Haben Grund zum Jubeln (v.l.): Tristan Zellner, Nils Möllers und Luca Jungfermann.

Niermann besiegelt Wackers Pokalsieg aus 45 Metern


von Mario Witthake

(21.11.14) Eine dicke Überraschung hatte Wacker Mecklenbeck am Donnerstagabend zu bieten. Der Bezirksligist bezwang das Westfalenliga-Team des TuS Hiltrup mit 5:3 (2:2) an der Egelshove und zog damit ins Kreispokal-Halbfinale ein. "Ich bin total stolz auf die Mannschaft. Das war Balsam für die Seele", sagte Wackers Co-Trainer Marius Schulz. Hiltrups Trainer Martin Kastner gab sich nach dem Spiel als fairer Verlierer: "Wir haben zu wenig investiert und sind in keiner Phase dominant aufgetreten, wie man es von einem Westfalenligisten erwarten sollte. Man kann Wacker Mecklenbeck nur gratulieren."

Vor dem Spiel gab Schulz zusammen mit Chefcoach Mario Zohlen die Parole raus, das Pokalspiel als Urlaub vom Liga-Alltag zu betrachten. Die 90 Minuten gegen Hiltrup waren trotzdem harte Maloche: Aus einer gesicherten Abwehr wollten die Wackeraner über die zweite Welle zum Erfolg kommen. Das klappte über die gesamte Spielzeit so gut, dass fünf verschiedene Spieler ein Tor erzielten. Das schönste hob sich Tom Niermann für die 73. Minute auf. Hiltrups Keeper Lukas Toboll klärte den Ball in höchster Not in Richtung Mittelline, wo Niermann den Ball mit dem ersten Kontakt aus etwa 45 Metern zum 5:2 ins Tor schlenzte - die Entscheidung gegen nur noch zehn Hiltruper (Gelb-Rot gegen Dioga Castro/69.).

Erdhütter verhindert Rückstand

Den Grundstein für den Erfolg legte Jan Hoffmann bereits nach zwei Minuten. Und das in seinem ersten Spiel von Anfang an nach einem halben Jahr Verletzungspause! Luca Jungfermann legte nach Zuspiel von Nils Möllers das 2:0 nach (18.). Hiltrup antwortete durch Jan Kniesel prompt mit dem Anschlusstreffer (19.) und bereitete dem Außenseiter nun größere Probleme. Der Ausgleich von Björn Schunke war dann absolut verdient (42.). Kurz vor der Pause verhinderte Torwart Niklas Erdhütter mit einem Reflex gegen Robin Wellermann das 2:3 aus Wacker-Sicht. "Da hat er uns im Spiel gehalten", meinte Schulz.

In einem guten Spiel bog Heimmannschaft durch einen Standard - Jungfermann bediente Tristan Zellner - auf die Siegerstraße ein (57.). Milan Brügge erhöhte, erneut nach feinem Zuspiel von Zehner Nils Möllers, wenig später auf 4:2 (64.). Spätestens nach der Ampelkarte gegen Castro, vor allem nach dem erwähnten fünften Tor durch Niermann nahm die Überraschung deutliche Konturen an. Die Art und Weise gab Schulz in seinem Abschlusskommentar recht. "Wir sind hier nicht glücklich weitergekommen, sondern waren die bessere Mannschaft."

Und es könnte noch besser kommen: Im Halbfinale trifft Wacker auf die WSU oder den TSV Handorf. "Es wäre natürlich lustig, wenn wir dann auf die Ur-Wackeraner Nicky und Lukas Hendricks  treffen." Eines ist sicher: Schulz und Co fahren 2016 mit Münster 08 und zwei anderen Teams nach Krombach zur Brauereibesichtigung. Die vier Halbfinalisten vom Pokaljahr 13/14 können sich im Januar 2015 die Kante geben.

Wacker Mecklenbeck - TuS Hiltrup     5:3 (2:2)
1:0 Hoffmann (2.), 2:0 Jungfermann (18.),
2:1 Kniesel (19.), 2:2 Schunke (42.),
3:2 Zellner (57.), 4:2 Brügge (64.),
5:2 Niermann (73.), 5:3 Wellermann (85.)
Gelb-Rot: Castro (69./wied. Foulspiel)