Ausber Cup 2014

Ausber-Cup 2014

Im Finale biss sich Nullachts Yannick Albrecht (Foto oben, v.) an TuS-Schnapper Romain Böcker die Zähne aus. Hiltrups Alessio Wilms (Foto unten, l.) behauptet den Ball gegen Miles Geske.

Seriensieger TuS Hiltrup macht's erneut


von Christian Lehmann

(20.12.14) Man neigt fast dazu, das Wort "Turniermannschaft" in den Mund zu nehmen: Der TuS Hiltrup hat sich in quasi altbewährter Manier auch beim Ausber Cup 2014 nach verhaltenem Start immer weiter gesteigert und durfte am Ende vollkommen zu Recht zum vierten Mal in Serie den Pokal stemmen. Dank eines Galaauftritts beim 5:2 (3:0) im Finale sicherte sich das Team von Martin Kastner erneut den Titel.

Unsere Truppe muss sich immer steigern können", sagte der TuS-Coach nach der Siegerehrung erfreut. "Wir haben dann auch richtig geilen Fußball gespielt und viele schöne Treffer erzielt", ergänzte er und spielte damit vor allem auf die starken Auftritte am Ende der Gruppenphase sowie im Halbfinale und im Endspiel an. Nullachts Trainer Andreas Höppner konnte die Finalniederlage derweil locker wegstecken. Er hatte sich mit seiner ersatzgeschwächten Kombo ohnehin nicht erträumen lassen, Platz zwei zu erreichen. "Ich bin fassungslos. Wir haben den Westfalenligisten Hiltrup in der Vorrunde geschlagen, den Westfalenligisten Gievenbeck aus dem Turnier geworfen. Mir fehlten etliche Spieler, die zur ersten Wahl gehören. Ich bin völlig überrascht. Hiltrup ist der absolut verdiente Sieger. DIe können das Preisgeld hier ja quasi in den Etat einplanen, obwohl sie das nicht brauchen."

Nachrücker Maddente stark

Dem Endspiel drückte zunächst einer seinen Stempel auf, der beim Ausber Cup gar nicht hätte spielen sollen. Guglielmo Maddente sollte eigentlich eine schöpferische Pause einlegen, weil sich aber Tim Bothen verletzt hatte und Michael Fromme am Finaltag verhindert war, durfte der kleine Dribbler doch ran. Im Endspiel brachte er dann den TuS früh mit 1:0 in Führung (2.). Nullachts Timo Twachtmann hatte in der Folge Pech, er jagte einen Freistoß aus aussichtsreicher Position über das Tor (4.). Danach spielten aber nur noch die Hiltruper: Alejandro Gomez erhöhte auf 2:0 (6.), Aljoscha Kottenstedde (7.) legte den dritten TuS-Treffer nach (7.). Spätestens beim 4:0 von Robin Wellermann kurz nach dem Seitenwechsel war für die Zuschauer in der Kehlbachhalle der Zeitpunkt gekommen, um mit der Zunge zu schnalzen: Jan Kniesel hatte den Treffer herrlich mit der Hacke vorbereitet (9.). Diogo Castro erhöhte gar auf 5:0 (11.), ehe die Nullachter durch Treffer von Miles Geske (12.) und Phillip Spangenberg (16.) Ergebniskosmetik betrieben. Das änderte jedoch nichts mehr am verdienten Triumph für den TuS.

Im Halbfinale hatte der Titelverteidiger mit dem VfL Sassenberg die Mannschaft vor der Brust gehabt, die in der Zwischenrunde den besten Eindruck hinterlassen und sich als Erster vor dem 1. FC Gievenbeck qualifiziert hatte. Die Truppe, die in Abwesenheit des erkrankten Coaches Daniel Strotmann von Keeper Marvin Westing gecoacht wurde, ging dann durch Igor Wagners Tor (6.) sogar in Führung. Maddente mit einem Doppelpack (6./8.), Alessio Wilms (12.) und Diogo Castro (16.) drehten die Partie dann aber zum 4:1-Sieg für den immer stärker werdenden TuS. Im zweiten Halbfinale zwischen Münster 08 und dem 1. FC Gievenbeck musste die Entscheidung im Neunmeterschießen fallen, nachdem Tristan Niemann (10.) und Yannick Albrecht (16.) in der regulären Spielzeit getroffen und beide Teams auf eine vorgesehene Verlängerung von zweimal fünf Minuten verzichtet hatten. Moritz Ostrop hielt zunächst den Versuch von Maximilian Franke, Nico Eschhaus parierte gegen Phillip Spangenberg. Da alle weiteren Schützen verwandelten, ging das muntere Spielchen nochmal von vorn los. Nachdem Yannick Albrecht zum 9:8 für Nullacht verwandelt hatte, leistete sich Gievenbecks Keeper Eschhaus den entscheidenden Fehlschuss. Im Neunmeterschießen um Platz drei zog der FCG dann ebenfalls mit 2:4 gegen den VfL Sassenberg den Kürzeren.

Kleine-Wilke ist der Beste

Zum besten Spieler des Turniers wurde folgerichtig ein Hiltruper gewählt. Kai Kleine-Wilke glänzte nicht nur als Führungsfigur auf dem Platz, sondern auch als Torschütze in den Zwischenrundenspielen gegen Kinderhaus (4:1) und Handorf (6:0). Nach der 1:2-Auftaktniederlage gegen Nullacht marschierten die Hiltruper auch dank Kleine-Wilke letztlich doch noch souverän ins Halbfinale. Nullachts Yannick Albrecht und der Sassenberger Igor Wagner teilten sich derweil mit je sieben Treffern die Torjägerkanone. Bester Torhüter des Turniers wurde Christoph Dahlmann vom TSV Handorf. Der gelernte Feldspieler hatte entscheidenden Anteil am Einzug des Kreisligisten in die Endrunde. Hier erzielte er gegen den SC Münster 08 sogar den Führungstreffer. Nach dem Auftaktsieg gegen Westfalia Kinderhaus klappte es für Handorf aber nicht mehr mit dem Halbfinaleinzug. Immerhin wurde der TSV aber als fairste Mannschaft des Turniers ausgezeichnet. Die neu eingeführte Auszeichnung für den besten jungen Spieler ging im Hiltruper Siegestaumel ein wenig unter. Steffen Dondrup vom SC Münster 08 sahnte diese erstmals ab. Der junge Stürmer machte vor allem durch ein Kopfballtor gegen Westfalia Kinderhaus von sich reden.