Das war das 1:0 für Borussia: Philipp Kraus (M.) hat einen Freistoß von Julian Franke per Kopf ins Tor verlängert.

Kreisliga A

Julian Franke (r.), hier gegen den Kinderhauser Norman Sikalieh, sorgte für den 5:1-Endstand aus Sicht der Borussen.

Borussen verschärfen Westfalia-Krise


von Jan Ahlers

(05.10.14) Nicht nur Coach Michael Tesch war nach dem Auftritt seiner Elf fassungs- und ratlos: Die Reserve von Westfalia Kinderhaus befindet sich in einer handfesten Krise. Auch das fünfte Spiel in Folge konnte nicht gewonnen werden, gegen Borussia Münster hagelte es gar eine 1:5 (0:1)- Heimklatsche. Dass diese deutlich zu hoch ausfiel, kümmerte den Gast dabei überhaupt nicht - Borussia ist vorerst raus aus dem Keller.

Gut 80 Zuschauer waren zur nagelneuen Sportanlage an der Großen Wiese gekommen und sahen in den ersten 20 Minuten eine starke Westfalia, die sich jedoch nicht für den couragierten Einsatz zu belohnen wusste: Schon nach sechs Minuten hätte Kapitän Moritz Knemeyer sein Team in Führung bringen können, seine Volleyabnahme sauste knapp am langen Eck vorbei. Auch Stefan Mendisbello brachte den Ball Minuten später nicht im Tor unter, sondern verfehlte knapp (13.).

Stanke verzieht, Kraus trifft

Die größte Chance verzeichnete jedoch Damian Stanke nach einer tollen Einzelleistung. Er überwand alle Spieler der zuweil schläfrigen Borussia und mit seinem Schuss auch Keeper Maximilian Gabriel, doch der Innenpfosten stellte sich der Westfalia-Führung in den Weg (17.). Danach verflachte das Spiel etwas und Borussia fand langsam, aber sicher den Zugriff. Erst scheiterte Samir Betet noch (25.), ehe Philipp Kraus einen Freistoß von Julian Franke ins Netz verlängerte - 0:1 (32.)!

Dies verunsicherte die angeknockte Westfalia nachhaltig. Dominik Klein hatte kurz darauf den Ausgleich auf dem Fuß (34.), dies sollte jedoch bis zum Halbzeitpfiff die einzige Chance sein, die Gabriel im Borussen-Tor zu vereiteln hatte. "In der ersten Halbzeit hätten wir durchaus in Rückstand geraten können", gab Gästetrainer Lasse Rowald zu. Seine Mannschaft riss dagegen in der zweiten Spielhälfte das Geschehen endgültig an sich.

Führings Fuß wie ferngesteuert

Bereits die erste Chance des zweiten Durchgangs sollte die Vorentscheidung an diesem Sonntagmittag herbeiführen: Alexander Führing verfehlte eine Flanke zunächst. Er behauptete jedoch den Ball und schloss herrlich aus der Drehung ins lange Eck ab (53.). Erneut hatten die Borussen danach Glück, dass Knemeyer einen Kopfball auf den Querbalken setzte (58.), doch auch hier fand kein Ball den Weg in das Tor der Borussen - bezeichnend für den heutigen Tag.

Schlussendlich wurde das Ergebnis sogar richtig deutlich: Erst nutzte Jannik Heidtmann seine Größenvorteile, als er einen Franke-Freistoß unbedrängt zum 3:0 einköpfte (66.), nach 71 Minuten dann sorgte Außenverteidiger Führing für den nächsten Geniestreich: Nahe der rechten Grundlinie schlug er einen langen Ball in Richtung Kinderhäuser Tor - und die Kugel senkte sich tatsächlich ins lange Eck. Gewolltes Traumtor oder verunglückte Flanke? "Also mir hat er gesagt, dass er den wirklich so gewollt hat", bestätigte Rowald mit einem Augenzwinkern.

Ehrentreffer durch Schild

Doch vier Tore schlechter waren die Schwarz-Weiß-Grünen heute auf keinen Fall: Immerhin gelang es Christopher Schild noch, per Abpraller nach Stanke-Schuss eine der vielen Chancen zum 1:4-Anschluss zu verwerten (78.). Julian Franke schraubte das Ergebnis per Elfmeter final jedoch wieder eine Stufe höher (83.). Der Schlusspunkt in einer merkwürdigen Partie, die auch Westfalia-Coach Michael Tesch mitnahm: "Wir haben gut angefangen, aber müssen dann natürlich das Tor machen." Unter dem Strich steht nun jedoch eine herbe 1:5-Heimniederlage - die Kinderhäuser Krise ist um ein Kapitel reicher.

Westfalia Kinderhaus II - Borussia Münster     1:5 (0:1)
0:1 Kraus (32.), 0:2 Führing (53.),
0:3 Heidtmann (66.), 0:4 Führing (71.),
1:4 Schild (78.), 1:5 Franke (83./FE)