Neun Horrorminuten für Sassenberg

Von Lars Unland

(18.03.19) Beim VfL Sassenberg II zuzuschauen wird derzeit nicht langweilig. Nachdem man letzte Woche um ein Haar gegen die eigene Dritte verloren hatte, rang man am Sonntag im Heimspiel beihahe Topmannschaft Greffen nieder - doch am Ende hieß es 2:3 für die Gäste!Wäre das Spiel nach 81 Minuten abgepfiffen worden, so stünde ein 2:0 für Sassenberg zu Buche, doch die Greffener drehten die Partie mit drei Toren noch und hatten insgesamt das Glück auf ihrer Seite.

Sassenbergs Trainer Michael Brandt sprach von der "Wundertüte Sassenberg". Treffender kann man es nicht sagen. Sassenberg trat im Vergleich zum letzten Spiel ganz anders auf und bemühte sich, dem Favoriten aus Greffen Paroli zu bieten. Zu Beginn allerdings hatte auch Greffen durchaus Chancen zur Führung, allerdings nutzten die Gäste diese nicht. Sassenberg fand sich immer besser rein in die Partie und schlug in der 22. Minute in Person von Nazmi Muja zum ersten Mal zu. Das Tor warf die Greffener ein Stück weit aus der Bahn und offenbarte einige ungewohnte Fehler im Passspiel. Sassenberg dagegen setzte auf schnelles Umschalten und erarbeitete sich weitere Chancen. In den Zweikämpfen präsentierten sich die Gastgeber bissiger, was Greffen zusätzlich Probleme bereitete. Folgerichtig waren viele zweite Bälle schnell wieder in Besitz der Sassenberger.

Spiel lange dominiert

Im zweiten Druchgang knüpften die Hausherren an die starke erste Häfte an, erspielten sich weiter Torchancen und ließen hinten wenig zu. In der 74. Minute setzte Maximilian Tepe dann zum Supersolo an: Von der Mittellinie gestartet, konnte ihn kein gegnerischer Verteidiger mehr vom Ball trennen und Tepe krönte seine Einzelaktion mit dem 2:0. Und noch immer hatte Sassenberg nicht genug und war daraufhin dem 3:0 näher als Greffen dem Anschluss. Hier lief alles auf einen hochverdienten Heimsieg hinaus - doch völlig aus dem Nichts machte Greffens Steffen Leismann das 2:1 (81.). Plötzlich witterte Greffen hier Morgenluft. In der 86. Minute erzielte dann Marcel Grodowski tatsächlich den Ausgleich für Greffen. Und es kam noch dicker: Simon Timmer markierte tatsächlich das 3:2 aus Gästesicht in der 90. Minute! Doch damit war die Partie noch immer nicht beendet. Im allerletzten Moment warf Sassenberg noch einmal alles nach vorne und hatte noch eine Riesenchance, die Henrik Schulte im Tor der Greffener allerdings großartig entschärfte. Damit entführte Greffen tatsächlich nach völlig kuriosem Spielverlauf die drei Zähler aus Sassenberg!

Ein denkwürdiges Spiel, das fand auch ein enttäuschter Brandt: "Sehr sehr schade, ein Punkte wäre absolut verdient gewesen, wir waren lange Zeit klar besser. Insgesamt war das trotz Niederlage eine Topleistung von uns." Greffens Cünyet Üstün war sich des Dusels seiner Truppe heute bewusst: "Natürlich war das ein glücklicher Sieg, wir sind sehr froh über die drei Zähler." Beim Blick auf die anderen Ergebnisse kann man auch einfach nur von einem rundum gelungenen Spieltag für die Greffener sprechen.

VfL Sassenberg II - FC Greffen 2:3 (1:0)
1:0 Muja (22.), 2:0 Tepe (74.),
2:1 Leismann (81.), 2:2 Grodowski (86.)
2:3 Timmer (90.)