Kreisliga B1 - Quickies

Dieses Bild täuscht: Der SC Sprakel und Felix Durynek (l.) stolperten gegen den SV Mauritz II, hier mit Torschütze Jannik Witte. Foto: Greshake

Stolper-Orgie der Spitzenteams


Von Christian Lehmann

(25.10.22) "Wenn Du oben mitspielen willst, darfst Du gegen die vermeintlich 'Kleinen' einfach keine Punkte liegen lassen" - dieser geistreiche Spruch ist fast so alt wie der Fußball selbst. In der B1 hielten sich am Wochenende gleich mehrere Teams aus dem oberen Drittel nicht daran. Blau-Gelb Gimbte stolperte beim Schlusslicht SV Bösensell II und machte sich laut Trainer Daniel Helmes zur "Lachnummer der Liga".  Nach dem ernüchternden Auftritt am Helmerbach sagte der Coach: "Ich bin froh, wenn das Gerede vom Aufstieg jetzt endlich mal aufhört..."

Borussia Münster II bleibt zwar ungeschlagen, ließ aber beim 3:3 gegen Münster 05 II Punkte liegen - zum vierten Mal in den vergangenen fünf Spielen. Beim SV Mauritz II müssen wir nach dem 4:2-Sieg und dem Sturz des Tabellenführers SC Sprakel den Status des "Kleinen" derweil in Frage stellen. Die Männer vom Coppenrathsweg sind nun schon Tabellenvierter.

Keine Blöße gaben sich der FC Mecklenbeck und der SC Greven 09 II, beide führen nun das Klassement an. Während die Schöneflieth-Kicker beim 3:1-Sieg bei Saxonia am Kanal für die drei Punkte richtig ackern mussten, hatte der FCM beim 7:0 in Gievenbeck offenbar nur wenig Mühe.

 

Kreisliga B1, der 11. Spieltag

SV Bösensell II - BG Gimbte 2:1 (1:0)
Gimbtes Coach Daniel Helmes nahm nach dem Spiel kein Blatt vor den Mund: "Ich war sehr enttäuscht über das Ergebnis und die Spielweise. Gegen Gievenbeck haben wir teilweise schon larifari gespielt, diesmal war die erste Halbzeit grottenschlecht. Den Schalter dann noch umzulegen, ist schwer." In Durchgang eins gerieten die Gäste schon nach zehn Minuten durch einen Treffer von Kai Becker in Rückstand, in Durchgang zwei egalisierte dann zunächst der eingewechselte Adam Kozakowski, doch der SVB hatte fast im Gegenzug die Antwort parat. "Das war ein Rückschritt in alte Zeiten, gegen einen solchen Gegner muss man einfach gewinnen", grantelte Helmes. Den Sieg hatten sich die Bösenseller aus seiner Sicht dennoch verdient - "weil wir den Kampf nicht angenommen und uns in Einzelaktionen verstrickt haben." 
Tore: 1:0 Becker (10.), 1:1 Kozakowski (74.), 2:1 Dombrink (77.)

SV Mauritz II - SC Sprakel 4:2 (2:1)
Florian Diening coacht das aktuelle Überraschungsteam der Liga - und übt sich in Understatement: "Unser Saisonziel war es, nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Das sieht bisher ganz gut aus. Wir wollen die anderen da oben ein bisschen aufmischen..." Nach drei Siegen in Serie und nur einer Pleite aus acht Spielen dürfte er ruhig etwas forscher sein. "Na klar, wir haben einen Lauf, aber wir gucken trotzdem von Woche zu Woche." Den Coup gegen den Primus verdiente sich der Gastgeber dank einer guten Einstellung und enormer Griffigkeit. "Wir haben im Zentrum die entscheidenden Zweikämpfe gewonnen und den spielstarken Sprakelern den Spaß am Spiel genommen", erklärte der Coach. Zwar gerieten die Hausherren durch einen strittigen Elfmeter in Rückstand, das war laut Diening aber "der Knopf, der gedrückt werden musste". Fortan war sein Team noch besser drin, glich durch einen Volleyschuss von Nico Sigrist aus und ging nach einem direkt verwandelten Freistoß von Peter Stöpel in Führung. Jannik Witte stellte nach Flanke von Clemens Flake auf 3:1. Sprakel verkürzte noch, doch Stöpel machte mit seinem zweiten Freistoßtor endgültig alles klar.
Tore: 0:1 Ostholt (18./FE), 1:1 Sigrist (34.), 2:1 Stöpel (36.), 3:1 Witte (46.), 3:2 Pendovski (76.), 4:2 Stöpel (90.)

