Kreisliga B1

Costa Rulle (l.) und BWA sorgten für Trauerstimmung bei den Germanen und Andreas Reicks.

Aasee wird zum Tränenmeer für Mauritz


Von Simon Blümer

(17.06.12) Was für ein Saisonfinale! Nach einer trostlosen 0:3 (0:1)-Niederlage gegen BW Aasee gibt Germania Mauritz am letzten Spieltag die Meisterschaft aus der Hand. Im Fernduell gegen die Zweitvertretung von Westfalia Kinderhaus, die ihre Aufgabe beim 3:0-Heimsieg über TuS Altenberge III souverän gelöst hat, heißt es nun: Aus der Traum von der Rückkehr in die A-Liga!

Mit hängenden Köpfen schlichen die Mauritzer Akteure vom Rasen. Sie hatten sich extra moralische Unterstützung von den Cheerleadern der Münster Mammuts geholt. Doch es schien, als hätten die Grazien keinen guten Einfluss auf die Konzentration der Germania-Kicker gehabt. Kaum eine gefährliche Aktion in einem Spiel, das eigentlich der goldene Abschluss einer richtig guten Saison hätte werden sollen. Stattdessen gab es von den Germanen bloß fußballerisches Graubrot: Mittelfeldgeplänkel gespickt mit halbherzigen Angriffsversuchen, die immer wieder trostlos in der Aasee-Abwehr versanken.

Den Hausherren hingegen merkte man förmlich an, wie befreit und vollkommen ohne Druck auf sie aufspielten. Der dritte Tabellenplatz war ein ordentliches Endresultat, an dem der Ausgang des letzten Pflichtspiels auch nichts mehr dramatisch ändern würde. Erst besorgte Daniel Kampschulte, bester Spieler auf dem Platz, das 1:0 (10.), nachdem Daniel Strotmann kurz nach Anpfiff einen Kopfball an die Latte gesetzt hatte. Von Mauritz kam bis zur Hälfte offensiv so wenig, dass man glatt sagen könnte: Es kam gar nichts.

Lampe: "Mit dem Druck nicht klargekommen"

Das änderte sich auch nach der Pause nur marginal. Zwar begannen die Gäste nun zumindest, Kontrolle über das Spiel zu erlangen, sammelten imposant viele Prozentpunkte für die statistische Auswertung des Ballbesitzes, doch nennenswerte Torchancen kamen einfach nicht zustande. Immerhin befand sich Germanias Abwehrspieler Benedikt Becker in der 79. Minute in einer aussichtsreichen Position, als der Referee wegen Abseits abpfiff. Stattdessen erhöhte Kampschulte (90.) zum 2:0, ehe Marcel Loos in der zweiten Minute der Nachspielzeit zum Endstand einnetzen. Doch auch die beste Szene des Vize-Meisters soll nicht verschwiegen werden: Der eingewechselte Andreas Reicks verpasste mit einem wunderschönen Volleyschuss das Tor nur um wenige Zentimeter (88.).

Germania-Coach Dirk Lampe war nach dem Spiel sichtlich bedient: "Die Jungs sind einfach mit dem Druck nicht klargekommen, am letzten Spieltag ausgerechnet in einem Spitzenspiel um alles oder nichts die Nerven zu bewahren. Alles, was uns auszeichnet: Tempo, Offensive, Kampf - davon war heute nichts zu sehen", befand der Coach.

BW Aasee - Germania Mauritz     3:0 (1:0)
1:0 Kampschulte (10.), 2:0 Kampschulte (90.),
3:0 Loos (90.+2)