Tobias Schmidt (2.v.r.) besorgte die Eintracht-Führung.

Das kleinere Verletzten-Lazarett gewinnt Ostderby


Von Christian Hölker // Durchgesteckt von Niklas Eilmann

(27.05.13) Für das Derby und gleichzeitige Spitzenspiel zwischen Eintracht Münster und Saxonia Münster standen in beiden Lagern aus personeller Sicht die Vorzeichen auf Notbesetzung. Mit dieser Schwierigkeit kam die Eintracht jedoch besser zurecht und schickte die Saxonen mit einem 2:0 (0:0) auf den 3,7 km langen Heimweg. Das Fernduell um Platz zwei zwischen den Kickern vom Pleistermühlenweg und BW Greven spitzt sich somit weiter zu.

Mit dem Blick auf den Spielberichtsbogen hatte auch der neutrale Beobachter schnell erkannt, dass irgendetwas nicht stimmte. Der TuS Saxonia reiste mit einem Kader von nur zwölf Feldspielern an, von denen auch noch zwei angeschlagen waren. Sechs fehlende Stammkräfte sollten den Auswärtsauftritt beim Nachbarn zu einer Mammutaufgabe werden lassen. Die Eintracht musste seine Stamm-Innenverteidigung ersetzen. Niklas Eilmann wurde krankheitsbedingt durch Edelreservist Lukas Wettwer ausgetauscht, für Christian Münzer, der im Urlaub weilte, gab Matthias Lührmann nach einem Mittelfußbruch sein Comeback für Eintrachts erste Mannschaft.

Beide Mannschaften starteten zunächst verhalten in das Spitzenspiel des aktuellen Tabellenzweiten gegen den Vierten. Saxonia beschränkte sich zunächst auf die Defensive und überließ der Eintracht das Spiel. Diese versuchte sich zunächst über Ballstaffetten Sicherheit anzueignen. In einer höhepunktarmen ersten Halbzeit spielte sich das Geschehen weitestgehend im Mittelfeld ab. Die Eintracht wurde meist nur über Standardsituationen oder Einzelaktionen vom pfeilschnellen Stürmer Tobias Schmidt gefährlich. So hätte dieser kurz vor der Pause fast die Führung erzielt, als er den Ball an Saxonen-Libero Paul Müller vorbeilegte. Der TuS-Kapitän wollte allerdings unter keinen Umständen die Möglichkeit zulassen und sah für das taktische Foul am Strafraumeck den gelben Karton. Der daraus resultierende Freistoß landete am Außennetz. Auf der anderen Seite zeichnete sich dafür Eintracht-Schnapper Dominik Zellien aus, als er einen Schlenzer von Michael da Costa mit einer spektakulären Flugeinlage zur Ecke lenkte. Ansonsten ließ die neu formierte Eintrachtverteidigung keine weiteren Torabschlüsse zu.

In Hälfte zwei entwickelte der Gastgeber dann mehr Torgefahr und natürlich war es Tobias Schmidt, der eine Flanke von Gerrit Nosthoff per Kopf verwertete (50.). Vom Viertplatzierten kam nach dem Rückstand nicht mehr viel. Die Wersekicker dominierten das Geschehen und Schmidt, Moritz Niehues und Severin Pieper hätten den Sack schon vorzeitig zu machen können. Zehn Minuten nach seiner Einwechselung war dies jedoch Joker Moritz Ludorf vorenthalten. Nach feiner Kombination über Tammo Freudenberg und Pieper durch die Mitte kam Ludorf 18 Meter vor dem Tor an den Ball und ließ Saxonia-Keeper Felix Malkowski mit einem flachen Linksschuss keine Abwehrmöglichkeit (87.).

Niklas Eilmann, Teil des Eintracht-Trainergespanns, sah einen verdienten Sieg: "Obwohl wir personell auf dem absoluten Zahnfleisch gehen, haben wir sehr gut und druckvoll angefangen. Aufgrund der größeren Spielanteile und besseren Chancen geht der Sieg auch so in Ordnung."

Eintracht Münster - Saxonia Münster     2:0 (0:0)
1:0 Schmidt (50.), 2:0 Ludorf (87.)