Rappen nur ne' halbe Stunde gallig


Von Mario Witthake

(09.03.15) Als Maik Raed die gegnerische Aufstellung betrachtete, schwörte er seine Mannschaft GW Marathon auf ein Kampfspiel bei SW Münster ein. Das war es auch, allerdings nur für eine gute halbe Stunde. Dann schwanden bei den Rappen sowohl die körperlichen als auch geistigen Kräfte, sodass die Marathonis leichtes Spiel hatten. Trainer Daniel Hirschfeld hatte nach der saftigen 2:10 (1:4)-Klatsche die dementsprechende Erklärung parat: "Das Ergebnis ist das Spiegelbild unserer Trainingsbeteiligung und die ist seit Oktober eine Frechheit."

Das einzige, was Raed nach dem Spiel kritisieren wollte, war die Chancenverwertung. Die war in den ersten torlosen 30 Minuten "katastrophal". Dann brach sein Bruder Jahja Raed den Bann (30.) und Ali Hodroj legte schnell das 2:0 nach (31.). Der prompte Anschlusstreffer durch Ersan Hasani war letztlich nur ein Strohfeuer (34.), denn David Kapuschzik erhöhte wenige Augenblicke später zum 3:1-Halbzeitstand.

Hirschfelds gut gemeinte Ansprache in der Kabine verpuffte nach dem Seitenwechsel in Rekordzeit: Spätestens nach den Treffern durch Mohamed Osman Ali zum 5:1 (46./59.) war die Partie gelaufen. Während Hirschfeld seine "Hobbytruppe, die nichts mit Vereinsfußball zu tun hat" um glanzvolle Namen wie Danny Banach oder Roman Danneker nur noch hinterhecheln sah, erfreute sich Marathons Coach Raed an der Spielfreude seines Teams. "Wir werden immer besser. Auch die Zuschauer hinter mir haben gesagt, dass wir tolle Spielzüge geboten haben."

SW Münster - GW Marathon      2:10 (1:3)
0:1 J. Raed (30.), 0:2 A. Hodroj (31.),
1:2 Hasani (34.), 1:3 Kapuschzik (36.),
1:4 Osman Ali (46.), 1:5 Osman Ali (49.),
1:6 A. Hodroj (53.), 1:7 A. Hodroj (56.),
1:8 Matevosjan (64.), 2:8 Termühlen (76.),
2:9 Matevosjan (79.), 2:10 Slaba (90.)