Schröer und der 40-Meter-Wahnsinn

von Stephan Meyer

(09.12.18) Die Partie des Zweiten gegen den Dritten hatte es mal so richtig in sich: Zwei gallige Teams, rassige Zweikämpfe und traumhafte Tore. Keine Frage: Das Duell SuS Neuenkirchen gegen den 1. FC Nordwalde war ein echtes Topspiel, dass der SuS am Ende etwas glücklich mit 3:2 (1:1) für sich entschied und den FCN so in der Tabelle distanzierte.

Nordwaldes Trainer Bernd Hahn hatte seine Elf in jedem Fall nicht schlechter gesehen: „Wir haben nur unsere Möglichkeiten nicht genutzt. Das war auch Pech.“ Neuenkirchen markierte seine drei Treffer alle nach Standardsituationen. Und einer war schöner als der andere: Den Siegtreffer markierte Marcel Schröer drei Minuten vor dem Ende mit deinem direkt verwandelten Freistoß aus gut und gerne 40 Metern: Kurz hinter der Mittellinie nahm er Maß und überraschte mit seinem direkten Versuch nicht nur Timo Wobbe im Gäste-Kasten. Das Bekloppte: Sekunden vor seinem Dampfhammer hatte der Torschütze noch mit den Zuschauern geflachst, dass er das Dingen direkt reinnageln werde.

Emotion reingebracht

Schröer war für seinen Trainer Andre Haarmann ohnehin der spielentscheidende Mann: „Nicht nur wegen seiner zwei Tore ist er voran gegangen.“ Im Vergleich zur Vorwoche war Haarmann voll des Lobes über sein Team, was Einsatzbereitschaft und Leidenschaft angeht: „Das war das Wichtigste heute, dass wir wieder Emotionen reinbringen.“ 13 Ausfällen zum Trotz warf sein Team alles rein und überraschte den Coach gar ein wenig: „Das hatte ich so gut nicht erwartet.“

Der erste Treffer der Partie gelang den Gästen schon nach zwei Minuten: Dennis Heinze nahm nach einem Standard aus 14 Metern Maß und traf satt rechts ins Eck. Den „Hallo Wach-Effekt“ schien der SuS gebraucht zu haben. Keine zwei Zeigerumdrehungen später nahm Marcel Schröer das Leder im Anschluss an eine Ecke aus 18 Metern volley und traf zum 1:1. Dabei blieb es bis zur Pause. Die Partie war geprägt von hohem Tempo und vielen Nickeligkeiten, aber zunächst wenigen Torraumszenen.

Nach 57 Minuten führten dann erstmals die Hausherren: Henrik Nieweler haute aus 25 Metern ein echtes Pfund raus, sein direkter Freistoß landete leicht abgefälscht im Giebel. In der Phase waren eigentlich die Gäste einem Treffer näher, Marvin Bingold hatte SuS-Keeper Lukas Fiedler zu einer „Monsterfußparade“ (Andre Haarmann) gezwungen. Als Carlo Grimme per Kopf nach 80 Minuten schließlich nach Mocciaro-Flanke zum 2:2 traf, schien ein Sieg der Hausherren in weite Ferne zu rücken. „Danach hatte ich irgendwie Sorgen“, gestand Andre Haarmann ein. Auch er hatte nicht erwartet, dass Marcel Schröer letztlich aus 40 Metern das Spiel zu Gunsten des SuS entscheiden würde.

SuS Neuenkirchen II - 1. FC Nordwalde 3:2 (1:1)
0:1 Heinze (2.), 1:1 Schröer (4.),
2:1 Nieweler (57.), 2:2 Grimme (80.),
3:2 Schröer (87.).