Querpass

Die Zeit läuft. In rund 48 Stunden geht es für Roland Jungfermann mit seinen Warendorfern in Richtung Everswinkel zum Duell mit dem SC Westfalia Kinderhaus II.

Unter Freunden verrät man nichts


Von Pascal Bonnekoh

(04.06.2022) Nach dem famosen 4:0-Erfolg der SC Westfalia Kinderhaus II gegen BW Beelen steht am kommenden Montag die zweite Partie in der Aufstiegsrunde an. Die Warendorfer SU schaltet sich in das Mini-Turnier ein und trifft auf die Westfalia. Gastgeber SC Everswinkel bittet um 15:00 Uhr zum heißen Tanz.

Für Kinderhaus-Coach Stefan Kloer und Warendorfs Übungsleiter Roland Jungfermann geht es in dieser Partie um nicht weniger als den Aufstieg in die Bezirksliga. Kinderhaus geht bereits mit einer komfortablen Ausgangssituation in dieses Aufeinandertreffen. Dank des deutlichen Sieges im ersten Spiel ist der Aufstieg eigentlich schon jetzt so gut wie eingetütet. Genau gegen diese Gedanken kämpft Kloer wiederum an: "Ich bin seit letztem Sonntag der große böse Mahner. Es wird gesagt, dass viel passieren muss, damit wir den Aufstieg noch verpassen. Aber das ist Warendorf I. Das ist eine richtig gute Truppe. Außerdem habe ich kein Bock, das Spiel mit 0:1 zu verlieren und mich dann nachher zu freuen, dass wir trotzdem aufstiegen sind. Ich will das Erlebnis von Beelen wieder haben. Ich werde alles daran legen, dass wir auf Sieg spielen."

Kein Harakiri

Dafür legte man zuletzt einen ordentlichen Grundstein. Während sich zahlreiche Teams bereits die Sonne auf die Plauze scheinen lassen, gibt man in Kinderhaus richtig Gas. "Nach der Meisterschaft habe ich versucht, den Fokus hochzuhalten, aber das hat nur bedingt geklappt. Jetzt trainieren wir seit zwei, drei Wochen wieder auf einem sehr gutem Niveau. Wir haben unheimlich viele Leute beim Training, da wir mit A-Jugendlichen und Spielern der Ersten etwas aufgerüstet haben. Das macht sich in der Qualität und der Intensität bemerkbar. Die Jungs sind alle extrem heiß und fokussiert. Das läuft gut", führt Kloer aus.

Ähnlich sieht es auch in Warendorf aus. Jungfermann ist darauf bedacht, alles beim Alten zu behalten: "Das Training sieht aus wie immer. Wir wollen keine neue Situation schaffen. Das würde alles nur irritieren." Die erste Partie der Aufstiegsrunde hat sich der Warendorfer Coach natürlich angeschaut. Trotz oder gerade wegen des starken Auftritts der Kinderhauser legt Jungfermann den Wert auf die eigene Klasse: "Die haben eine gute Qualität in ihren Reihen. Wir werden aber nichts großartig ändern. Das System bleibt gleich. Wir machen kein Harakiri oder irgendwas Besonderes. Jedes Spiel ist immer wieder ganz anders. Man weiß nicht, ob die gleiche Elf aufläuft oder welches System gespielt wird. Wir lassen das Spiel auf uns zu kommen und wollen unseren Spielstil durchziehen. Wir wissen um die Gefahr, kennen aber auch unsere Stärke."

Es fällt auf, dass beide Trainer der Konkurrenz immer wieder lobende Worte zukommen lassen, sich aber gleichzeitig ein wenig bedeckt halten. Das dürfte am heutigen Abend wohl ähnlich aussehen. Kloer und Jungfermann begegnen sich ausgerechnet zwei Tage vor dem so wichtigen Spiel bei einem Trainerstammtisch. "Ich mag Roland sehr, aber heute werden wir wohl keine Personalinfos austauschen", erzählt Kloer lachend.