Für Rading ist das „Thema durch“


von Stephan Meyer

(29.04.18) Für Grün-Weiß Rheine hat sich das Thema Meisterschaft erledigt. So zumindest ließ Trainer Lennart Rading nach der erneuten Pleite am heutigen Sonntag verlauten. Mit 1:2 (1:0) verlor Rheine sein Heimspiel trotz Pausenführung gegen Westfalia Leer und hat nun bei einem Spiel weniger sechs Zähler Rückstand auf Germania Horstmar. Rechnerisch ist folglich für Grün-Weiß noch alles drin, Lennart Rading glaubt aber aufgrund der sich oft wiederholenden Situation bei seinem Team dennoch, dass „das Thema Meisterschaft durch ist“. Wenn es drauf ankommt, liefert seine Mannschaft nicht ab: „Wenn wir müssen, können wir nicht.“

Rading, der große Teile der Mannschaft schon lange kennt, hat ein mentales Problem ausgemacht: „Da fehlt etwas. Es ist, als wenn plötzlich alle das Nachdenken anfangen“. So dürfe man sich am Ende nicht beschweren: „Um hochzugehen, ist das zu wenig.“

Dabei begann seine Elf stark, spielte eine dominante erste Halbzeit und führte an deren Ende verdient mit 1:0. Jorge Macedo besorgte die Führung bereits nach vier Minuten per Volleyabnahme nach einem Abpraller. Zuvor hatte Justin Wilde bereits den Pfosten getroffen. Bis zur Pause verpassten die Hausherren eine höhere Führung, spielten zwei, drei weitere Gelegenheiten nicht konsequent zu Ende. Auch Leers Trainer Thomas Overesch war zur Pause froh, dass sein Team nur mit einem hinten lag: „Da hatten wir Glück.“ Für sein Team zählte Overesch bis dato nicht eine Torchance.

Dann setzte bei den Hausherren das von Rading angesprochene Nachdenken ein, die Köpfe schienen blockiert. „Wir haben die Rückwärtsbewegung eingestellt und nicht mehr verschoben. Der Mut war völlig weg.“ Bei Leer stellte Overesch um, von 4-2-3-1 auf 4-4-2 um kompakter zu stehen: „Da haben wir ein ganz anderes Gesicht gezeigt und die taktischen Vorgaben effektiv unmgesetzt“, lobte Overesch nach der Partie.

Aus drei Chancen zwei Treffer

Aus drei Chancen machte Leer zwei Treffer und drehte die Partie. Den Ausgleich besorgte Timo Hüsing, der nach Henning Ewelers Diagonalball frei vor Stefan Bohne auftauchte und eiskalt vollstreckte (68.). Für Grün-Weiß kam es noch dicker, auch wenn Hüsing aus ähnlicher Position wie beim Ausgleich zunächst die Gäste-Führung verpasste. So blieb es Jannik Arning vorbehalten, Leer zum überraschenden Auswärtsdreier zu ballern. Verletzungsbedingt kurz vor der Pause für Erik Schulte eingewechselt, legte sich Arning den Ball in Minute 82 an der Strafraumgrenze zurecht und verwandelte den Freistoß direkt zum Sieg für Leer und sorgte so für lange Gesichter bei Rading und Co..

Thomas Overesch fand den Überraschungs-Sieg am Ende nicht so richtig verdient: „Wir hätten uns auch über ein Unentschieden nicht beklagt.“

GW Rheine - Westfalia Leer 1:2 (1:0)
1:0 J. Macedo (4.), 1:1 Hüsing (68.),
1:2 Arning (82.).