Der Nachholspieltag in Worten: Diegos stellen den Fuß in die Tür

von Sascha Keirat

(02.05.11) Zu Beginn der Rückrunde stellte sich die Liga auf einen spannenden Abstiegskampf und ein recht ödes Titelrennen ein. Auf der Zielgeraden tritt nun das Gegenteil ein: Nach der Niederlage gegen Kinderhaus III steht die Dritte der SG Telgte schon jetzt als zweiter Absteiger fest. Im Titelkampf beginnt dagegen der SC Reckenfeld zu schwächeln, kassierte im Topspiel gegen San Diego die zweite Niederlage in Serie. Die Gäste haben in Sachen Titelkampf also wieder einen Fuß in der Tür.

Den Siegtreffer vor zahlreichen Zuschauern erzielte der FC bereits in der neunten Minute, als Patrick Meyer einen Alleingang mit einem Schuss ins lange Eck abschloss. In der Folge fuhr San Diego eine Kontertaktik, die bis zur Pause aufging. Danach übernahm der SCR das Kommando gegen konditionell abbauende Diegos und erspielte sich jede Menge hochkarätiger Möglichkeiten, die aber weder Thorsten Cyllok, René Kösters, Dennis Hülsmann, noch Spielertrainer Metin Tüfekci zu nutzen wussten. „Wir hatten einfach das Pech an den Schuhen“, so der Coach, „jetzt muss ich die Mannschaft wieder aufpuschen für die letzten Spiele.“ Thoma, dessen Team nur noch sechs Zähler hinter dem SCR steht, richtet den Blick dennoch auf Verfolger Saxonia. „Wir haben in Reckenfeld zwar eine bombige Mannschaftsleistung gezeigt, aber an den Titel glaube ich eigentlich nicht mehr.“

Der letzte Glaube an den Klassenerhalt ist am Samstag bei der SG Telgte III erloschen. Mit 2:4 unterlag die Truppe von Interimscoach Andreas Schmitz den Kinderhausern, die damit die Klasse nach menschlichem Ermessen gehalten haben – eine Abstiegs-Relegation würde nur zustande kommen, wenn insgesamt fünf Bezirksligisten in den Kreis MS/WAF absteigen würden (aktuell stehen zwei unterm Strich). „Wir haben richtig schönen Fußball gespielt“, freute sich Westfalia-Teamsprecher Daniel Becker. Schmitz sah die Niederlage ebenfalls als „klar verdient“ an. „Ich hatte den Eindruck, bei uns hat keiner mehr dran geglaubt.“

Munteres Elferschießen in Coerde

Mit einem Sieg bei Teutonia Coerde rechnete beim FC Gievenbeck IV ab der 23. Minute kaum noch jemand. Denn nach einem Foulspiel an Thomas Alberty im Strafraum musste Keeper Stephan Schwarzbach Rot vom Feld und mit Uwe Dutkiewitz ein Feldspieler ins Tor. Der parierte zwar zunächst den fälligen Strafstoß von Ersan Hasani, doch musste er sich noch vor der Halbzeit gegen Marc Dillmann – ebenfalls vom Elfmeterpunkt – geschlagen geben (36.). Das muntere Elferschießensetzte sich nach der Pause fort, in der 56. Minute durfte Gievenbecks Alexander Schweizer ran, sein erster Versuch wurde zurückgepfiffen, den zweiten parierte Max Wulfert im Teutonia-Tor. In der Folge gewann Coerde mehr und mehr die Kontrolle, das 2:0 durch Timo Termühlen war die Vorentscheidung, Alberty gelang das abschließende 3:0. „Das war sicher kein Spiel zum Zunge schnalzen“, kommentierte Trainer Rolo Böckmann, dessen Team weiterhin das beste der Rückrunde (bisher 30 Punkte) ist.

Lediglich sieben Punkte holte in diesem Zeitraum der BSV Roxel III. Auch gegen Greven 09 II bleib am Samstag ein Erfolgserlebnis aus. „Das war von beiden ein ganz schlechtes Spiel, der Rasen hat seinen Teil dazu beigetragen“, erklärte Roxel-Coach Daniel Ferreira. Grevens Holger Dahlmann formulierte es etwas positiver: „Wir haben mehr Willen und die bessere kämpferische Leistung gezeigt.“ Mit dem Untergrund war jedoch auch er nicht glücklich, weil sich Fabian Rink verletzte, „er ist in Loch 18 auf unserem Golfplatz umgeknickt“, scherzte Dahlmann. Der Treffer zum 1:0-Sieg gelang Kai Alfermann per Kopfball nach einem Freistoß.

Gelmer und Mauritz drehen die Spiele


Eine 1:0-Führung genügte Borussia III gegen Gelmer II bei Weitem nicht. Nach Nikolaj Litwinows Tor (12.) vergingen nur fünf Minute und die Partie war gedreht: Mit einem Foulelfmeter und einem schön herausgespielten Tor markierte André Fechtel das 2:1. Noch vor der Pause fielen zwei weitere Treffer durch Gelmers Holger Victor zum 3:1 und Borussias Joshua Roth, der somit bei jedem seiner Einsätze traf. In einer einseitigen zweiten Hälfte nutzten Jonas Mühlenstrodt und Timo Halama Fehler in Borussias Abwehr.

Auch die Kräfte beim Türkischen JV ließen im Heimspiel gegen Mauritz im zweiten Durchgang nach. „So viel Platz hat man in dieser Liga selten“, meinte Germanen-Trainer Marc Duderstadt, dessen Team am Sonntag eine leicht verkaterte Durchschnittsleistung zum 3:1-Erfolg genügte. „Wir hätten in der ersten Hälfte unsere Chancen nutzen müssen, dann hätten wir vielleicht gewonnen“, sagte TJV-Coach Salah Sadik, dessen Ef noch durch Sadik Kerrelaj in Front gegangen war.