Steffen Leismann überzeugte seinen Trainer im Spiel gegen Milte.

Quantität antäuschen, Qualität zeigen


von Mario Witthake

(19.04.17) In Greffen sind sich Trainer und Spieler noch nicht einig, ob es als Kompliment durchgeht, wenn Karsten Eggersmann nach einem gewonnenen Fußballspiel von einer Rumpfelf spricht. Vor dem 3:1 (0:1)-Heimsieg gegen RW Milte versuchte sich Eggersmann jedenfalls erfolgreich darin, dem Gegner Stärke vorzugaukeln. In seiner FCG-Mannschaft zeigten vor allem die Spieler ihre Qualitäten, die ansonsten nicht so häufig im Blickpunkt stehen.

Auf dem Spielbericht sind sechs Greffener Joker gelistet. Eggersmann soll laut Internet sogar gespielt haben. Hat er in Echt aber nicht. Dafür sind Leute wie Christian Amsbeck und Markus Pelkmann in die Bresche gesprungen, die lange nicht mehr dabei waren. Der baumlange Angreifer Pelkmann brauchte nur drei Minuten, um nach seiner Einwechslung auf Vorlage von Michael Loddemann den Treffer zum 3:1-Endstand zu markieren (85.). Gefreut hat er sich danach "wie ein Schnitzel" (Eggersmann).

Strittiger Elfer

Milte war am Dienstag ein wehrhafter Gegner, der durch Julian Grijsens Freistoß in Führung ging (16.). Greffen spielte mitunter ansehnlich nach vorne, Loddemann und Leon Lankowsky verpassten aber den Ausgleich. Für den brauchte es einen Elfmeter, dessen Berechtigung Ansichtssache war. Milte-Keeper Tristan Lerchner hatte sich in den Schuss von Bastian Fölling geworfen (59.). Die Chance aus elf Metern ließ sich Lucas Haffke nicht nehmen.

"Danach war es ein Spiel auf ein Tor", sagte Eggersmann, der vor allem die erst 19-jährigen Steffen Leismann und Sven Terhar lobte. Leismann machte Tempo ohne Ende und der etatmäßige Außenverteidiger Terhar zog im zentralen Mittelfeld die Strippen. Zudem erzielte er den wichtigen Führungstreffer zum 2:1 (73.). Einziger Wermutstropfen der Greffener Party: Keeper Maik Urbatzka, der laut Eggersmann von Zuschauern hinter dem Tor fortlaufend beleidigt wurde, ließ sich in der Schlussminute zu einer Tätlichkeit hinreißen. Der Referee entschied nach Urbatzkas Tritt zur Verblüffung der Anwesenden nicht auf Elfmeter, sondern auf indirekten Freistoß für Milte. Dieser verpuffte.

"Wir haben bis zum Elfmeter ein gutes Spiel gemacht und hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt", sagte Milte-Coach Volker Hoffmann. 

FC Greffen - RW Milte     3:1 (0:1)
0:1 Grijsen (16.), 1:1 Haffke (59./FE),
2:1 S. Terhar (73.), 3:1 Loddemann (85.)

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