Kreisliga B3

Hiltrup wie ausgewechselt gegen irres Capelle

Von Fabian Renger

(29.10.19)"Da erkennst du als Trainer deine Mannschaft nicht wieder." Paul Lolaj, Co-Trainer des TuS Hiltrup II, erlebte einen bitteren Sonntag. Beim SC Capelle fing sich seine Elf die ersten Saisonniederlage. Nach einer absoluten Nicht-Leistung absolut zurecht. Was allerdings auch und vor allem am SCC lag. Der im nunmehr fünften Heimspiel ungeschlagen blieb. Diesmal hieß es 3:0 (2:0) für Reinhard Behlert und seine Farben.

"Wir sind gut", entgegnete der Capeller Trainer weniger erstaunt auf die Überraschung in der Stimme ob des Sieges gegen den Ligaprimus. "Wir sind Zuhause schon eine Macht." Seine Elf ging im Match gegen den TuS bis ans Limit. Der Wille war bis zum Abpfiff da, die Kraft ebenfalls. "Die Jungs waren schon kaputt, aber niemand ist umgekippt", erzählte Behlert. "Aber es wäre auch nicht richtig, wenn ich lächelnd vom Platz gehe und noch einen Marathon nach dem Spiel laufen könnte."

Positiv aufgerieben

Davon waren seine Männer entfernt. Aber wie gesagt: Aufgerieben hatten sie sich schon - positiv aufgerieben wohlgemerkt. Sie schmissen sich gegen einen Kontrahenten richtig rein, der tatsächlich völlig von der Rolle zu sein schien. Der Platz war zwar nicht gut, es half niemand aus der Ersten, mit Marvin Löscher stand der Keeper der Dritten notgedrungen in der Bude - ihn traf allerdings keine Schuld! - und vielleicht spürte der eine oder andere auch noch den freitäglichen Mannschaftsabend. Doch Lolaj wollte keine dieser Ausreden zählen lassen:"Wir müssen uns an die eigene Nasse fassen." Die Zweikampfführung war unteridisch, Hiltrup hatte kaum Ballsicherheit.

Capelle dagegen ackerte mit allem, was es hat. Ging drauf und dank zweier Treffer (20./44.) von Oliver Eckey mit einer beruhigenden 2:0-Führung in die Katakomben. Das 2:0 war schön gemacht. Stefan Möer, der nach seiner langer Verletzungspause langsam immer mehr ankommt, steckte fein durch zu Eckey. "Er macht die Bälle gut weg und hat einfach eine Präsenz auf dem Platz", lobt Behlert.

In der Nachspielzeit legte letztendlich Max Cillien das 3:0 nach (90+1.). Kurz zuvor kratzte Heim-Torwart Lukas Schulze Kersting einen Kopfball von Sebastian Hübener noch so gerade aus Eck (85.). "Super pariert", bemerkte Lolaj. Aber das wäre wohl eh zu spät gewesen. Der Coach nahm indes auch etwas Positives mit. "Vielleicht tut so eine Niederlage auch gut", hoffte er auf einen gewissen Konzentrationsschub für die kommenden Wochen.

SC Capelle - TuS Hiltrup II 3:0 (2:0)
1:0 Eckey (20.), 2:0 Eckey (44.)
3:0 Cillien (90+1.)