Tombrock entdeckt sein Stürmergen


Von Christian Lehmann

(19.10.15) Eigentlich beackert Marcel Tombrock beim TuS Ascheberg II die linke defensive Seite. Weil er einige seiner Offensiven an die erste Mannschaft abgeben musste, beorderte sein Trainer den Abwehrspieler aus der Not heraus weiter nach vorne. Als linker Flügelflitzer schmiss sich Tombrock in alles rein und war beim dramatischen 3:2 (0:1)-Auswärtserfolg bei Wacker Mecklenbeck mit drei Treffern der gefeierte Matchwinner. Erst in der Nachspielzeit gelang ihm der umjubelte Siegtreffer.

Rückstand "aus dem Garnichts"

"Wir haben genauso gespielt wie in den Spielen zuvor, diesmal haben wir aber die Punkte mitgenommen", zeigte sich TuS-Coach Patrick Linnemann erleichtert. Er sah von der ersten Minute an einen engagierten Vortrag seiner Elf, die sich jedoch "aus dem Garnichts" (Linnemann) den Rückstand fing. Marian Wunderlich hatte getroffen (24.). 

Nach der Pause kam Ascheberg mit viel Leidenschaft zurück und drehte durch Tombrocks Doppelschlag (57./64.) die Partie. Ascheberg II wäre nicht Ascheberg II, hätte es sich anschließend nicht mal wieder einen schnellen Nackenschlag eingeholt: Philipp Buchmann glich für Wacker aus (70.). Mit einer Führung können die TuSler anscheinend nicht umgehen. 

Den Gegenbeweis traten sie in der Nachspielzeit an. Das 3:2 durch Tombrock fiel, als die Mecklenbecker nach einer Gelb-Roten Karte (82.) bereits in Unterzahl agierten. Eine strittige Entscheidung, die auch Linnemann nicht nachvollziehen konnte: "Mein Trainerkollege und ich haben uns angeguckt und gefragt, warum. Der Platzverweis war definitiv nicht berechtigt, aber deswegen hat Wacker das Spiel nicht verloren. Unser Torwart hat übrigens auch eine Gelbe Karte bekommen, weil er einen schwarzen Streifen auf der Hose hatte." Auch Aschebergs Kapitän Lars Heitbaum wurde verwarnt, weil er laut seinen eigenen Namen gerufen habe, um den Mitspielern zu signalisieren, dass er zum Ball geht. Der Unparteiische hatte wohl das verpönte Wörtchen "Lass" verstanden.

Wacker Mecklenbeck III - TuS Ascheberg II     2:3 (1:0)
1:0 Wunderlich (24.), 1:1 Tombrock (57.),
1:2 Tombrock (64.), 2:2 Buchmann (70.),
2:3 Tombrock (90.)
Gelb-Rote Karte: Wacker (82./wiederh. Foulspiel)

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Patrick Linnemann hat als einer der ersten Trainer im Fußballkreis sein Engagement bei seinem Klub um ein weiteres Jahr verlängert. Der Trainer der zweiten Mannschaft beim TuS Ascheberg habe neuen Schwung in die lange erfolglose Reserve des Vereins gebracht, heißt es in einer Pressemitteilung. "Wir sind total zufrieden mit Patricks Arbeit", äußerte zudem Vorstandsmitglied Volker Ernst. Linnemann selbst sagte: "Ich bin eigentlich mit einer geringen Erwartungshaltung in die Saison gegangen. Die Frage für mich war: Kann ich dafür sorgen, dass die Jungs wieder Spaß am Fußball bekommen? Ich habe schnell gemerkt, dass die Mannschaft brennt und mich deshalb auch zu diesem frühen Zeitpunkt für eine Vertragsverlängerung entschieden.