Hallenkreismeister Warendorf 2015: TuS Freckenhorst

HKM Warendorf 2014/15 - Endrunde

Sebastian Neukötter (u.l.) wird gleich von einer Freckenhorster Jubeltraube überrollt.
Jan Gierhake bedankt sich bei seinem Schnapper.
Im Endspiel mussten sich Sendenhorst und Jonas Brune (l.) knapp geschlagen geben.
Jens-Uwe Niemeyer schreit nach seinem Treffer zum 1:1 seine Freude hinaus.

Neukötter hechtet zum Freckenhorster Triumph


von Christian Lehmann

(04.01.15) Nach seinen zwei verschossenen Neunmetern drohte Jan Gierhake vom TuS Freckenhorst im Finale der HKM Warendorf zum tragischen Helden zu werden. Anschließend wusste er aber ganz genau, bei wem er sich zu bedanken hatte. Keeper Sebastian Neukötter war mit drei Paraden während des Shootouts gegen die SG Sendenhorst Garant des viel bejubelten 8:7-Endspielerfolges für den TuS.

"In diesem Jahr waren die guten Mannschaften wieder besonders stark. Dass wir unsere schwere Vorrundengruppe überstanden haben, war schon ein großer Erfolg", gestand Freckenhorsts Coach Andreas Strump, dass er seine Truppe im Vorfeld nicht als potenziellen Siegerkandidaten auf dem Schirm hatte. "Aber wir haben uns heute noch einmal gesteigert, speziell im spielerischen und taktischen Bereich. Am Ende haben wir es vielleicht ein bisschen mehr gewollt. Wichtig war, dass wir hinten gut stehen."

Roskosch stochert nach

Und das gelang dem Team des Gastgebers vor allem im Finale ganz vorzüglich. Zwar hatte die SG Sendenhorst das Gros an Torchancen, die meisten davon resultierten jedoch aus Distanzschüssen. So auch das 1:0: Keeper Rene Bisplinghoff feuerte einen seiner vielen Geschosse in Richtung TuS-Tor, Sebastian Roskosch stocherte nach und traf. Es dauerte bis wenige Sekunden vor der Pause, ehe sich die Freckenhorster erstmals nach vorn trauten, doch Jens-Uwe Niemeyer und Marius Gohl scheiterten. Nach Wiederbeginn traf dann erst Gierhake den Innenpfosten, ehe Niemeyer nach einem direkt verwandelten Freistoß zum 1:1-Ausgleich die Halle zum Beben brachte. Nach Zuspiel von Mark Harbert vergab anschließend Marius Gohl das mögliche 2:1 für den TuS. Anschließend begann Neukötter mit zwei Paraden gegen Kirill Bassauer und Stefan Nordhoff, sich den Status des Matchwinners zu verdienen.

Im Neunmeterschießen sollte er dann endgültig zum Helden werden. Mit drei gehaltenen Versuchen von Sebastian Roskosch, Michael Schulte und Bassauer machte er den Sieg möglich. Gierhauers zwei Fehlschüsse waren vergessen.

Leifken ist stolz auf sein Team

"Wir haben ein paar Dinger nicht gemacht im Finale. Neunmeterschießen ist dann immer Nervensache", meinte SGS-Trainer Uli Leifken. Er hatte ein "Endspiel auf Augenhöhe" gesehen. Dass seine Mannschaft gegen Telgte im Halbfinale "klasse Fußball" gespielt und insgesamt eine tolle Leistung gezeigt habe, tröstete ihn über die Finalpleite hinweg.

Die SG Telgte war nach bärenstarker Vorrunde und überzeugender Leistung in der Gruppenphase der Endrunde klar favorisiert ins Semifinale gegen die Sendenhorster gegangen. Nach dem 0:1-Rückstand, den Stefan Nordhoff besorgt hatte, steuerte der letzte verbliebene Bezirksliga-Vertreter dank der Treffer von Jo Maffenbeier und Andreas Hartmann auch das Endspiel an. Methling glich nach einer Ecke jedoch aus, ehe Nordhoff sein Team mit einem sensationellen Seitfallzieher nach Kopfballablage von Jonas Brune auf die Siegerstraße brachte. Bassauer und Roskosch schraubten das Ergebnis auf 5:2, weil die Telgter kräftemäßig abbauten und volles Risiko gingen.

Zwischen Freckenhorst und dem Sensations-Halbfinalisten BW Beelen ging es noch deutlicher zu: Bereits früh stellte Marius Gohl die Weichen auf Sieg, Dennis Walendi und Martin Mersmann erhöhten auf 3:0. Als Freckenhorsts Pierre Jöcker sich unnötigerweise eine Zwei-Minuten-Strafe eingefangen hatte, keimte bei den Beelenern noch einmal leichte Hoffnung auf. Doch die spielerischen Mittel des erschöpften B-Ligiste reichten nicht mehr aus. In Gleichzahl sorgten Jöcker, Gohl und Mersmann dann für eine deutliche 0:6-Klatsche und das Aus des Teams von André Klaas.

Schulte als bester Spieler ausgezeichnet

Bei der Siegerehrung fanden die Beelener jedoch nicht nur wegen des vierten Platzes ihr Lächeln wieder. Denn Keeper Carsten Wildner staubte die Trophäe für den besten Torwart des Turniers ab. Er wurde bereits an Vorrundentag eins als bester Spieler ausgezeichnet. Mark Harbert vom TuS Freckenhorst sowie Telgtes Maffenbeier und Sendenhorsts Kirill Bassauer hießen die drei Besten an den folgenden Tagen. Das schönste Tor des gesamten Turniers erzielte Roskosch, als bester junger Spieler wurde Jannick Horstmann von GW Albersloh ausgezeichnet, die Torjägerkanone holte sich Maffenbeier mit zwölf Treffern.

Die begehrteste individuelle Auszeichnung durfte jedoch Sendenhorsts Michael Schulte entgegen nehmen. Der beste Spieler des Turniers machte jedoch trotz dieser großen Ehre einen geknickten Eindruck. Zu sehr schmerzte die bittere Finalniederlage seines Teams und der eigene verschossene Neunmeter noch.