Nullfünf mit Comeback-Qualitäten - aber ohne Zähler

Von Fabian Renger

(04.10.22) Da hatte die Dritte des 1. FC Gievenbeck mickrige drei Tore in sechs Spielen erzielt - um plötzlich fünf auf einen Streich rauszuhauen. Es war zugleich im siebten Versuch der erste Saisonsieg. Geht doch. Aber hätte es dafür wirklich ein 5:4-Spektakel sein müssen? An der Spitze zieht weiter der SC Sprakel seine (einsamen) Kreise. Der FC Meklenbeck ist neuer Tabellenzweiter, dahinter lauern Mauritz und Greven 09 II.

Quickies, 8. Spieltag

SC Greven 09 II - IKSV Münster 6:0 (3:0)
"Es sieht einfacher aus, als es war." Srdjan Kosoric ist Coach der Nullneuner und outete sich als Fan des IKSV. "Das ist sportlich echt ein ganz harter, unangenehmer Gegner. Es ist eine Herausforderung, gegen die zu spielen." Gleichwohl: Seine Elf erledigte den Dreier in souveräner Art und Weise, ließ gar noch einige Chancen aus. "Wenn's zweistellig wird, ist alles im Rahmen. Gerade hinten raus haben wir viel zu wenig aus unseren Chancen gemacht." Das schönste Tor war wohl das 5:0 von René Alsters. Aus 22 Metern traf er trocken rechts unten. Volley wohlgemerkt. "Den macht er sehr gut weg. Da passt gar nix mehr zwischen Pfosten und Torwarthandschuh", so Kosoric.
Tore: 1:0 Kortevoß (21.), 2:0 Krumschmidt (25.)
3:0 Hinterding (38.), 4:0 Kortevoß (64.)
5:0 Alsters (66.), 6:0 Alsters (80./FE)

BG Gimbte - FC Mecklenbeck 1:3 (0:1)
Was hat gefehlt, dass BGG hier einen Zähler holt? Die gesamte Offensive um Fabian Rink und Mo Seye, das merkte Gimbte. Aber BG-Coach Daniel Helmes räumte auch ein: "Im Grunde muss man sagen, dass Mecklenbeck den Tacken besser war als wir." Die ganzen Ausfälle - Dario Kemper musste auch noch zur Halbzeit raus - waren kaum zu kompensieren. "Mecklenbeck war engagiert und hat verdient gewonnen", sagte Helmes. In der ersten Halbzeit war's noch halbwegs ausgeglichen, Gimbte hätte sogar führen können. Pierre Ruch traf den Ball in der ersten Halbzeit relativ freistehend nicht richtig. Es gab viele Zweikämpfe, beide Teams schenkten sich kaum einen Zentimeter. Kurz vor der Pause führte der FCM schließlich. Engin Demirdag ließ seine ganze Klasse aufblitzen, als er eine Flanke mit großer individueller Klasse super rein drückte. Demirdag erhöhte kurz nach der Pause per Strafstoß  (Foul von Lukas Möllerberndt) auf 2:0 und als David Robling per Sonntagsschuss das 3:0 nachlegte, war der Ofen der Hausherren aus. Ole-Lasse Kempers Ehrentreffer per Strafstoß (Foul an Marius Müller) war nicht mehr als Kosmetik.
Tore: 0:1 Demirdag (40.), 0:2 Demirdag (47./FE)
0:3 Robling (53.), 1:3 Kemper (89./FE.)

SC Sprakel - Saxonia Münster II 4:1 (2:0)
Sprakel bleibt Spitzenreiter! "Es hätte höher ausfallen können", sagte SCS-Coach Till Görges nach dem deutlichen Sieg über Saxonia. Sein Trainerkollege Christopher Klimek bestätigte: "Das war eine saubere Nummer. Wir haben sehr dominant gespielt, hatten das Spiel immer im Griff. Nur zum Schluss haben wir die Ordnung etwas verloren." Da hatte Sprakel aber auch munter durchgewechselt. Der eine Gegentreffer war also geschenkt. Besonders gut war der Zeitpunkt des 1:0-Führungstreffers. Ein Knotenlöser. "Da wird's für uns auch leichter, wenn man gegen eine Mannschaft spielt, die sich vielleicht tiefer reinstellt", so Klimek. Die Tore eins und vier (jeweils durch Steffen Kock) entstanden nach Chipbällen in de Lauf. Nicht zuletzt dies verdeutlichte, dass Sprakel auch einfach Tempovorteile hatte. Extramotivation hatte ein Vorbereitungsspiel gegeben, das Sprakel vor der Saison noch mit 4:6 gegen die Saxonen verloren hatte. Die Revanche gelang.
Tore: 1:0 Kock (10.), 2:0 Ostholt (41.)
3:0 Ohmen (64.), 4:0 Kock (81.)
4:1 Schedlbauer (87.)

FC Münster 05 II - 1. FC Gievenbeck III 4:5 (1:3)
"Das war für einen Außenstehenden schon nervenaufreibend." FCG-Coach Burak Erkaslan atmete schwer durch. Seine Elf machte es viel zu spannend. Nötig war das freilich nicht, zumal die 49ers gerade nach dem 5:2 hätten wegziehen können. Erkaslan lobte seine Männer für "den schöneren, attraktiven Fußball", den sie gespielt hätten - zog aber auch seinen Hut gegenüber Nullfünf: "Die haben wirklich hammermäßig gefightet!" Da nickte 05-Trainer Christian Fries. "Das Schlimme ist halt einfach, dass wir die ersten 30 Minuten verschlafen haben." Bereits in den Vorwochen steigerte seine Mannschaft ihre Leistungen peu á peu. Das war auch gegen Gievenbeck zu sehen. Das Problem war allerdings einmal mehr, dass Fries im Defensivbereich (Sechser/Innenverteidigung) durchwechseln musste. Da fehlte es mitunter an Absprache und Eingespieltheit. Fries: "Nach 35 Minuten haben wir es ein bisschen besser auf den Platz gebracht - mit viel Willen und einfach mehr Bereitschaft." Traurig war's für Christoph Kock, der sich für seinen Dreierpack nichts kaufen konnte. Schön war übrigens dessen 1:3, als er den Ball artistisch per halbem Seitfallzieher in den Winkel dübelte. "Gymnastisch sehr anspruchsvoll hat er das Bein hochgenommen. So gelenkig bin ich nicht", feixte Fries. Zu mehr reichte es nicht.
Tore: 0:1 Wenzel (6.), 0:2 Wenzel (9.)
0:3 Berlemann (17.), 1:3 Kock (38.)
1:4 Oelze (60.), 2:4 Kock (63.), 2:5 Euler (74.)
3:5 Kock (80.), 4:5 Onken (89./FE)

Außerdem spielten:

SC Münster 08 III - SV Bösensell II 6:0 (5:0)
Tore: 1:0 Ebbing (5.), 2:0 Noltensmeier (11.)
3:0 Teriete (26.), 4:0 Teriete (28.)
5:0 Santos Cacao (32.), 6:0 Noltensmeier (51.)

SV Mauritz II - VfL Senden 3:0 (0:0)
Tore: 1:0 Kortwinkel (47.), 2:0 Paschke (55.)
3:0 Paschke (88.)