone und es gab Strafstoß für die Lila-Weißen. Doch Wackers Jan Meyer Brenken verzog gegen einen an diesem Tag überragenden Gäste-Keeper Fabian Stegt. In der Pause stellte Bastian Reinhard um, seine Mannschaft präsentierte sich fortan griffiger. Und obwohl die Mecklenbecker zu weiteren Chancen kamen, sollte sich der taktische Kniff vom Co noch auszahlen. Nach 68 Minuten klärten die Mecklenbecker eine Ecke nicht richtig. Der zur Halbzeit eingewechselte Lars Rückel stand goldrichtig und schob zum 1:1-Ausgleich für den SVB ein.

Platzverweis und hitzige Schlussphase

Vier Minuten später musste die schwarz-gelbe Herrlichkeit allerdings schon wieder einen herben Dämpfer hinnehmen. Kapitän Hardy-Elias Jacobs, der sich die komplette Partie über schon an der Grenze des Erlaubten bewegte, wurde von Schiedsrichter Grempels vorzeitig zum Duschen geschickt. Wacker drängte nun mit aller Macht auf den Siegtreffer. Marius Müller setzte sich abermals auf dem rechten Flügel und hätte nur überlegt ins Eck einschieben müssen, entschied sich jedoch für die rustikale Variante, und schoss SVB-Tormann Fabian Stegt ab. So blieb es beim Remis, das bei den Gästen für deutlich sonnigere Gesichter sorgte.

"Es ist klar, dass wir mit diesem Ergebnis auf keinen Fall zufrieden sein können. Wir waren klar besser und hätten einfach kaltschnäutziger vor dem Tor sein müssen," haderte Wacker-Coach Hülsmann mit dem Resultat. "Ich denke, wir haben das hier nicht schlecht gemacht. Natürlich ist der Punkt etwas glücklich, aber keinesfalls unverdient," zeigte sich Reinhard zufrieden, der sich vor allem bei seinem überragenden Torwart Fabian Stegt bedanken durfte. 

Wacker Mecklenbeck II - SV Bösensell II     1:1 (1:0)
1:0 Mainka (33.), 1:1 Rückel (68.)