Der Wille zum Dreier


Von Till Meyer

(02.03.15) Es gibt so Tage im Fußball, da fragt sich der Hobbykicker: Wie soll man auf diesem Platz vernünftig flemmen? Ein wasserdurchtränkter Ascheplatz ist da so ein unliebsamer Kandidat, besonders wenn die Wässerung von oben während des Spiels nicht nachlässt. Auf solch einem Terrain mussten auch die Spieler des SV Mauritz II und die Kontrahenten aus Everswinkel ihren "Fight" um Tore und Punkte austragen. Das unter solchen Bedingungen keine technischen Kabinettstückchen zu erwarten sind, liegt auf der Hand. In solchen Spielen zählen vor allem der Wille und die richtige Einstellung. Die erfolgreicheren "Schlechtwetterkicker" waren schlussendlich die Gäste aus Everswinkel, die mit 4:2 (2:1) die Oberhand behielten.

Beide Teams hatten in der Vorwoche mit ihren Ergebnissen Selbstbewusstsein tanken können und gingen dementsprechend engagiert zur Sache. Den besseren Start erwischten die Gastgeber, die bereits in der 3. Minute durch Moritz Jander in Führung hätten gehen können. Aber wie so oft im Fußball werden Nachlässigkeiten in der Chancenverwertung bestraft. So auch in diesem Match, denn Everswinkel traf in Minute 17 durch Maximilian Rauer zur Führung. Mauritz schüttelte sich kurz und reagierte klasse: Matthias Onasch traf ins Schwarze zum 1:1-Ausgleich (22.). "Wir haben uns einige gute Chancen erarbeitet, aber es hat ein bisschen das Glück gefehlt", umschrieb Mauritz-Coach Michael Schwenniger das Spiel seiner Elf.

Everswinkel stand dem Gastgeber in Sachen Moral aber in Nichts nach: Jahir Rama war in der 30. Minute zur Stelle und traf zur erneuten Führung der Gäste. Sehr zur Freude seines Trainers Matthias Greifenberg, der sich über das neue Selbstbewusstsein seiner Truppe freut: "Seit der Winterpause ist das Selbstvertrauen ein anderes. Die Mannschaft tritt mit mehr Überzeugung auf."

Eine Prise Spannung und Härte

Auch in der zweiten Hälfte steckte keines der Teams auf, aber erneut erwischten die Gäste den besseren Start. Rauer schnürte seinen Doppelpack und erhöhte auf 3:1. Aber in diesem Spiel war offenkundig alles möglich und daher noch keine (Vor-) Entscheidung gefallen. Die "engagierten" Mauritzer gaben dem Spiel in der 65. Minute nämlich erneut eine Prise Spannung und verkürzten durch Niko Karaula auf 2:3.

Der knappe Spielstand führte zu einigen kleineren Fouls und Diskussionen auf und neben dem Platz, aber alles im Rahmen der gesunden Härte. "Es war ein kampfbetontes Spiel und auf diesem Boden wirken einige Fouls eben etwas härter als auf Rasen", relativierte Schwenniger die Geschehnisse in der Schlussviertelstunde. Greifenbergs Elf war im Übrigen nicht gewillt bis zum Ende des Spiels zu zittern und machte in der 83. Minute den Sack zu. Fadi Issa lief auf der linken Seite durch, bekam die Asse und vollstreckte eiskalt zum 4:2-Endstand. "Mit dem Ergebnis bin ich sicherlich zufrieden und jetzt freuen wir uns auf das Spiel gegen Ostbevern", ließ Greifenberg noch verlauten und freute sich zurecht über einen tollen Rückrundenauftakt seines Teams.

SV Mauritz - SC Everswinkel     2:4 (1:2)
0:1 Rauer (17.), 1:1 Onasch (22.)
1:2 Rama (30.), 1:3 Rauer (50.)
2:3 Karaula (65), 2:4 Issa (83.)