Kreisliga B2

Friedrich Schulze Buschhoff (#12) von der Eintracht und sein Wacker-Gegenspieler Daniel Schudzich balken um die Murmel. Der Rest schaut gebannt zu. Wer gewinnt diesen Kampf?

Wacker und die Angst des Schützen vorm Elfmeter

von Fritz Rungenhagen

(03.09.19) Manchmal geht es weniger darum, etwas erfolgreich getan zu haben, und vielmehr darum, es überhaupt getan zu haben. Einen Marathon laufen zum Beispiel. Oder Verantwortung zu übernehmen in einem Kreisliga B-Match. Letzteres tat Marius Stroot bei der 1:2 (1:2)-Niederlage von Wacker Mecklenbeck III bei Eintracht Münster II. Und avancierte damit zum tragischen Helden des Spiels.

Stroot war in der 70. Minute im Eintrachter Strafraum gefoult worden und so bot sich seiner Mannschaft die Chance auf den glücklichen 2:2-Ausgleich. Die Nummer zehn trat selbst an und...vergab. Wie schon zum Saisonauftakt gegen Westkirchen verschoss Wacker einen wegweisenden Elfmeter und verlor schließlich das Spiel. Böse ist Stroot dennoch niemand in Mecklenbeck. "Unter der Woche haben die Jungs viel über den verschossenen Elfmeter geredet. In der Situation spürten alle so ein bisschen den Druck. Marius hat es versucht und ich klopfe ihm auf die Schultern, dass er die Verantwortung übernommen hat", baute Wackers Coach Daniel Fröndhoff seinen Schützling väterlich auf.  

Drei Tore in Halbzeit Eins


Letztendlich siegte Eintracht Münster verdient. Gleich mit vier Angreifern lief das Heimteam Mecklenbeck schon im Spielaufbau an und überforderte die Truppe von Fröndhoff in der ersten Halbzeit mit dieser Überfalltaktik. Zwar glich Wacker Daniel Lorrechios Führungstreffer für die Eintracht aus der zehnten Minute bereits fünf Minuten später durch Marco Hunnewinkel aus (15.).

Doch die erhoffte Wende im Spiel brachte der Treffer nicht. Besonders, weil Wacker auf das übliche Mittel gegen Pressing nicht so richtig zugreifen konnte und wollte. "Für lange Bälle hat irgendwie keiner die Kraft im Oberschenkel", lachte Fröndhoff. "Die Jungs wollen es immer spielerisch lösen." Da dies jedoch zu oft nicht gelang und Eintrachts Tobias Schmidt nach verlängertem Einwurf das 2:1 für die Eintracht erzielte (31.), ging es wie bereits in der Vorwoche mit einem Ein-Tore-Rückstand in die Pause für Mecklenbeck.

Eintracht entschleunigt in der zweiten Hälfte


Die zweite Halbzeit gestaltete sich nun offener, zum einen, weil Fröndhoff Wackers Doppelsechs zu einer dreifachen umbaute und so mehr Anspielmöglichkeiten in der Zentrale schaffte. Zum anderen aber auch, weil die Eintracht einen Fuß vom Gaspedal nahm. "In der ersten Halbzeit haben wir das Pressing durchziehen können. In der zweiten haben wir uns dann bewusst ein bisschen zurückfallen lassen", beschreibt Eintracht-Coach Stefan Thiem. Der einzige Kritikpunkt des zufriedenen Trainers:"Wir haben den Sack nicht zugemacht." Gemeint waren damit ungenutzte Großchancen durch Torschütze Schmidt, der per Kopfball an Wacker-Keeper Moritz Rosenthal scheiterte (55.) und Severin Pieper, welcher aus 18 Metern die Latte traf (65.). 

Und so bekam Wacker den Punkt letztendlich doch noch auf dem Silbertablett serviert - und verlor in Gestalt Stroots die Nerven. Dieser wird sich sicher freuen, dass sie diese Woche auch andere Gesprächsthemen haben als die Krux mit den Elfmetern bei Wacker. Die Mannschaft sammelte Geld für das Kinderhospiz Königskinder in Münster und übergibt die Spende am Freitag. 

Eintracht Münster - Wacker Mecklenbeck III 2:1 (2:1)
1:0 Lorrechio (10.), 1:1 Hunnewinkel (15.),
2:1 Schmidt (31.) 

Bes. Vorkommnis: Wackers Marius Stroot verschießt Foulelfmeter (70.)