Nicht mehr Coach der Zweiten des TuS Ascheberg: Patrick Linnemann

Unerwartet vor der Tür gelandet


Von Till Meyer

(10.08.17) Es passieren Dinge, die sind absehbar und es gibt Dinge, die kommen so unvermittelt, dass es ein Weilchen dauert, ehe diese der betreffenden Person tatsächlich real erscheinen. Zweiteres trifft auch auf Patrick Linnemann zu, der seinen Trainerposten bei der Zwoten des TuS Ascheberg seit gestern los ist - gut zwei Wochen vor dem Saisonstart . "Die Enttäuschung ist riesig. Das Team und ich stehen unter Schock", lässt der Geschasste wissen. Wie kam es dazu?

Vorgestern, am Dienstag, stand noch ein Waldlauf auf dem Trainingsprogramm. "Da war noch alles ganz normal - so wie immer", berichtet Linnemann. Doch nur einen Tag später erfolgte dann die Entlassung des Coaches. Ein kurzer Anruf des 1. Vorsitzenden, Manfred Trahe, genügte. Offiziell lud der Vorstand Linnemann per Wahtsapp an jenem Mittwoch um 17:45 Uhr ins Clubheim zu einem persönlichen Gespräch ein. Da der Ex-Übungsleiter jedoch nicht unvorbereitet in das vermeintlich Kaderplanungsgespräch gehen wollte, bat er um einen kurzen Anruf, um sich anschließend auf das abendliche Treffen vorbereiten zu können. Und so kam es dann, dass dieses Telefonat bereits für das Aus des Übungsleiter sorgte. Eigentlich sollte die Überbringung dieser Nachricht auf dem anberaumten Meeting erfolgen, das so natürlich hinfällig war.

Schlechtes Verhältnis gibt den Ausschlag

Ausschlaggebend für die Entlassung Linnemanns war dessen Ansicht nach das schlechte Verhältnis zu Andrea Balderi, der bei der Ersten das Sagen hat. "Unser Verhältnis war nicht gut, aber das wusste der Verein auch schon bei meiner Vertragsverlängerung vor gut sechs Wochen", stellt Linnemann verwundert klar. Balderi selbst wollte sich derweil auf Nachfrage nicht zu diesem Thema äußern. So oder so - offenkundig hatte der Verein Sorge, dass durch diesen Disput ein möglicher Graben zwischen erster und zweiter Mannschaft entstehen könne.  

"Ich möchte zum Thema eigentlich nicht viel sagen. Es gab unterschiedliche Auffassungen, was die Zusammenarbeit unserer Seniorenmannschaft betrifft", erklärte Aschebergs Abteilungsleiter Fußball, Manfred Trahe. "Es gibt keine direkten sportlichen Gründe und hat mit Patricks Arbeit mit seiner Mannschaft nichts zu tun."

Für Linnemann, der die TuS Zwote zweieinhalb Jahre betreute, heißt es jetzt: "Selber aktiv werden und etwas Neues suchen." Dabei muss es nicht mal direkt wieder ein Cheftrainer-Posten sein. "Ich habe auch nichts dagegen, als Co-Trainer in der A-Liga zu arbeiten. Langfristig möchte ich natürlich gerne mal eine erste Mannschaft betreuen, da ich unbedingt mal den Kreispokal als Verantwortlicher miterleben möchte", lässt Linnemann verlauten und fügt noch hinzu: "Im Moment ist die Enttäuschung aber einfach riesig. Ich habe zwar keine Wut auf den TuS, aber ein bitterer Beigeschmack bleibt - gerade wegen der Art uns Weise." Sein Nachfolger beim TuS wurde im Übrigen auch schon präsentiert: Vereins-Urgestein Markus Mersmann.