Marius Gohl (v.) glich für Freckenhorst aus, Pierre Jöcker (r.) traf in der Schlussminute zum Sieg.

TuS-Comeback nach Stellmachs Notbremse


Von Robert Wojtasik


(24.11.13) Selten wurde Tabellenführer Freckenhorst in dieser Saison so dominiert wie in den ersten 60 Minuten des Nachholspiels bei der SG Sendenhorst. Und doch wanderten die Punkte beim 4:3 (1:2) am Samstag an den Feidiek. Knackpunkt war die Rote Karte gegen Sendenhorsts Sebastian Stellmach.

Mit viel Engagement und gesunder Aggressivität ließen die Gastgeber den TuS überhaupt nicht ins Spiel kommen. Daran änderte auch die überraschende Gäste-Führung durch Alex Zert (14.) nichts. Stefan Nordhoff (23.), Jonas Brune (43.) und Nikita Bassauer (55.) passten den Zwischenstand dem Spielverlauf an. Nach Stellmachs Notbremse an Zert leitete Marcel Stafflage vom Punkt dann das Freckenhorster Comeback ein (59.), das Marius Gohl (82.) und Pierre Jöcker (90.) spät krönten.

Greifenberg: "Ganze Ecke besser"

"Glücklich war das auf jeden Fall" gestand TuS-Trainer Andreas Strump. "Aber wir haben uns dieses Glück in der Phase nach dem Platzverweis auch erkämpft." Vergeblich geackert hatten letztlich die Sendenhorster, die sich wieder für eine starke Leistung nicht mit Punkten belohnten. Trainer Matthias Greifenberg hielt fest: "Wir waren gegen diesen ursprünglich richtig starken Gegner eine ganze Ecke besser. Lob und Schulterklopfer sind schön und gut, tun mittlerweile aber nur noch weh."

Der erste Durchgang ging komplett an die Hausherren, die den TuS überhaupt nicht zur Entfaltung kommen ließen. Jedoch zeigte die SG einmal mehr ihre Anfälligkeit bei Standards. Aus dem Nichts kam Freckenhorst so zum Führungstreffer durch Zert, der einen Stafflage-Freistoß am zweiten Pfosten über die Linie beförderte. Den Spielverlauf beeinflusste der Treffer aber nicht, Sendenhorst blieb deutlich druckvoller.

Nach einem Freistoß von Mirko Weikert köpfte Nordhoff den Ausgleich. Kurz vor der Halbzeit brachte A-Junior Jonas Brune die SG nach einem schönen Spielzug in Führung. Die Partie war gedreht, und als Nikita Bassauer später seine Schnelligkeit ausspielte und das 3:1 markierte, schien die Vorentscheidung gefallen. Zeitgleich mit Bassauers Tor griff TuS-Trainer Strump noch mal ein, brachte Torjäger Jöcker, der eigentlich mit Schulterproblemen geschont werden sollte, für Admir Krasniqi. Hinten ging's mit Dreierkette weiter, vorne mit Doppelspitze.

TuS nach Umstellung mit mehr Entlastung

Die Umstellung brachte dem TuS mehr Entlastung, gefährlich wurde es meist nach Steilpässen auf den schnellen Zert. Der eilte in der 58. Minute allein auf Keeper Carsten Jugel zu und wurde von Stellmach von den Beinen geholt. Der SG-Verteidiger versuchte intuitiv, Zert am Torschuss zu hindern, eine echte Chance noch an den Ball zu kommen hatte er in dieser Szene nicht. Rot und Strafstoß waren unstrittig - Stafflage verwandelte sicher.

Nun musste auch Greifenberg umbauen und beorderte den starken Weikert aus dem defensiven Mittelfeld ins Abwehrzentrum. Richtig deutlich wurde die numerische Überlegenheit der Freckenhorster zunächst nicht. Aber die Gäste glaubten wieder an sich und griffen nun gefährlicher an. Gohl schloss eine schnelle Kombination zum 3:3 ab, ehe in der Schlussminute beim Freistoß von Mark Harbert in der Sendenhorster Defensive erneut die Zurordnung nicht stimme. Jöcke nickte ein.

SG Sendenhorst - TuS Freckenhorst     3:4 (2:1)
0:1 Zert (14.), 1:1 Nordhoff (23.),
2:1 J. Brune (43.), 3:1 N. Bassauer (55.),
3:2 Stafflage (59./FE), 3:3 Gohl (82.),
3:4 Jöcker (90.)
Rot: Seb. Stellmach (Sendenhorst/58.)