Bezirksliga 9

Zwei Klatschen und 'ne Menge Schlafmützen


Von Matthias Brockhoff

(29.08.11) Es läuft noch nicht für die Mannschaften des Fußballkreises in der Bezirksliga 9. Nachdem schon am 1. Spieltag kein Sieg zu verbuchen war, blieben die Vereine auch am 2. Spieltag ohne Dreier. Das beste Ergebnis erzielte noch die SG Telgte, die remis spielte. Für die anderen Vertreter setzte es zum Teil heftige Klatschen. Besondere Schwierigkeiten scheinen die Mannschaften noch zu Spielbeginn zu haben. Alle Teams gerieten - größtenteils sehr früh - in Rückstand.
 
Eine starke Anfangsoffensive hatte dabei der VfL Wolbeck in seiner Auswärtspartie beim SV Hilbeck zu überstehen. "Ich dachte die schießen uns mit 5:0 aus dem Stadion", befürchtete VfL-Coach Carsten Becker schon eine Klatsche. Doch seine Truppe überstand mit etwas Glück die ersten 15. Minuten Powerplay der Werler Heimelf unbeschadet. Doch die Hilbecker gingen trotzdem in Führung, als Leon Schmitz einen Eckball per Kopf über die Linie drückte (27.).

"Danach waren die wohl etwas zu zufrieden", beobachtete Becker, wie sein Team besser ins Spiel kam. Torchancen blieben aber vorerst Mangelware. Das änderte sich in der zweiten Halbzeit. Doch sowohl Ousseni Labo als auch Jaime Nusue Mangue und Johannes Fühner, der nur den Pfosten traf, vergaben in aussichtsreichen Positionen. "Einen Punkt hätten wir verdient gehabt", war der Wolbecker Trainer mit dem Spiel seiner Elf einverstanden, hätte natürlich aber lieber drei Punkte mehr auf der Habenseite. "Wir müssen einfach mal dreckig gewinnen", so seine Forderung. Ein bischen zu "dreckig" spielte SV-Verteidiger Kai Luig, der Gelb-Rot sah (75.).

Telgte im Tiefschlaf

Das Gewinnen fällt der SG Telgte in dieser Saison auch noch schwer. Doch nach der Auftaktniederlage gegen Peckeloh, reichte es gegen TuS 1910 Wiescherhöfen zumindest zu einem Punktgewinn. Die Anfangsphase war dabei eine Kopie der letzten Woche. Schnell lagen die Telgter mit 0:2 im Hintertreffen. Fahri Malaj ließ mit seinem Treffer (30.) wieder Hoffnung aufkeimen, doch Andre Kaczor stellte mit seinem zweiten Tor den alten Abstand wieder her (38.). In einer turbulenten Partie gelang dem Telgter Nikolas Behrendt wiederum der Anschlusstreffer (44.).

In der zweiten Halbzeit drückte die in Überzahl agierenden Spielgemeinschaft - ein TuS-Kicker hatte Gelb-Rot gesehen (55.) - auf den Ausgleich, der Johannes Habben in der 75. Minute gelang. In der Folgezeit scheiterte Murat Demiröz mit einem Freistoß an der Latte, Kapitän Marius Müller ließ sich einschussbereit noch im Fünfmeterraum den Ball abluchsen und der eingewechselte Andreas Hartmann vergab freistehend. So blieb es schlussendlich beim 3:3. "Die Jungs bringen sich durch 20 schwache Minuten um den Lohn von 70 Minuten gutem Fußball", ärgerte sich SG-Coach Stefan Henning, der im nächsten Spiel vielleicht etwas tiefer stehend beginnen wird.

Doppelschlag entscheidet Spiel


Null Punkte aus zwei Spielen. Die SG Sendenhorst hätte sich ihren Saisonstart sicherlich anders vorgestellt. Doch gestern war beim 0:2 gegen den SC Peckeloh nichts zu holen. Die individuelle Klasse der Heimelf - insbesondere die von SC-Spielmacher Matthias Gök und Stürmer Marc Rustige - machte schlussendlich den Unterschied. Ersterer zirkelte einen 20-Meter-Freistoß genau in den Knick (31.), Zweiterer netzte wenig später ein (36.). In der zweiten Halbzeit waren die Sendenhorster zwar feldüberlegen, doch Tore wollten dabei nicht herausspringen. Nikita Bassauer verschoss zu allem Überfluss auch noch einen Elfmeter (75.). "Peckeloh hatte die bessere Spielanlage, aber trotzdem wäre mehr drin gewesen", zeigte sich SG-Trainer Jürgen Surmann anschließend enttäuscht.

"Die individuellen Fehler haben uns das Genick gebrochen", begründete Warendorfs Markus Kleine-Tebbe die 1:4-Heimniederlage gegen den TuS Wickede/Ruhr. Nach 16 Minuten hatte WSU-Keeper Sebastian Völzow noch keinen Ball gehalten, ihn aber schon zweimal aus dem Netz holen müssen. Die Wickeder nutzten die sich bietenden Chancen eiskalt zur 2:0 Führung. Christoph Kuhlmeier gelang allerdings nach einem Torwartfehler noch vor der Pause der Anschlusstreffer (40.). In den zweiten 45 Minuten drückte zunächst Warendorf auf den Ausgleich, doch sowohl Kuhlmeier (55.) als auch Tobias Vieten, dessen Schuss Kleine-Tebbe schon hinter der Linie wähnte (60.), vergaben beste Gelegenheiten. Im Gegenzug gelang den Gästen aus dem Kreis Soest das 3:1 (60.). Per Konter stellte Wickede dann den Endstand her (80.).

Rabenschwarzer Füchtorf-Tag

Noch schlimmer erwischte es den SC Füchtorf, der bei SVE Heesen mit 1:7 unter die Räder geriet. Dabei verschliefen die Gäste den Start komplett und lagen dementsprechend nach 20 Minuten schon 0:3 zurück. Noch vor der Pause erhöhten die Heesener sogar noch auf 4:0 (43.). "In der ersten Halbzeit hätte man wohl alle auswechseln können", so SC-Spieler Sebastian Rassfeld, dessen Coach Roland Westers sich allerdings mit zwei Auswechslungen begnügte.

Doch die Pausenansprache Westers verfehlte seine Wirkung nicht. Füchtorf kam giftig aus der Kabine und verkürzte durch Stefan Hollmann 1:4 (52.). Der Stürmer hatte wenig später sogar das 2:4 auf dem Fuß, vergab jedoch freistehend. Besser machte es da der SVE, der mit dem 1:5 die Entscheidung herbeiführte (68.). "Danach ging es nur noch um Schadensbegrenzung", so Mittelfeldmann Rassfeld. Sein Team kassierte aber durch Ali Karaman, der insgesamt drei Treffer erzielte, noch zwei weitere Gegentreffer (84./86.). "Zwei Sonntagsschüsse, aber an so einem Tag kommt halt alles zusammen", kommentierte Rassfeld.