Krombacher Kreispokal 2019/20

Mit Finn Tünte kann Christian Franz-Pohlmann im Kreispokal-Viertelfinale beim VfL Sassenberg nicht setzen.

"Für die Kreisliga überqualifiziert"


Von Christian Lehmann

(07.08.20) Vor dem Pokalkracher zwischen dem VfL Sassenberg und dem TuS Freckenhorst am Samstag (17 Uhr) - dem ersten Pflichtspiel nach der Corona-Spielpause überhaupt ist der gegenseitige Respekt riesengroß. Gestern sparte VfL-Coach Patrick van der Sanden im Gespräch mit unserer Redaktion nicht mit Lob für den kommenden Gegner ("Wenn sie einen richtig guten Tag erwischen und wir einen schlechten, können sie uns sicher auch richtig wegballern"), nun gibt Freckenhorst-Coach Christian Franz-Pohlmann die Blumen artig zurück.

"Sassenberg verfügt über enormes Potenzial. Die Truppe ist für die Kreisliga überqualifiziert", findet der Übungsleiter. Er weiß schon allein deshalb, wovon er redet, weil er selbst aus Sassenberg stammt und einige aktive Spieler vor einigen Jahren selbst geformt hat. Zum Beispiel VfL-Unterschiedspieler Stefan Wortmann, zu dessen Hochzeit am nächsten Freitag Franz-Pohlmann eingeladen ist. Nicht nur seine spielerischen Fähigkeiten, sondern auch die von Tobias Brand oder Lukas Nienaber schätzt er. "Sassenberg verfügt über ein extrem starkes Umschaltspiel. Das wird eine richtig interessante Partie. Wir freuen uns drauf. Endlich geht es mal wieder um etwas."

Nicht Taktik, sondern Leidenschaft zählt

Die Favoritenrolle nimmt Freckenhorsts Coach an. Er erwartet ein hochintensives Match bei Temperaturen jenseits der 35-Grad-Marke. "Dieses Spiel wird nicht über die Taktik, sondern über die Leidenschaft in den Zweikämpfen entschieden." Eine Rolle dabei könnten auch die Zuschauer spielen, von denen allerdings "nur" 300 vor Ort sein werden. Schade, findet Franz-Pohlmann: "Ich glaube schon, dass das Spiel eine Magnetwirkung hat. Da wären deutlich mehr Zuschauer möglich gewesen. Aber das gilt es, zu akzeptieren. Wir können froh sein, dass so ein Spiel überhaupt wieder möglich ist." Klagen über die Witterungsbedingungen liegen ihm auch fern. "Das sind doch optimale Bedingungen! Wer will schon im Winter bei minus zehn Grad spielen?"

Wenn alles perfekt läuft für den Bezirksligisten, dann stehen vor dem ersten Ligaspiel am 6. September gegen den Hochkaräter Westfalia Soest womöglich noch drei Pflichtspiele an, in der Woche nach dem Auftakt die Kreispokal-Erstrundenpartie der neuen Spielzeit gegen den SC Greven 09 - das wäre im Übrigen auch eine mögliche Endspiel-Paarung des aktuellen Wettbewerbs. "So weit denke ich noch gar nicht", betont Franz-Pohlmann, der in Sassenberg auf Finn Tünte, Timo Achenbach, Richard Beil und vermutlich auch Daniel Jaspert verzichten muss. Angeschlagene Spieler wolle er zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung nicht rein werfen, nach den Erfahrungen der Seuchen-Saison 2019/20 ist der TuS in puncto Verletzungs-Prävention sensibilisiert. "Wir wollen in der Liga ganz oben mitspielen. Wir müssen aber zusehen, dass wir diesmal von längeren Ausfällen verschont bleiben."

Am liebsten würde "CFP" schon in zwei Wochen in den Ligabetrieb starten. Um sich vier Wochen bis zum Start zu versüßen, wären Siege im Kreispokal nicht ganz verkehrt...