Wochenende der Ballermänner

Von Alexander Eckrodt

(10.08.20) Doppelpacker, Dreierpacker und sogar Sechsfachtorschützen - die Hitze am Wochenende schaffte es nicht, die Stürmer im Kreis Münster zu stoppen. Das schlägt sich auch in den Ergebnissen nieder. Am Wochenende gab es eine ganze Reihe an High-Scoring-Spielen.

Beispiel gefällig? Die Zweite vom 1. FC Gievenbeck machte kurzen Prozess mit der Reserve vom VfL Wolbeck. Am Ende stand es 9:2 für den neuen A-Ligisten. Für das Team von Trainer Michael Füstmann war es das erste Testspiel der neuen Saison. "In der zweiten Halbzeit hatten die schon richtig Motivation und Bock", so der Coach. Der Ballermann in diesem Spiel: Vincent Vögler. "Der hatte richtig Bock", sagt Füstmann. Gleich sechsmal setzte er seinen Torriecher ein und legte den Gästen den Ball ins Tornetz. Dabei war er auch vom Punkt aus eiskalt. Zwei Tore erzielte er durch Elfmeter.

Die Zweite von Gievenbeck spielte in der vergangenen Saison noch als Dritte in der Kreisliga B1. In der kommenden Spielzeit spielt sie als Aufsteiger in der Kreisliga A3 und hat nun mit einem deutlichen Ergebnis einen anderen A-Ligisten (KL A2) geschlagen. Gutes Zeichen, oder? "Wir dürfen das alles nicht überbewerten. Bei den Temperaturen konnte man sich das aber gut angucken. Es macht Lust auf mehr", erklärt Füstmann.

Hodroj nur knapp hinter Vögler

Ebenfalls sehr treffsicher zeigte sich C-Ligist Marathon Münster. Ali Hodroj kommt beim 11:0-Erfolg über Teutonia Coerde II zwar nicht an Vögler heran, hat aber auch mit fünf Buden sein Können unter Beweis gestellt. "Er ist gut drauf und hat Bock, zu kicken. In der vergangenen Saison hatte er beruflich wenig Zeit, das hat sich aber jetzt entspannt", sagt Mitspieler Andreas Schulze Frenking. Ein Tor erzielte Hodroj aus ungefähr 25 Metern. Er knallte das Runde einfach mal in den Giebel. Warum auch nicht?

Das Spiel an sich war so, wie es das Ergebnis auch darstellt. Allerdings versuchte es Marathon im ersten Spielviertel zumeist noch mit langen Bällen. Schulze Frenking: "Nach der ersten Trinkpause haben wir das dann abgestellt. Wir haben dann viel mit kurzen Pässen gespielt und das hat dem Gegner dann den Zahn gezogen." Das hohe Ergebnis kam auch zu Stande, weil Teutonia am Ende nicht mehr viel dagegensetzte.

Beim Spiel der SG Selm gab es ebenfalls einen Mehrfachtorschützen. Aber Alexander Schwegler tut uns ja schon ein bisschen Leid. Da erzielt er drei Tore beim 4:1-Sieg über den VfL Lünen und wirkt hier trotzdem nur wie Mittelmaß. "Alex ist in einer ganz guten Form. Er hätte vielleicht sogar noch zwei bis drei Dinger mehr machen können. Er ist schon erfahren und wenn er fit ist, ist er immer gefährlich", sagt Selms Trainer Deniz Sahin über seinen Schützling. In seinen Augen war es ein guter Test gegen einen guten Gegner. Nach einer ersten Halbzeit, in der Lünen viel Ballbesitz hatte und Selm viel laufen ließ, folgte eine zweite Hälfte mit mehr Chancen für Sahins Team.

Die 0 steht bei beiden

Einen so erfolgreichen Torschütze hätte auch SW Havixbeck gerne vorzuweisen. Dort sieht es aber ganz anders aus. Die 0:2-Niederlage gegen VfL Billerbeck war bereits das dritte Testspiel für das Team von Mario Zohlen - getroffen haben seine Kicker aber noch nicht. Immerhin hat er im Spiel gegen Billerbeck Fortschritte gesehen: "Wir hatten noch Probleme im letzten Drittel. Wir sind aber in die Nähe des gegnerischen Tors gekommen und hatten auch mal Torchancen."

Auf der anderen Seite ist die Welt schon etwas rosiger. Leon Holtmann erzielte beide Tore für den VfL. Doch nicht nur er ist positiv aufgefallen. Auch Jens Leopold sorgte für gute Laune bei Trainer Yannick Gieseler: "Jens hat es sehr gut gemacht. Er hat ein gutes Tempo und bereitete beide Tore vor." Auch in der Defensive scheint es zu passen. Nach zwei Testspielen gab es bisher noch kein Gegentor. Der Coach noch zurückhaltend: "Wenn wir am Mittwoch kein Gegentor kassieren, dann bilde ich mir etwas darauf ein." Mittwoch spielt Billerbeck gegen Landesligist Vorwärts Wettringen.