Borussia Münster II - FC Münster 05 II 3:3 (2:0)
Aus Borussen-Sicht war das Remis unnötig wie eingeschlafene Füße. "Wir haben in der ersten Halbzeit dem Gegner keine Chance gelassen und verdient geführt", meinte Hakan Demir, Coach der Hausherren. Ziad Abdelkrim traf nach einer Ecke per Kopf, Daniel Hoffmann erhöhte nach einem Konter. Demir hatte sein Team auch noch in der Pause auf einen harten Fight eingestellt und behielt Recht. "Nullfünf hat alles reingehauen und hätte das Ding am Ende sogar gewinnen können. Unsere zweite Halbzeit war schlecht. Wenn die volle Kapelle da ist, sieht's gut aus. Wenn einige Jungs fehlen, dann kriegen wir schon richtig Probleme." Kapitän Carl Stegat musste früh verletzt raus, Bennet Hentzgen quälte sich angeschlagen durchs Spiel. Nach dem 3:2-Kopfballtreffer durch David Abba, der eher ein Zufallsprodukt war, antwortete Nullfünf spät durch Christoph Kock. Demir: "Nichts gegen Nullfünf, aber gegen diese Mannschaften musst Du gewinnen."
Tore: 1:0 Abdelkrim (21.), 2:0 Hoffmann (43.), 2:1 Schepker (54.), 2:2 Mezzine (57.), 3:2 Abba (60.), 3:3 Kock (84.)

VfL Senden III - IKSV Münster 1:1 (0:0)
Tore:
0:1 van den Berg (73.), 1:1 Hüser (78.)

TuS Altenberge II - SC Münster 08 III 1:4 (0:3)
Tore:
0:1 Seidel (15.), 0:2 Halberscheidt (34.), 0:3 Teriete (41.), 1:3 Said (50.), 1:4 Seidel (88.)

1. FC Gievenbeck III - FC Mecklenbeck 0:7 (0:3)
Tore:
0:1 Gökcen (8.), 0:2 Demirdag (35.), 0:3 Carvalho (43.), 0:4 Gökcen (82.), 0:5 Demirdag (85.), 0:6 Pöllmann (87./FE), 0:7 Demirdag (89./FE)

TuS Saxonia Münster II - SC Greven 09 II 1:3 (0:0)
"Wir hatten ein ganz dickes Brett zu bohren", räumte Grevens Coach Srdjan Kosoric ein. Sein Team agierte in der ersten Halbzeit nicht zwingend genug. "Die Zweikampfführung und die Laufbereitschaft waren nicht auf dem Niveau, das wir uns erwartet hatten." Saxonia machte die Räume sehr eng verteidigte stark und kam selbst zu einigen guten Chancen. Der Führungstreffer Sekunden nach der Pause kam dann jedoch etas glücklich zustande. Der Ball wurde erst zweimal abgefälscht und landete bei Daniel Bathelt, der ihn im Tor unterbrachte. "Das war für uns der Weckruf, noch mehr zu tun. Wir wussten, Saxonia würde das Tempo nicht über 90 Minuten mitgehen können", so Grevens Trainer, der sich auf Jonas Kortevoß verlassen konnte. Das 1:1 durch Luca Stefemann bereitete der Routinier mit einer kurz gespielten Ecke vor, das 1:2 nach einem Konter und das 1:3 nach Balleroberung im Offensiv-Pressing erzielte er selbst. Greven verzeichnete unter anderem noch drei Alu-Treffer und hätte hinten raus höher gewinnen können. "Das wäre Saxonias toller Leistung aber nicht gerecht geworden", lobte Kosoric den Gegner. 
Tore: 1:0 Bathelt (46.), 1:1 Stegemann (58.), 1:2 Kortevoß (65.), 1:3 Kortevoß (70.)