Vom Winde verweht

von Hannes Süper

(23.02.16) In einer stürmischen Partie musste sich der FC Greffen dem Tabellenführer aus Everswinkel mit 0:2 (0:2) geschlagen geben. Zwei glückliche Tore führten den Spitzenreiter zum dennoch verdienten Sieg.

Auch wenn dem Aufstiegsfavoriten aus Everswinkel sechs Stammspieler fehlten, wussten die Greffener um die Qualität des Gegners. Deshalb zielten sie von Beginn an darauf ab, die Gäste kommen zu lassen und Fehler im Aufbauspiel mit schnellen Kontern zu bestrafen. Bereits in der 6. Minute machte Matthias Jonczyk den Greffenern jedoch einen Strich durch die Rechnung: seine Bogenlampe von der Außenlinie landete teils durch viel Effet, teils durch den unberechenbaren Wind unhaltbar im Greffener Giebel. Kurz darauf hatte Nils Terhar den Ausgleich auf dem Fuß, doch auch dieses Mal stand Fortuna den Greffenern nicht bei. Als Terhar unbedrängt auf das gegnerische Tor zulief, rutschte er beim Abschluss weg. "Normalerweise macht er davon acht von zehn rein", so sein Trainer Karsten Eggersmann.

Slapstick-Tor

Wenige Minuten später setzte Everswinkels Andre Lorra dem Greffener Pech noch eins drauf: Die Gastgeber bekamen den Ball nicht aus dem eigenen Strafraum, der zuvor gestolperte Andre Lorra rappelte sich schnell wieder auf und schob die Kugel aus kurzer Distanz zum 2:0 ein. "Das war eine echte Slapstick-Nummer", merkte Eggersmann schmunzelnd an. Den Greffenern wurde an diesem Tag nichts gegönnt: Eine hundertprozentige Chance zum 1:2 ließ Mirco Pickhinke ungenutzt, als er in der 90. Minute frei vorm Tor nicht an Everswinkels Keeper Tim Lemke vorbei kam.

In der eher taktisch geprägten Partie verbuchte der SC Everswinkel deutlich mehr Spielanteile, ging aber wegen der frühen Führung und der störenden Wetterverhältnisse kein Risiko mehr ein. Greffen schien damit kein Problem zu haben und lief die munter hinten rum spielenden Everswinkeler nur behäbig an. Die wenigen Torchancen verteidigten beide Teams konsequent, vor allem das Abwehr-Bollwerk von Everswinkel (nur 13 Gegentore in 17 Spielen) ließ nichts zu. Eggersmann hätte zwar gerne "mit etwas Glück einen Punkt geholt", wusste aber, wie schwer es gegen so eine Verteidigung werden würde. Besonderes Lob erteilte er dem Schiedsrichter Dominik Rielmann, der "souverän und fair gepfiffen" habe. Everswinkels Coach Peter Knein sah den Sieg trotz starker Greffener nie wirklich gefährdet: "Greffen hat sehr gut gespielt, wenn die so weiter machen stehen die am Ende deutlich weiter oben. Der Sieg heute war trotzdem verdient."

FC Greffen - SC Everswinkel     0:2 (0:2)
0:1 Jonczyk (6.), 0:2 Lorra (18.)