Doppelpass am Donnerstag

Dirk Egbringhoff: "Charakter der Mannschaft wird sich ändern"


von Nicolas Hendricks


(05.05.11) Egal ob in der Bezirksliga, oder ein weiteres Jahr in der Kreisliga A. Der Telekom-Post SV wird in der kommenden Saison von Dirk Egbringhoff trainiert, das steht fest. Denn der 38-jährige B-Lizenz-Inhaber übernimmt ab Sommer das Traineramt von Michael Reismann. In den letzten Monaten schrieb der TPSV sportlich zumeist positive Schlagzeilen. Doch zuletzt wurde auch bekannt, dass Leistungsträger wie Arsen Gradina, Enoch Darkwa und Daniel Hirschfeld den Verein zum 1. Juli verlassen werden. Im Doppelpass am Donnerstag sprachen wir mit Egbringhoff über die kommende Saison, die Strukturen bei Post und seine Philosophie, Fußballspielen zu lassen.


Dirk, vor allem in der Offensive hat Ihr baldiges Team im Sommer einen großen Aderlass zu verkraften. Haben Sie Angst, dass die Mannschaft in der kommenden Saison nicht genügend Qualität besitzt?
Nein, das habe ich ganz bestimmt nicht. Es ist noch keiner gegangen, den wir unbedingt hätten halten müssen. Das Gerüst steht und wir werden ausreichend neue Spieler holen, die stark genug sind, um die Abgänge zu ersetzen. Mit den Namen werde ich aber jetzt nicht herausrücken. Einige machen es darüber hinaus von der Ligazugehörigkeit in der kommenden Saison abhängig und kommen nur im Aufstiegsfall. Dazu haben die weiteren Stützen der aktuellen Mannschaft signalisiert, zu bleiben. Eines steht aber fest: Die Mentalität und der Charakter der Mannschaft werden sich ändern – und auch die Spielweise.

Was meinen Sie damit konkret?
Ich habe sehr großen Respekt vor der Leistung des aktuellen Kaders, denn dieser spielt in der A-Liga oben mit und hat große Chancen, den Aufstieg zu schaffen. Aber ich werde nächstes Jahr nicht mehr mit Libero spielen, sondern mit einem moderneren Spielsystem. Dabei geht es nicht darum, hier alles über den Haufen zu werfen, sondern darum, schnelleren Fußball zu spielen und gut umzuschalten. Außerdem brauchen wir einen funktionierenden Mannschaftsverbund, der aber auch Freigeister der Marke Mesut Özil zulässt.

Was kann das Team dann ab Sommer erreichen?
Unser Ziel ist es, entweder die Bezirksliga zu halten oder einen neuen Angriff zu starten. Kurz gesagt, wir wollen im Sommer 2012 ein Bezirksligist sein.

Wird es in der Fußballabteilung darüber hinaus noch Veränderungen geben?
Ja, die wird es geben. Ich werde nicht nur Trainer der ersten Mannschaft sein, sondern will weitergehen und im Vereinsfußball bei Post neue Strukturen schaffen, die nachhaltig sind. Dazu wird vor allem die Ausbildung der Jugendtrainer ein wichtiger Baustein sein. Perfekt wäre es, wenn in jeder Altersklasse ein lizensierter Trainer arbeitet. Diesen Prozess müssen wir gemeinschaftlich vorantreiben und dafür fast bei Null anfangen.